Dividendenperle BASF: Dämpfer beim Konzernumbau – was das für die Aktie bedeutet
Das aktuelle Börsenjahr 2019 ist erneut nicht das der Dividendenperle von BASF (WKN: BASF11). Bei einem derzeitigen Kursniveau von 62,18 Euro (10.10.2019, maßgeblich für alle Kurse) notiert das Papier lediglich leicht über dem Niveau, zu dem man vor mehr als neun Monaten in diese neue Handelsepisode gestartet ist.
Die Gründe für diese schwächere Entwicklung sind vielfältig, lassen sich jedoch auf zwei größere wirtschaftliche Rahmenbedingungen zurückführen: der Handelskonflikt und konjunkturelle Sorgen führen aktuell nämlich dazu, dass der DAX-Konzern erneut operativ nicht so solide wie gewohnt performen kann. Sondern wieder einmal mit einem erheblichen Rückgang, insbesondere beim Ergebnis zu rechnen ist.
Mithilfe eines Konzernumbaus versucht das Management gegenwärtig, wichtige Weichen für eine bessere Zukunft zu stellen, wobei es auch hier nun einen empfindlichen Dämpfer zu geben schien. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was Investoren diesbezüglich wissen sollten.
Bauchemie-Verkauf gestaltet sich als schwierig
Wie mehrere Medien derzeit berichten, gestaltet sich offenbar der Verkauf einer Sparte, die strategisch keine Bedeutung bei BASF besitzt, als zunehmend schwierig. Das Segment der Bauchemie scheint nämlich auch weiterhin keinen Interessenten zu finden, was eine kurzfristige Lösung für diese Sparte schwierig erscheinen lässt.
Mit LafargeHolcim ist nun jedenfalls auch der letzte verbliebene Unternehmensinteressent aus dem Bieterwettstreit ausgestiegen. Wobei es sowieso schwierig geworden wäre, hier einen Wettbewerb anzuzetteln, wenn es lediglich noch einen Interessenten gegeben hätte, aber lassen wir diese Wortspielereien hiermit auf sich beruhen.
Der potenzielle Interessent hat sich jedenfalls aufgrund der möglicherweise zu ambitionierten Bewertung gegen ein Gebot für diesen strategisch passenden Bereich entschieden. BASF möchte für seine Sparte in der Bauchemie immerhin einen Kaufpreis von in etwa 3 Milliarden Euro erlösen. Zumindest schien das bislang der Plan zu sein.
Dass sich kein Unternehmen für diesen Bereich interessiert, heißt jedoch scheinbar nicht zwangsläufig, dass es keinen Käufer für diesen Bereich gibt. Wie das Management des Chemiekonzerns nämlich mitteilte, gebe es abseits dieses Bieterkreises dennoch einige Angebote und man ist entsprechend zuversichtlich, dass man den Verkauf dieses Bereichs bis Ende des Jahres über die Bühne bringen kann.
Ein Knick, nicht mehr
Für BASF scheinen die Auswirkungen dieser Nachricht daher eher begrenzt zu sein. Einerseits natürlich, weil die Ludwigshafener in diesem Jahr bereits erste Erfolge beim Konzernumbau sowie speziell bei Verkäufen von Unternehmensanteilen erzielen konnten. Erst vor wenigen Wochen ist die Sparte des Pigmentgeschäfts unter den Hammer gekommen und erzielte einen Verkaufspreis in Höhe von ca. 1 Milliarde Euro.
Andererseits jedoch auch, weil BASF noch immer die Option besitzt, diesen Bereich nun ebenfalls zu verkaufen. Klar, da nun ein weiterer Interessent sowie der letzte aus Unternehmenskreisen den Reigen der Bieter verlässt, könnte das darauf hindeuten, dass weniger für diesen Bereich gezahlt wird. Mehr Interessenten eignen sich schließlich vorzüglich, um den Kaufpreis nach oben zu treiben, auch hier gilt schließlich die allgemeine Marktregel von Angebot und Nachfrage.
Allerdings wird BASF wohl zumindest sein Ziel erreichen können, sich von diesem Bereich zu trennen. Und somit den angestrebten Konzernumbau vorantreiben sowie einen Verkaufspreis für sämtliche zum Verkauf stehende Sparten im Bereich von 4 Milliarden Euro erzielen können.
Fokus auf das Wichtige!
Das gibt dem Management letztlich die Fähigkeit zurück, sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren sowie auf die Bereiche, die für die langfristige Erfolgs- und Wachstumsgeschichte des Chemiekonzerns am relevantesten sein werden. Eine Aussicht, die daher unterm Strich auch den Investoren gefallen dürfte.
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Vincent besitzt Aktien von BASF. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.