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3 Wachstumsaktien, die du jetzt günstig kaufen kannst

Anlageideen und Aktientipps
Foto: Getty Images

Wachstumsaktien sind eine ganz spezielle und in vielen Fällen auch renditestarke Aktiengattung. Wer sich als Investor nämlich auf junge, dynamische Unternehmen in einem rasant wachsenden Markt konzentriert, wird langfristig häufig für seine Haltedauer belohnt, auch wenn hier das Verlustrisiko und die Volatilität natürlich bedeutend höher sind.

Wir haben im Folgenden drei unserer Fools gefragt, welche Wachstumsraketen sie derzeit für interessant befinden. Herausgekommen ist eine spannende Auswahl, bei der sich viele Investoren durchaus wiederfinden können.

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Ein paar Dellen, weiter nichts

Caio Reimertshofer: Eine Aktie aus den heimischen Gefilden, die in letzter Zeit etwas im Kurs gesunken ist, ist die Aktie von Sixt (WKN: 723132). Der international tätige Mobilitätsdienstleister aus Pullach im Isartal ging, am 6. Mai dieses Jahres, mit 102,20 Euro je Anteil aus dem Handel und liegt mittlerweile bei 88,15 Euro je Aktie (Stand: 15.10.2019) – was einem Kursrückgang von 13,75 % gleichkommt.

Irgendwie seltsam, wenn man bedenkt, dass Sixt in seinem Bereich wirklich innovativ agiert und weiterhin operativ auf Kurs bleibt. Im Halbjahresbericht des laufenden Geschäftsjahres (veröffentlicht zum 30. Juni 2019) hat Sixt beispielsweise angegeben, dass die operativen Umsatzerlöse um 18,1 %, im Vergleich zum Vorjahr, gestiegen sind. Zugegeben, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ist nur um 1,7 % gestiegen, was im ersten Augenblick nicht so berauschend aussieht.

Laut Sixt liegt das einfach und alleine daran, dass erhebliche Mehraufwendungen für die Expansion im Ausland, die weitere Digitalisierung der Vermietprozesse und der Flotte sowie für den weiteren Aufbau der Mobilitätsplattform ONE angefallen sind – was bereits in dieser Form erwartet und zuvor angekündigt wurde.

Nimmt man nun den günstigeren Kurs der Vorzugsaktie von Sixt, der aktuell bei 61,20 Euro je Anteil liegt (Schlusskurs: 15.10.2019), erhält man, auf Basis des Gewinns je Aktie in Höhe von 4,11 Euro aus dem Jahr 2017 (der Gewinn 2018 beinhaltet einen Sondereffekt), ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von nur 14,89 – gar nicht übel! Für mich sieht es also eher danach aus, als hätte die Aktie nur ein paar kurzzeitige Dellen erlitten, was sie aber nicht daran hindern sollte, in der Zukunft wieder besser zu performen.

Sixt ist zwar kein hipper Tech-Konzern aus den USA, aber kann durchaus ordentliche Wachstumsambitionen ausweisen und fährt nebenbei saftige Gewinne ein. Für die Leser unter uns, die gerne mehr zu zwei ausländischen Wachstumswerten erfahren möchten, haben Vincent und Christoph möglicherweise zwei interessante Unternehmen mitgebracht.

Diese Kurshalbierung ist definitiv übertrieben!

Vincent Uhr: Wenn es eine Wachstumsaktie gibt, die derzeit definitiv günstig zu haben ist, dann ist es gewiss die von Baidu (WKN: A0F5DE). Der chinesische Alphabet-Klon hat alleine innerhalb der vergangenen rund anderthalb Jahre mehr als die Hälfte an Börsenwert eingebüßt. Obwohl hier die langfristigen Chancen noch immer überwiegen könnten.

China ist schließlich ein gewaltiger Markt, der speziell im Bereich des Internets noch mächtig Aufholbedarf haben wird. Alleine die Bevölkerung mit mehr als einer Milliarde potenzieller Konsumenten stellt hier eine selten gesehene Dimension dar, die noch nicht einmal gänzlich erschlossen ist. In entlegeneren Regionen des Reichs der Mitte ist das Internet schließlich noch nicht einmal etabliert, was wohl Bände sprechen dürfte, in welchem Wachstumsstadium sich der Markt hier noch befindet.

