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ExxonMobil: Einen großen Schritt näher am Ziel

Steigende Spritpreise
Foto: Getty Images

Der breit aufgestellte Ölgigant ExxonMobil (WKN: 852549) möchte bis 2025 jährlich 35 Mrd. US-Dollar in Projekte aus den Bereichen Upstream (Öl- und Erdgasförderung), Midstream (Pipelines) und Downstream (Raffinierung und Chemie) investieren. Das ist eine Riesenmenge Geld, vor allem, wenn du mal überlegst, dass die Umsätze und Gewinne des Unternehmens stark vom extrem volatilen Ölpreis abhängen. Um zu beweisen, dass das Unternehmen sich diese Investitionen leisten kann, hat das Management eine wichtige Zusage gemacht. Gerade wurde ein wichtiger Schritt abgeschlossen, um dieses Versprechen zu erfüllen.

Ein schwieriges Pflaster

Die Energiebranche ist kein leichter Ort, um Geschäfte zu machen. Die Ölpreise schwanken meist ziemlich stark. Der kürzliche Angriff auf saudi-arabische Ölanlagen machte Schlagzeilen und trieb die Preise stark in die Höhe, doch das war nichts Außergewöhnliches: Es dauerte nur ein paar Wochen, bis sich die Ölpreise wieder beruhigt hatten und auf das ursprüngliche Niveau gefallen waren. Wenn du dir nun ein Öl- und Gasunternehmen wie Exxon ansiehst, denkst du zwangsläufig an den Ölpreis – doch du solltest dich nicht allein auf diesen einen Faktor konzentrieren.

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Exxon hat sein Geschäft absichtlich so aufgebaut, dass es in dieser volatilen Branche möglichst robust ist. So hat das Unternehmen zum Beispiel eine grundsolide Bilanz mit einem Verhältnis von Schulden zu Eigenkapital von nur 0,24. Das ist einer der niedrigsten Werte in seiner Peergroup. Niedrige Verschuldung ist bei Exxon der Normalzustand.

Zudem besteht das Geschäft aus drei unterschiedlichen Segmenten, was die Umsätze und Gewinne ausbalanciert. Die Stärke dieses konservativen Ansatzes zeigt sich besonders an der 37-jährigen Dividendenhistorie. Jedes Jahr hob Exxon in diesem Zeitraum die Ausschüttung an – ein Wert, den kein vergleichbares Unternehmen erreicht hat.

35 Mrd. US-Dollar im Jahr sind trotzdem extrem hohe Ausgaben. Angesichts der Achterbahn fahrenden Ölpreise fragen sich Investoren zu Recht, wie Exxon dieses Cash aufbringen will. Es gibt drei Möglichkeiten: Cash aus dem Geschäftsbetrieb, das Anzapfen der Kapitalmärkte über Schulden und Eigenkapital und Verkäufe von Sachanlagen. Am Ende wird eine Kombination dieser drei Punkte die Lösung sein (wobei Kapitalerhöhungen unwahrscheinlich sind, da das Unternehmen eher für Rückkäufe bekannt ist). Exxon hat vor Kurzem angekündigt, bis 2021 Anlagegüter im Wert von 15 Mrd. US-Dollar loszuwerden. Die Einnahmen hieraus werden helfen, die Investitionen zu stemmen.

Ein starker Start

Ein wichtiger Punkt, den Investoren bei allen ihren Unternehmen beobachten sollten, ist, ob das Management seine Versprechungen einhält. In sich wandelnden Zeiten und Situationen ist das entscheidend. Exxon verkaufte kürzlich norwegische Anlagegüter für 4,5 Mrd. US-Dollar. Das ist rund ein Drittel der geplanten Anlagenverkäufe. Das zeigt, dass Exxon sich an sein Versprechen hält, was Investoren gefallen sollte.

Doch es geht um mehr als nur 4,5 Mrd. US-Dollar. Exxon berichtet Investoren schon seit einiger Zeit, dass der aktuelle Fundus an Chancen der beste ist, seit Exxon und Mobil fusionierten. Das ist der Grund, weshalb das Unternehmen so entschlossen ist, in diesem herausfordernden Markt Geld in die Hand zu nehmen.

Dieser Ansatz ist tief in dem Unternehmen verwurzelt. Es möchte seine Produktion nicht einfach nur so erhöhen. CEO Darren Woods war in der Analystenkonferenz zum vierten Quartal 2018 sehr deutlich, was die Ziele des Unternehmens anging.

Wir versuchen, attraktive Chancen zu unserem Portfolio hinzuzufügen. Das gibt uns die Gelegenheit, einige der bestehenden Assets zu verkaufen, und wenn wir unsere Chancen nutzen und unsere Prioritäten auf Investments mit hohen Werten legen, dann müssen nun mal andere verkauft werden. Das gibt uns die Möglichkeit, mit diesen Chancen zu handeln.

Anders gesagt verkauft Exxon weniger attraktive Vermögensgegenstände, um Investitionen in Projekte zu finanzieren, bei denen das Management mehr langfristige Werte sieht. Das Unternehmen verfolgt damit zwei Ziele – und wir sollten festhalten, dass das Unternehmen mitnichten seine besten Stücke verkauft. Dies ist erstens ein strategischer Ansatz, um bares Geld ins Unternehmen zu holen, und verbessert zweitens die Zusammensetzung des Gesamtportfolios des Unternehmens.

XOM Return on Capital Employed (TTM) Chart

Verzinsung des eingesetzten Kapitals ausgewählter Unternehmen (Trailing Twelve Months, TTM). Daten von YCharts

Das wiederum sollte die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (Return on Capital Employed, ROCE) bei dem Unternehmen verbessern. Das Unternehmen war bei dieser Kennzahl, die zeigt, wie effizient ein Unternehmen das Geld seiner Kapitalgeber einsetzt, lange führend – doch in letzter Zeit fiel Exxon auf ein durchschnittliches Niveau. Das Programm zum Verkauf der Vermögensgegenstände ist größer und wichtiger als es scheint. Mit dem 4,5 Mrd. US-Dollar schweren Anlagenverkauf hat Exxon einen ersten, wichtigen Schritt gemacht, der sich für Exxon und die Aktionäre lohnen dürfte.

Es kommt noch mehr

Natürlich ist das Unternehmen bei diesem Desinvestitionsplan noch lange nicht am Ende – 10,5 Mrd. US-Dollar an Assets fehlen noch. Doch dieser frühe Deal ist ein starker Indikator, dass Exxon seine Versprechungen einlösen kann. Das ist sehr erfreulich zu sehen, selbst wenn die Wall Street sich bisher noch nicht beeindruckt zeigt (das mürrische Sentiment lässt sich am besten an der Dividendenrendite erkennen, die so hoch ist wie zuletzt Mitte der Neunziger).

Jetzt könnte ein guter Zeitpunkt für Einkommensinvestoren sein, einen Blick auf den Konzern zu werfen. Die Anlagenverkäufe werden dem Unternehmen nicht nur helfen, Cash für seine Investitionspläne zu erhalten, sondern auch die Aufstellung des Gesamtportfolios verbessern.

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Reuben Gregg Brewer besitzt Aktien von ExxonMobil. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien. Dieser Artikel erschien am 8.10.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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