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2 Small-Caps, die in der Ölbranche zu den Gewinnern zählen

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Foto: Getty Images

In Ölaktien zu investieren, kann sich riskant anfühlen. Öl ist ein Rohstoff, weshalb Markenstärke hier irrelevant ist. Die Aktien können aufgrund von Makrofaktoren wild hoch- und runterschießen. Neue Ölfunde können Small-Caps über Nacht explodieren lassen, doch versiegende Ölquellen oder Fehlschläge bei der Suche können auch gegenteilige Entwicklungen verursachen. Zudem sind Ölunternehmen meist hoch verschuldet: Alleine letztes Jahr gingen 28 Ölunternehmen insolvent, 2019 dürften es noch mehr werden. Was sollten Investoren hier tun?

Die Augen offen halten! Im Energiesektor gibt es einige faszinierende Aktien – du musst sie nur finden.

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Fracking für Gewinne

Solaris Oilfield Infrastructure (WKN: A2DHUS) bohrt selbst nicht nach Öl, doch es hilft anderen, dies profitabel umzusetzen. Die amerikanische Ölindustrie hat in der Vergangenheit einen gigantischen Umschwung vom Offshore-Bohren zum Fracking vollzogen, und Solaris stellt die notwendigen Technologien bereit. Solaris ist im Grunde das größte Fracking-Unternehmen in der Ölbranche und dennoch ein Small-Cap.

2019 war bisher ein schwaches Jahr für die Ölindustrie, doch Solaris ist durchgehend gewachsen. Seine Gewinnmarge beträgt 22 % und das Umsatzwachstum liegt bei 36 %. Das ergibt einen Rule-of-40-Score von 58, was herausragend ist. Doch die guten Nachrichten reißen nicht ab: Solaris hat 36 Millionen Dollar Cash und eine schuldenfreie Bilanz, was im Ölsektor sehr unüblich ist. Im letzten Quartal wurden 26 Millionen Dollar an freiem Cashflow generiert.

Solaris scheint dabei gegen Wettbewerb weitestgehend immun zu sein. Die Retentionsrate von 90 % bedeutet, dass das Unternehmen viele Kunden bei der Stange hält. Diejenigen, die gehen – meist aufgrund niedrigerer Preise bei Wettbewerbern – kehren wieder, sobald sie feststellen, dass die Effizienz von Solaris’ Lösungen unterm Strich Geld spart. In der Tat konnte Solaris, während der Ölpreis fiel, von seinen Konkurrenten Marktanteile abgreifen. Das Unternehmen hat nun 30 Kunden, was etwa einem Drittel des Marktpotenzials entspricht.

Was die Bewertung angeht, ist Solaris günstig: Die Aktie wird zu einem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 1,5 gehandelt. Das Price-Earnings-to-Growth (PEG)-Verhältnis liegt bei 0,19, eine Aktie kostet gut 12 Dollar. Das ist ähnlich viel wie beim Börsengang vor über zwei Jahren. Seither verdoppelte sich die Aktie erst und halbierte sich dann wieder. Die aktuelle Bewertung stellt nun eine zweite Chance für die Aktie dar, und das Unternehmen feuert aus allen Rohren. Wenn der Ölpreis wieder steigt, sollte diese Aktie ordentlich nach oben schießen.

Das Pipeline-Geschäft von Apache

Vor mehreren Jahren machte Apache (WKN: 857530) eine große Entdeckung im Permian-Becken in Texas: Das Ölunternehmen nannte diesen Fund das „Alpine High”, und die Überraschung war groß, als man herausfand, dass es zum Großteil aus Erdgas anstatt Öl bestand. Dies wurde von manchen als Enttäuschung aufgefasst, doch Apache ist hier groß eingestiegen.

Letztes Jahr wurden die Pipeline-Geschäfte im Permian-Becken in ein neues Start-up namens Altus Midstream (WKN: A2N8RR) ausgegliedert. Altus besitzt die Pipelines, in denen das Erdgas aus dem Alpine High hinaus transportiert wird und es besitzt kleinere Anteile an anderen Öl- und Gaspipelines aus der Region.

Altus verfügt über fantastische Zahlen: Es kommt auf eine Gewinnmarge von 14 % und weist ein Umsatzwachstum von 99 % auf. Es hat einen Cashbestand von 377 Millionen und nur 26 Millionen Dollar an Schulden. Die Aktie hingegen ist ein Desaster: minus 72 % seit dem Börsengang. Warum der Pessimismus?

Teilweise könnte dies auf die Schwierigkeiten im Alpine High zurückzuführen sein. Es dauerte vier Jahre, das Gebiet zu kartieren und die Größe des Funds einzuschätzen: Im letzten Jahr wurden 180 Bohrlöcher mit einer Tiefe von knapp 1,7 Kilometern gebohrt. Bei einer der Testbohrungen wurden 13 verschiedene Erdgas-Reservoire entdeckt, die in verschiedenen Gesteinsschichten übereinander lagen.

Doch das größte Problem von Apache ist nicht die Gasgewinnung, sondern der Mangel an Pipelines in der Region. Altus soll genau dieses Problem lösen. Diesen Monat werden einige große Pipelines in Betrieb genommen. Im zweiten Halbjahr dürfte der Umsatz des Unternehmens komplett durch die Decke gehen.

Zwar ist Altus’ Glückes Schmied immer noch zum Großteil Apache, doch die Ausgliederung sieht in vielerlei Hinsicht nach dem besseren Investment aus. Altus wird zu 40 % seines Buchwerts gehandelt – gerade einmal der zweifache Cashbestand. Das ist extrem billig. Es ist zwar immer schwer, ein fallendes Messer treffsicher zu timen, doch der Aktienkurs könnte schon sehr bald seinen Boden finden. Wenn wir uns ansehen, dass 30 % der umlaufenden Aktien leerverkauft sind, könnten wir den Gipfel des Pessimismus erreicht haben. Viele der Leerverkäufer werden ihre Positionen in Zukunft glattstellen müssen. Diese Aktie sieht auch unter Betrachtung des Risikos interessant aus.

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Taylor Carmichael besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien. Dieser Artikel erschien am 3.10.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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