1 Techaktie, die du um jeden Preis meiden solltest
Der Technologiesektor bietet viele exzellente Investitionsmöglichkeiten. Dazu gehören etablierte Unternehmen wie Amazon und Apple sowie jüngere Innovatoren wie etwa Shopify und Square.
Aller Erfolgsgeschichten zum Trotz finden sich auch immer wieder andere Unternehmen, die es leider nicht schaffen und die dann am unteren Ende rumdümpeln. Eines dieser Unternehmen ist Fitbit (WKN:A14S7U). Der einst gefeierte Hersteller von Fitness-Techgeräten hat in den letzten Jahren lediglich mittelmäßige Leistungen erbracht und es sieht nicht so aus, als würden sich die Dinge zum Besseren wenden.
Konkurrenz setzt Fitbit zu
In vielerlei Hinsicht war Fitbit ein Pionier in seinem Marktsegment. Das Unternehmen war eines der ersten, das Wearables anbot. Die waren so erfolgreich, dass Fitbit eine treue Anhängerschaft gewinnen konnte. Andere Technologieunternehmen erkannten jedoch schnell die Chancen, die der Wearables-Markt bot, und beschlossen, dort mitzumischen.
Vor allem Apple setzte Fitbit zu. Nach nur wenigen Jahren boomt das Wearables-Geschäft von Apple. In der Telefonkonferenz zu den Ergebnissen des dritten Quartals sagte Apples CEO Tim Cook dazu: „Wir sahen ein absolut starkes Wachstumsquartal für Wearables, wo wir unser Wachstum von weit über 50 % beschleunigt hatten.“” Cook sagte, dass Apples Wearables-Geschäft heute „größer als 60 % der Unternehmen in den Fortune 500 ist“. Das verheißt natürlich nichts Gutes für Fitbit und seine Investoren.
Zudem versucht Fitbit, andere Wettbewerber zu bekämpfen, vor allem Huami, ein chinesisches Unternehmen, das Anfang des Jahres an die Börse ging. Huami stellt die Fitnesstracking-Geräte von Xiaomi und andere Produkte wie Smartwatches her. Der Vergleich der jüngsten Finanzergebnisse von Huami mit denen von Fitbit ist aufschlussreich.
Im zweiten Quartal verzeichnete Huami einen Umsatz von 151,3 Millionen USD, ein Plus von 36,6 % gegenüber dem Vorjahr, während Fitbit ein Umsatzwachstum von nur 4 % bei einem Nettoumsatz von 313,6 Millionen USD verzeichnete. Während die bereinigten Bruttomargen von Fitbit höher waren als die von Huami – 35,6 gegenüber 26,5 % –, stiegen die Margen von Huami um einen Prozentpunkt, während die von Fitbit gegenüber dem Vorjahr um etwa fünf Prozentpunkte zurückgingen. Und dann ist Huami bereits profitabel und erwirtschaftete im Quartal einen Nettogewinn von 13 Millionen USD, während Fitbit einen bereinigten Nettoverlust von 35,8 Millionen USD verzeichnete. Vielleicht reicht ein Quartal allein nicht aus, um endgültige Rückschlüsse auf die Richtung beider Unternehmen zu ziehen, aber eines ist sicher: In der Branche, in der Fitbit tätig ist, wird der Wettbewerb in naher Zukunft eher noch zunehmen.
Harte Zeiten
Fitbit mag einen treuen Kundenstamm haben, aber wenn es dem Unternehmen nicht gelingt, neue Kunden zu gewinnen – oder den bestehenden Kunden weitere Services zu verkaufen –, werden weiterhin ein starkes Umsatzwachstum und eine konstante Rentabilität fehlen. Es wird jedoch nicht einfach sein, Neukunden zu gewinnen, da Wettbewerber wie Apple und Huami lauern. Apple kann seine starke Kundenbasis nutzen, um Fitbit weiter zu überholen, während Huami den Vorteil hat, schlicht sehr günstig zu sein. Keine leichte Situation für Fitbit also und das Unternehmen hat bereits versucht, günstigere Artikel einzuführen, um neue Kunden zu gewinnen.
Wie Fitbit im Bericht für das zweite Quartal sagte, stieg der Absatz gegenüber dem Vorjahr um 31 %, während die durchschnittlichen Verkaufspreise aufgrund preiswerterer Geräte um 19 % zurückgingen. Das Unternehmen führte dies darauf zurück, „die Hürden für neue Kunden zu senken“”, aber dieser Trend schwächerer Margen, der zu einem höheren Umsatzvolumen führt, wird sich auf absehbare Zeit fortsetzen. Der Versuch, eine starke Community aufzubauen, kann sich irgendwann als fruchtbar erweisen, aber man muss beachten, dass im zweiten Quartal die Umsätze mit Zubehör und Nichtgeräten bloß 3 % der Einnahmen ausmachten.
Es gibt also keine Anzeichen dafür, dass Fitbit diesen Turnaround auch schafft, was die Perspektiven des Unternehmens derzeit recht trüb aussehen lässt.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Apple, Fitbit, Shopify und Square. Prosper Junior Bakiny besitzt Aktien von Shopify.
Dieser Artikel erschien am 14.10.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.