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Wasserstofftankstellen für zu Hause: Werden Wasserstoffautos jetzt massenfähig?!

Glühbirne als Symbol einer genialen Idee
Foto: Getty Images

Wasserstoff als Antriebsform für Autos – das ist aktuell mehr Wunschdenken als Realität, denn es fehlen, unter anderem, noch massentaugliche Automodelle und die Infrastruktur für Wasserstofftankstellen ist mehr oder weniger nicht vorhanden. In ganz Deutschland sind laut dem Portal H2.LIVE lediglich 76 Wasserstofftankstellen eröffnet worden (Stand: 28.10.2019) – auch europaweit ist die Dichte der Wasserstofftankstellen eher mau.

Genau bei diesem Problem setzt eine neue Entwicklung der ETH Lausanne an. Die Technologie soll es Privathaushalten ermöglichen, kleine Wasserstofftankstellen zu Hause zu betreiben und somit für ein flächendeckendes Treibstoffnetz zu sorgen. Definitiv eine spannende Idee! Sehen wir uns gemeinsam an, wie genau das funktionieren soll und ob diese Idee nun das Wasserstoffauto massenfähig machen könnte.

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Das ist die Erfindung

Die Wissenschaftler aus der Schweiz haben einen neuartigen Wasserstoffverdichter entwickelt, der, mithilfe eines Metallhybriden, dem Herzstück der Erfindung, Wasserstoff effizient speichern kann, ganz ohne weitere Energiezufuhr. Sobald Wärme zugeführt wird, gibt der Hybrid das Gas, mit Hochdruck von bis zu mehreren Hundert Bar, wieder ab. Die Möglichkeit, den Wasserstoff verdichtet speichern zu können, ist die Voraussetzung dafür, in der Zukunft beispielsweise ein Fahrzeug zu befüllen und den Wasserstoff somit als Treibstoff zu nutzen.

Kombiniert man den Wasserstoffverdichter mit einem Elektrolyseur, benötigt man lediglich Strom und Wasser, um seinen eigenen Wasserstoff zu produzieren, zu speichern und schlussendlich zu verwenden. Der Wasserstoff könnte zum einen für das eigene Wasserstoffauto genutzt werden oder aber Privathaushalte bieten den Wasserstoff als private Tankstelle an und sorgen somit für eine größere Tankstellendichte. Kommt der Strom, der für die Elektrolyse benötigt wird, von der eigenen Photovoltaik-Anlage, wäre der komplette Prozess emissionsfrei.

Den Wasserstoff müsste man nicht zwingend für das Betanken von Autos nutzen. Wasserstoff ist vielseitig nutzbar und könnte in weiteren Schritten auch wieder in Strom umgewandelt werden oder auch, zum Beispiel, in synthetisches Erdgas.

Wasserstoff- versus Elektroauto

Befürworter von Elektroautos könnten nun erwidern, dass der Stromer ganz bequem in der Garage an das Stromnetz angesteckt werden könnte und das Problem somit gelöst wäre: ganz ohne Elektrolyseur, ganz ohne Wasserstoffverdichter. Im Grunde genommen mag diese Annahme stimmen, jedoch nicht aus dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit.

Den Strom für den Elektrowagen – sofern nicht ebenfalls durch eigene Energieerzeugung produziert – bezieht der Elektroautofahrer aus dem Stromnetz. Das geht zum einen auf den Geldbeutel und zum anderen kommt weiterhin der Großteil der erzeugten Energie aus nicht erneuerbaren Quellen. Dass, unter anderem, Atomstrom aus unseren Nachbarländern eingekauft wird, wenn bei uns der Strom zu knapp wird, sollte kein Geheimnis mehr sein – denn die Infrastruktur für erneuerbare Energien ist, meiner Meinung nach, noch nicht so weit, weder aus ökologischer noch aus ökonomischer Sicht.

Ein weiterer Vorteil des Wasserstoffs als Antrieb ist die wesentlich größere Reichweite. Das heißt, man könnte, ähnlich wie mit einem ordentlichen Dieselfahrzeug, große Strecken zurücklegen, ohne regelmäßig zur Tankstelle fahren zu müssen. Ebenso sollte auch zukünftig der Tankprozess bei Wasserstoff schneller vonstattengehen als bei einem Stromer.

Würde man also üblicherweise zu Hause seinen grünen Wasserstoff tanken und lediglich bei längeren Fahrten auf eine normale Wasserstofftankstelle zurückgreifen müssen, würde man gleichermaßen der Umwelt und seinem Geldbeutel etwas Gutes tun.

Alles noch ein Wunschtraum

Ganz so einfach ist es dann leider doch nicht. Damit Wasserstoff flächendeckend ökologisch und ökonomisch sinnvoll einsetzbar ist, muss Wasserstoff als zukünftige Technologie weiterhin gefördert und die dazugehörige Infrastruktur erzeugt werden. Es fehlen noch Hunderte, wenn nicht Tausende von Wasserstofftankstellen deutschland- und europaweit. Dieses Tankstellennetz mit einer privaten Tankstelle abzurunden, klingt traumhaft schön, ist aber noch ein Wunschtraum.

Es ist noch unbekannt, wann und zu welchem Preis ein solches Wasserstoffsystem für den Privathaushalt auf den Markt kommen wird. Ich nehme aber an, dass der Preis zu Beginn so hoch sein wird, dass sich die Masse der Leute keine Anschaffung wird leisten können. Möchte man zusätzlich eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, um grünen Strom für die Elektrolyse zu haben, fallen zusätzliche Kosten an.

Unterm Strich können wir also festhalten: Mit Wasserstoff könnte man, aus ökologischer und ökomischer Sicht, einige Nutzungsbereiche hervorragend abdecken. Was fehlt, ist die Massentauglichkeit und ein gesundes Kosten-Nutzen-Verhältnis für jedermann. Sobald diese Voraussetzung geschaffen ist, wird sich das Potenzial von Wasserstoff erst richtig entfalten können.

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