Deutsche-Bank-Aktie: Der Tiefpunkt ist noch immer nicht erreicht!
Die Deutsche Bank (WKN: 514000) hat es nun ebenfalls getan: Sie hat im Rahmen der aktuellen Berichtssaison ihre Zahlen für das dritte Quartal sowie die ersten neun Monate des aktuellen Geschäftsjahres präsentiert. Wie wir mit Blick auf die aktuellen Kursbewegungen feststellen müssen, scheinen die Investoren hiermit nicht sonderlich zufrieden zu sein, denn immerhin notierte das Papier des kriselnden Geldhauses erneut im mittleren einstelligen Prozentbereich.
Doch war das Zahlenwerk des Geldhauses wirklich so schlecht oder übertreiben die Investoren an dieser Stelle ein kleines bisschen? Ein kleiner Foolisher Zahlencheck wird hier womöglich ein paar spannende Zahlen und neue Perspektiven offenbaren.
Die Zahlen im Überblick
Wie wir mit Blick auf die Zahlen feststellen müssen, scheint der operative Tiefpunkt auch mit diesem Zahlenwerk noch nicht überwunden. Das deutsche börsennotierte Geldhaus Nummer eins musste in den vergangenen drei Monaten nämlich erneut einen Rückgang hinnehmen. So nahmen die Erträge um 15 % auf 5,30 Mrd. Euro ab und das Geldhaus schloss erneut mit einem Verlust in einer Größenordnung von 832 Mio. Euro.
Das Management führt den Verlust erneut auf die bisher angestrebten Restrukturierungsmaßnahmen zurück. Bereits im zweiten Quartal des aktuellen Börsenjahres schlugen die damit verbundenen Kosten mit einem Verlust von mehr als 3 Mrd. Euro zu Buche. Im nun vergangenen Quartal dauerte die Phase des kostenintensiven Umbaus daher weiterhin an.
Nichtsdestoweniger sieht sich das Management auf einem guten Wege, die notwendigen Veränderungen anzustreben. Man habe trotz weitgehenden Verzichts des Aktienhandels, anhaltenden konjunkturellen Drucks und den Auswirkungen des Niedrigzinsumfeldes spürbare Fortschritte auf der Kostenseite und beim Risikoabbau erzielt. Der Rückgang der Erträge auf Sicht des Gesamtkonzerns sollte trotzdem ein wenig Zähneknirschen auslösen, weil Verbesserungen auch hier noch nicht abzusehen sind.
Das Marktumfeld wird nicht besser
Apropos Marktumfeld, konjunktureller Druck und Niedrigzinsumfeld: Auch hier dürfte es mittelfristig vermutlich nicht besser werden. Einige Sorgenfelder wie der Brexit scheinen sich zwar in Wohlgefallen aufzulösen und auch der Handelskonflikt erfreut mal mehr, mal weniger mit positiven Episoden. Nichtsdestoweniger bleibt ein großes Risiko derzeit bestehen, das in den kommenden Wochen und Monaten sogar noch größer werden könnte: das der weiterhin niedrigen Zinsen.
Mit dem Abdanken von Mario Draghi in diesen Tagen und der designierten EZB-Präsidentin Lagarde könnte das Zinsniveau nämlich erneut eine dramatische Wende für alle Banken und Geldhäuser bekommen. Im Vorfeld spekulieren Marktbeobachter, Analysten und Investoren bereits darüber, inwiefern weitere Zinsschritte erfolgen und ob auch Minuszinsen langfristig möglich sein werden. Das könnte dramatische Auswirkungen für die deutschen Geldhäuser haben, auch für die Deutsche Bank.
Selbst wenn der Konzernumbau daher ein Erfolg wird, scheinen die aktuellen Äußerungen und das Betonen der makroökonomischen Belastungen ein Indikator dafür zu sein, dass es für die Deutsche Bank nicht leichter wird. Möglicherweise wird die Ertragslage daher in den kommenden Monaten und Quartalen dünner, sofern auf solche Faktoren keine passende Antwort gefunden wird.
Tiefpunkt bis jetzt
Die Deutsche Bank zelebriert daher mit diesem Zahlenwerk einen weiteren operativen Tiefpunkt mit einem zweiten Verlust in Folge. Den Investoren scheint das jedenfalls nicht zu schmecken, worauf die doch recht eindeutige Performance mit einem Minus im mittleren einstelligen Prozentbereich aktuell hinweist.
Mittel- bis langfristig könnten außerdem weitere Probleme speziell an der Zinsfront dazukommen. Es bleibt daher spannend, wie es hier weitergeht. Und ob weitere operative und auch kurstechnische Tiefpunkte bei dieser kriselnden Aktie folgen werden.
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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.