Baidu ist hier dennoch bereits unangefochtener Marktführer in wesentlichen Bereichen. Alleine im Suchmaschinenmarkt ist das Unternehmen mit einem Marktanteil (Statistik von September 2019) von rund 42 % noch immer führend und hat entsprechend die Kapazitäten, um hier weiter zu wachsen.

Weitere Geschäftsfelder und strategische Imperative bestehen zudem im Bereich der künstlichen Intelligenz und des autonomen Fahrens. Mit einer derzeitigen Marktkapitalisierung in Höhe von rund 36,5 Mrd. US-Dollar scheint mit dieses Potenzial jedoch nicht ansatzweise gewürdigt. Vor allem nicht im Vergleich zu Alphabet, das es immerhin auf ein Börsengewicht von 843 Mrd. US-Dollar bringt.

Vielleicht wird China-Tech daher immer mit ein wenig mehr Skepsis bepreist als die US-Tech-Aktien. Vielleicht hat Baidu auch derzeit mit operativen Wehwehchen, speziell im Handelskonflikt, zu kämpfen. Eine mehr als 20-fache Bewertung für einen vergleichbaren US-Konzern scheint mir jedoch zu hoch, weshalb Baidu gerade nach dem Abverkauf und in Anbetracht des großen chinesischen Internetmarktpotenzials in meinen Augen einen näheren Blick verdient hat.

Kurzfristig flop, langfristig top!

Christoph Gössel: Ich habe mich heute für die iRobot (WKN: A0F5CC)-Aktie entschieden. Der Hersteller von Haushaltsrobotern, der vor allem für seinen Sauggehilfen Roomba bekannt ist, sah seine Aktie dieses Jahr um gut 32 % fallen (Stand: 11. Oktober 2019). Das könnte natürlich bei vielen Investoren Bedenken auslösen, da sie nicht in ein fallendes Messer greifen wollen. Doch getreu Buffetts Motto „Sei gierig, wenn andere ängstlich sind“ könnte jetzt der Zeitpunkt erreicht sein, hier zuzuschlagen.

Doch lass uns erst mal sehen, was zu der zugegebenermaßen erbärmlichen Kursperformance führte. Im Grunde lässt sich diese auf einen einzigen Menschen und seine „Streitsucht“ zurückführen: Donald Trump. Die Strafzölle, die im Zuge des Handelsstreits zwischen den USA und China eingeführt worden sind, treffen das Unternehmen mit voller Wucht, da iRobot vor allem in China produziert, aber gut 50 % seiner Umsätze in den USA macht. Das drückt im laufenden Jahr auf das Umsatzwachstum und die Margen und hat zu einer Prognosesenkung geführt.

Obwohl iRobot daher kurzfristig einiges hat, worüber es sich Sorgen machen kann, sehen die langfristigen Aussichten hervorragend aus: Das Unternehmen ist trotz der zunehmenden Konkurrenz weiterhin der weltweite Marktführer bei Saugrobotern und fügt immer mehr Gehilfen zu seinem Produktportfolio hinzu, die zum Beispiel wischen oder mähen können. Zudem hat iRobot schon wichtige Schritte unternommen, um seine Roboter perfekt ins Smart Home zu integrieren.

Was die Finanzen angeht, sehen wir bei iRobot eine grundsolide Bilanz mit gut 72 % Eigenkapitalanteil, solidem Cashbestand und positiven Cahflows. Die Bewertung ist angesichts des riesigen Wachstumspotenzials des Unternehmens – gerade einmal 11 % aller US-Haushalte besitzen einen Saugroboter – echt günstig, da das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2019 bei „nur“ 21,9 liegt. Das ist für eine solide US-Wachstumsaktie fast nichts. Möglicherweise haben es die Investoren hier mit dem Pessimismus übertrieben.

Wer die Wahl hat …

… hat die Qual! Bei der Wahl, ob oder welche Aktie für eine Investition infrage kommt, spielt natürlich auch der persönliche Anlagestil eine große Rolle. Nicht jeder traut sich, in chinesische Unternehmen zu investieren. Manch einer hält US-Aktien für überbewertet oder deutsche Wertpapiere für zu langweilig. So oder so, diese drei Kandidaten decken wohl verschiedene Anlagestile ab, was einem interessierten Investor die Entscheidung möglicherweise einfacher macht.

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Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. Vincent besitzt Aktien von Baidu und Sixt. Christoph Gössel besitzt Aktien von Alphabet (C-Aktien), Baidu und iRobot. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- und C-Aktien), Baidu und iRobot.

 



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