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3 Aktien, die bei fallenden Kursen interessant werden

Anlageideen und Aktientipps
Foto: Getty Images

Es herrschen unruhige Zeiten an der Börse. Die Kurse steigen und sinken, teilweise ohne fundamentale Gründe. Manche Aktien und Indizes reagieren auf politische Ereignisse, andere wiederum auf Medienberichte. Drei unserer Fools haben sich zusammengefunden und jeweils ein Unternehmen herausgesucht, das eine ordentliche fundamentale Grundlage hat, um in der Zukunft erfolgreich zu sein.

Sollten die Kurse für diese Aktien in der Zukunft einbrechen, könnten sie für Foolishe Investoren durchaus interessant sein – vorausgesetzt, dass der Kurseinbruch natürlich keine fundamentalen Gründe zur Ursache hat. Los geht’s mit den drei Picks unserer Autoren Thomas, Stefan und Caio!

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Digitale Zahlungslösungen? Wirecard!

Caio Reimertshofer: Es gibt so einige Gründe, sich die Aktie von Wirecard (WKN: 747206) etwas genauer anzusehen. Die Quartalsergebnisse der Aschheimer sind bisher jedes Mal ein Genuss für Aktionäre, die sich für die Entwicklung des Zahlungsdienstleisters interessieren.

Jüngst, am Kapitalmarkttag in New York, hat Wirecard sogar seine Vision 2025 angehoben. Als Gründe dafür werden das stark beschleunigte organische Wachstum sowie strategische Partnerschaften angeführt. Die wohl nennenswerteste Partnerschaft ist die, die Wirecard mit SoftBank (WKN: 891624) eingegangen ist. Diese Kooperation dient vor allem dazu, die Geschäfte im asiatischen Raum zu manifestieren.

Sehen wir uns an, wie die Vision 2025 nun aussehen soll: Das Transaktionsvolumen soll im Jahr 2025 mehr als 810 Mrd. Euro betragen (zuvor: mehr als 710 Mrd. Euro). Der Umsatz soll bei mehr als 12 Mrd. Euro liegen (zuvor: mehr als 10 Mrd. Euro) und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll bei mehr als 3,8 Mrd. Euro liegen (zuvor: mehr als 3,3 Mrd. Euro).

Das sieht für mich durchaus nach einer beeindruckenden Vision aus, zumal die zuvor angepeilten Werte bereits sportlich angesetzt waren. Beschäftigt man sich etwas mit Wirecard, stellt man fest, dass die Aschheimer Fortschritte am laufenden Band vermelden können – seien es neue Initiativen oder neue Partnerschaften. Fundamental sieht es also hier, meiner Meinung nach, ziemlich gut aus.

Wenn durch allgemeine Unsicherheiten an den Märkten der Kurs etwas fallen sollte, rückt die Wirecard-Aktie auf meiner Watchlist definitiv noch ein Stückchen weiter nach oben. Stefan, Thomas, welche Aktien sind eurer Meinung nach bei einem Kursrutsch interessant?

Eine für alles: SAP

Stefan Naerger: Fallende Kurse? Die wünsche ich mir gefühlt seit 2009. Seitdem steigt alles, was mir persönlich wichtig ist, wie an einer Schnur gezogen.

Die Aktie von SAP (WKN: 716460) macht da natürlich keine Ausnahme. Alleine in den letzten fünf Jahren hat sich der Kurs des Walldorfer IT-Giganten mehr als verdoppelt. Mit knapp 9 % Indexanteil gehört die SAP-Aktie außerdem zu den absoluten Schwergewichten im DAX (Stand für beide Werte: 14.10.2019).

Ein Geheimtipp ist der etwa 47 Jahre alte Softwareriese also längst nicht mehr. Das zeigt auch die Kundenliste, in der sich praktisch alles versammelt, was in meinem Universum Rang und Namen hat. Kein Wunder, dass sich der Kurs der SAP-Aktie in der Vergangenheit kaum Schwächen erlaubt hat.

Und doch weht um SAP aus meiner Sicht noch immer ein Hauch von Start-up-Flair. Keine Spur von Lethargie oder überheblichem Ruhestand. Ob Big Data, Cloud-Computing, maschinelles Lernen, Internet der Dinge oder Blockchain – die Entwickler von SAP sind sich offenbar für keinen Trend zu schade.

