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Wow! Schaeffler mit Kurssprung – was steckt dahinter?

Source: Schaeffler AG

Seit Anfang letzten Jahres befand sich die Aktie von Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler (WKN: SHA015) bereits auf Talfahrt – mitunter wegen des aktuell schwierigen Marktumfelds in der Automobilindustrie. Langfristige Aktionäre hatten also mit der Aktie, zumindest aus kurstechnischer Sicht, in den letzten Monaten keine große Freude.

Immerhin konnten die Anteilseigner trotzdem die attraktive Dividende einstreichen, die Schaeffler weiterhin ausbezahlt hat. Durch den Kurssturz der vergangenen Wochen hatte sich sogar ein sehr ansehnliches Verhältnis von Kurs zu Dividende ergeben. Nach dem kürzlich veröffentlichten Bericht zum dritten Quartal konnte Schaeffler zur Erholungsrallye ansetzen und zweistellig aufwerten. So stieg die Aktie von 7,90 Euro (Schlusskurs: 04.11.2019, kaufmännisch gerundet) auf 9,00 Euro je Anteil (Schlusskurs: 05.11.2019, kaufmännisch gerundet, maßgeblich für alle Berechnungen) – das entspricht einem Plus von 13,92 %!

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Werfen wir einen Foolishen Blick auf die frischen Zahlen und versuchen zu beurteilen, ob Schaeffler nun wieder in die Erfolgsspur kommen könnte.

Die Zahlen

Das Unternehmen aus Herzogenaurach konnte im dritten Quartal mit seinen Ergebnissen – entgegen der Meinung einiger Analysten – die Markterwartungen offenbar übertreffen und wurde dafür mit dem eben genannten Kursplus belohnt. Während ich diese Zeilen schreibe, scheint die Rallye, in etwas kleinerem Ausmaß, am heutigen Tag weiterzugehen (06.11.2019), womit die 9-Euro-Marke komplett durchbrochen und somit möglicherweise ein neues Einjahreshoch erreicht worden wäre.

Doch was hat Schaeffler im Detail für das laufende Geschäftsjahr zu berichten? Der Umsatz liegt in den ersten neun Monaten mit 10,8 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau und der Free Cashflow vor Ein- und Auszahlungen aus Fusionen oder Übernahmen konnte im dritten Quartal etwa auf Vorjahresniveau gehalten werden (Q3 2019: 133 Mio. Euro; Q3 2018: 127 Mio. Euro).

Außerdem konnte die EBIT-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres auf 8,1 % verbessert werden. Besonders interessant ist jedoch der hohe, währungsbereinigte Umsatzanstieg im Bereich E-Mobilität. Dieser lag bei hervorragenden 38,8 % – was hauptsächlich auf Produkthochläufe bei Primärkomponenten für stufenlose Getriebe und Produkten aus dem Bereich Aktorik zurückzuführen ist.

Und jetzt?

Solche Kurssprünge sehen immer besonders schön aus, jedoch ist es wichtig zu erkennen, ob ein Unternehmen langfristiges Potenzial in sich trägt. Schaeffler könnte dieses Potenzial durchaus mit sich bringen, wie die Bemühungen des Unternehmens in den Bereichen Elektromobilität und Wasserstoff beweisen könnten. Im Bereich E-Mobilität scheinen jedenfalls bereits die ersten Weichen für weiteres Wachstum gestellt worden zu sein.

Außerdem scheint der Vorstand zuversichtlich zu sein, dass die getroffenen Maßnahmen zur Flexibilisierung anfangen zu greifen und die Transformation des Unternehmens an Fahrt gewinnt. Die gestarteten Effizienzprogramme scheinen konsequent umgesetzt zu werden und der Vorstand ist ebenso zuversichtlich, die angepasste Prognose für das Jahr 2019 zu erreichen.

Schaeffler rechnet also daher für das Geschäftsjahr 2019 mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum um -1 bis 1 %, mit einer EBIT-Marge vor Sondereffekten in Höhe von 7 bis 8 % und mit einem Free Cashflow vor Ein- und Auszahlungen für M&A-Aktivitäten (Fusionen und Übernahmen) von 350 bis 400 Mio. Euro.

Fazit

Die Schaeffler-Aktie bleibt durchaus ein spannender Wert für Anleger, die im Umfeld der Automobilindustrie investiert sein möchten. Es bleibt nach wie vor abzuwarten, wie sich der Automobilmarkt weiterhin entwickeln wird und welche Antriebslösungen sich mittel- und langfristig durchsetzen. Sofern Schaeffler hier interessante Möglichkeiten liefern kann und auch in seinen anderen Bereichen gut zu performen weiß, könnte die Aktie wieder durchstarten und alte Höhen erklimmen.

Selbst bei gestiegenem Kurs wirft die Aktie immer noch eine attraktive Dividendenrendite von 6,1 % ab, die das Warten auf weitere Neuigkeiten versüßen dürfte. Für Einkommensinvestoren mit stabilen Nerven könnte die Aktie also einen Blick wert sein. Für risikoscheue Anleger könnte die Aktie, zumindest im Moment, vermutlich etwas heiß sein, da doch noch eine gewisse Unsicherheit im Raum steht, wie ich finde.

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Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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