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Warum die Deutsche-Bank- und die Commerzbank-Aktie bald auf das nächste große Problem zusteuern könnten!

Foto: The Motley Fool

Betrachtet man die Geschäfts- und Kursentwicklung der Deutschen Bank (WKN: 514000) und der Commerzbank (WKN: CBK100) für sich, könnte man annehmen, dass die Firmen besonders schlecht gewirtschaftet haben.

Sicherlich haben die Institute im Vorfeld der 2008er-Krise auch Fehler begangen und die Deutsche Bank hat zudem viele Probleme selbst verschuldet, aber es gibt eine Entwicklung, die die Institute in einem anderen Licht erscheinen lässt.

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Banken leiden weltweit

Betrachtet man einmal die gesamte europäische Bankenbranche, dann wird schnell deutlich: Hier handelt es sich um ein übergeordnetes Problem. So liegt der Stoxx-Bankenindex immer noch über 74 % unter seinem Hoch aus dem Jahr 2007 (22.10.2019). Die Ursachen sind in der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank, in neuen Bankkonkurrenten und dem Abtragen von Altlasten zu finden.

Oft werden nur europäische Banken als besonders schlecht und gefährdet dargestellt. Aber stimmt das wirklich?

Sieht man sich die Entwicklung der größten Banken der Welt (MSCI World Bank Index) an, stellt man fest, dass auch dieser Indesx immer noch über 43 % unter seinen Hochs aus dem Jahr 2007 (22.10.2019) liegt. Es handelt sich also wahrscheinlich um ein weltweites Phänomen, ausgelöst durch eine zu hohe Verschuldung vieler Länder, weshalb fast überall die Zinsen nahe null gehalten werden. Genau dieser Zustand könnte die Institute aber bald vor ein noch größeres Problem stellen.

Die nächste Krise wird kommen

Die Wirtschaft verläuft in Zyklen, wobei der aktuelle Kreislauf schon relativ weit fortgeschritten ist. Dies bedeutet: Wir werden früher oder später einen stärkeren Wirtschaftsabschwung erleben. Doch welche Mittel stehen den Zentralbanken dann noch zur Verfügung? Das Zinssenkungspotenzial ist derzeit schon so gut wie ausgeschöpft.

Dann blieben nur noch eine weitere Absenkung in den Negativbereich oder der erneute Ankauf von Anleihen. Beide Maßnahmen bergen aber wiederum (wie aktuell die niedrigen Zinsen) auch Risiken. So verloren Banken aufgrund der niedrigen Zinsen in den letzten Jahren immer mehr Substanz und sind deshalb vor einem erneuten Abschwung geschwächt.

Viele Banken könnten gefährdet sein

McKinsey fand nun in einer Untersuchung heraus, dass etwa 60 % aller weltweiten und circa ein Drittel aller großen Banken eine nächste Wirtschaftskrise nicht überstehen würden, weil ihre Eigenkapitalrenditen im Vergleich zu den Kosten zu niedrig ausfallen.

Nach der Studie sind derzeit schon Anzeichen für ein Ende des aktuellen Konjunkturzyklus erkennbar. Stärkere Negativzinsen würden den Banken weiter zusetzen. Besonders kleine und wenig diversifizierte Institute könnten die nächste Rezession nicht überstehen.

McKinsey sieht die Lösung in einer breiteren Aufstellung über weitere Geschäftsfelder und nennt dabei als Beispiel Amazon (WKN: 906866), dass Bankdienste mit seinem anderen Geschäften verknüpft. Peter Lynch würde dies jedoch als Ver-Diversifizierung bezeichnen, die wenig Sinn ergibt. Konzentration auf und Stärkung des Kerngeschäfts erscheinen in diesem Zusammenhang als sinnvoller.

Banken verlieren aber auch zunehmend Kunden an große Technologiefirmen und neue Fintechs, die sich natürlich auf die margenstarken Bereiche der Geldhäuser konzentrieren. Die Institute sollten deshalb einen größeren Teil ihrer Ausgaben für die Entwicklung neuer Innovationen ausgeben, so McKinsey. Eine weitere Möglichkeit wäre aber auch die Beobachtung neuer Trends und deren schnelle Übernahme in das eigene Geschäftsmodell.

McKinsey sieht aber auch Partnerschaften, Auslagerungen und Zusammenschlüsse unter den Banken als Teil der Lösung. Während erstere Sinn stiften, sollen zweitere und letztere am Ende die Kosten weiter senken. Wenn jedoch die Zinsen dauerhaft niedrig bleiben, nützen auch diese Maßnahmen wenig. Wie wir gesehen haben, liegt das Hauptproblem in den zu niedrigen Zinsen, weshalb nur ein höheres Niveau dauerhaft helfen würde.

Foolisher Abschluss

Die Deutsche Bank und die Commerzbank tun aktuell schon sehr viel, um ihre Kosten weiter zu senken. Zudem sehen sich die Institute (aufgrund höherer Eigenkapitalquoten) gut auf eine neue Krise vorbereitet.

Altlasten, niedrige Zinsen und neue Konkurrenten setzen den Geschäftsmodellen aber auch zukünftig weiter zu. Möglich wäre im erneuten Krisenfall aber auch eine weitere Verstaatlichung.

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John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon. Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien.



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