Damit ist SAP in Sachen IT für mich nicht etwa das deutsche Google, sondern viel besser als das. Schließlich war es Google bzw. Alphabet (WKN: A14Y6F), das seinerzeit so ziemlich jeden Trend nach dem Durchbruch der Suchmaschine verschlief.

Aber genug der Schwärmerei! Am Ende des Tages zählt natürlich auch, was der geduldige Investor an dem guten Stück verdienen kann. Ein geschulter Blick auf die Dividendenhistorie verrät, dass die SAP-Aktie nicht nur mit Kursgewinnen protzen kann, sondern auch eine echte Dividendenperle ist.

Dazu noch eine, die sich im Krisenfall zuletzt mit dem Rotstift vornehm zurückgehalten hat. Zwischen 2007 und 2009 wurde die Dividende bei konstanten 0,50 Euro pro Aktie belassen. In den Wirren der Eurokrise im Jahr 2012 wurde die Dividende um vergleichsweise sanfte 15 % gestutzt.

Wenn ich mir das Gesamtpaket so anschaue, bezweifle ich ernsthaft, dass sich in nächster Zeit viele SAP-Investoren finden lassen werden, die ihren Aktienschatz wegen ein paar mickrigen Börsenturbulenzen mal eben so auf den Markt werfen. Dafür zahlt SAP einfach zu gut. Aber falls es doch einmal so weit ist, weiß ich, an welche Tür ich klopfen muss!

Brille: Fielmann

Thomas Brantl: Ich halte Fielmann (WKN: 577220) für ein großartiges Unternehmen – vielleicht eines der besten, die ich jemals analysiert habe. Warum ich das so sehe?

Nun, zum einen ist Fielmann klarer Marktführer in Deutschland – 2018 kam jede zweite verkaufte Brille hierzulande aus einer Fielmann-Filiale. Eine beeindruckende Marktdominanz, die man bei kaum einem anderem Unternehmen findet. In meinen Augen war – und ist – die Tatsache, dass Fielmann ein waschechtes Familienunternehmen ist, einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren auf dem Weg an die Spitze.

Denn in Familienunternehmen hat man vor allem ein Ziel: eine langfristig erfolgreiche Zukunft für das eigene Unternehmen zu schaffen! Keine kurzfristigen Zielboni, keine aktivistischen Investoren, die nur das schnelle Geld im Kopf haben, und keinerlei staatliche Einflüsse können von diesem großen Ziel ablenken – weshalb ich bevorzugt in Familienunternehmen investiere.

In Familienunternehmen, wie Fielmann eines ist – noch immer sitzt Gründer Günther Fielmann im Vorstand, den Vorsitz hat mittlerweile sein Sohn Marc übernommen.

Fielmann ist also hervorragend aufgestellt – doch das ist noch nicht alles! Zusätzlich bieten sich dem Unternehmen großartige Wachstumsmöglichkeiten in den nächsten Jahren – zum einen durch die Expansion in Europa. Derzeit baut man seine Präsenz vor allem in Italien und Polen aus.

Zum anderen macht der in unserer Zeit immer stärker zunehmende Bildschirmkonsum – Smartphone, Tablet, Laptop – immer häufiger eine Sehhilfe notwendig. Nicht so gut für die Gesellschaft – super für Fielmann!

Leider bin ich nicht der Einzige, der erkannt hat, was für ein tolles Unternehmen Fielmann ist – entsprechend teuer ist die Aktie heute. Sie befindet sich gerade einmal rund 6 Euro unter ihrem Allzeithoch vom Oktober 2017 (aktueller Kurs: 69,40 Euro, Stand: 21.10.2019).

Im September 2018 gab es die Fielmann-Aktie für rund 50 Euro – in meinen Augen ein Kursniveau, bei dem man hätte zuschlagen können. Leider hatte ich die Aktie damals noch nicht auf dem Schirm. So bleibt mir heute nichts anderes übrig, als auf die nächste günstige Gelegenheit zu warten – und diesmal werde ich zuschlagen!

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Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. Thomas Brantl besitzt Aktien von SAP und Wirecard. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- und C-Aktien). The Motley Fool empfiehlt SoftBank.



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