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Wirecard oder SAP? Welche Wachstumsaktie die bessere Wahl ist!

Foto: Getty Images

Auch als Wachstumsinvestor hat man manchmal die Wahl zwischen zwei Aktien, die einen auf das nächste Level bringen könnten. Zwei solche potenziellen Kandidaten wollen wir heute einmal vorstellen.

Eine Aktie, die in den letzten Jahren dreistellige Zuwächse im Aktienkurs erreichte und damit viele Anleger glücklich gemacht hat, ist die von Wirecard (WKN: 747206). Das aus Aschheim bei München stammende Unternehmen ist ein digitaler Zahlungsabwickler und profitiert aktuell vom boomenden Onlinehandel.

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Eine weitere Aktie, die für Wachstumsinvestoren interessant sein könnte, ist diejenige von SAP (WKN: 716460), einer der größten Softwarekonzerne der Welt. Mit Sicherheit hat SAP seine besten Wachstumsjahre hinter sich gelassen, wächst aber immer noch zweistellig.

Der CEO, Bill McDermott, erklärte zuletzt öffentlich, den Marktwert des Unternehmens bis zum Jahr 2023 auf 250 bis 300 Mrd. Euro steigern zu wollen – ambitionierte Ziele, wenn man die aktuelle Marktkapitalisierung von rund 126 Mrd. Euro betrachtet (Stand: 03.10.19). Überlegen wir mal anhand des Wachstum sowie der Bewertungen beider Technologieaktien, welches Unternehmen die bessere Wahl für einen Fool sein kann. 

Wirecard

Zum Halbjahr des Geschäftsjahres 2019 konnte Wirecard den Konzernumsatz um 36,7 % steigern. Auch das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen) konnte mit 35,8 % ähnlich stark zulegen wie der Umsatz.

Mit der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen 2019 kam es außerdem zu einer Prognoseerhöhung und einer Anpassung der Vision 2020 nach oben. Fortan erwartet der Vorstand, für das Gesamtjahr 2019 ein EBITDA innerhalb einer Spanne zwischen 765 und 815 Mio. Euro zu erreichen. Zuvor war man noch von einem Wert zwischen 760 und 810 Mio. Euro ausgegangen. Auch wenn es sich hierbei nur um eine geringfügige Erhöhung handelt, so verbreitet der Vorstand doch Optimismus und verdeutlicht, dass das Geschäftsmodell Rückenwind hat.

In der aktualisierten Vision 2020 wird von einem abgewickelten Transaktionsvolumen im Jahr 2020 von mehr als 230 Mrd. Euro ausgegangen. Der Umsatz soll dann einen Wert von 3,2 Mrd. Euro erreichen, bei einer unverändert starken EBITDA-Marge.

SAP

Der zweite Kandidat, das Softwareunternehmen SAP, konnte im zweiten Quartal 2019 die Non-IFRS-Umsätze um 11 % auf 6,7 Mrd. Euro steigern. Das Betriebsergebnis nach Non-IFRS erreichte mit 1,8 Mrd. Euro einen Wert, der ebenfalls um 11 % über dem vergleichbaren Vorjahreswert lag.

Wachstumstreiber von SAP war die Cloud. Die Umsätze aus diesem Bereich wurden um satte 40 % gesteigert. Einen Rückgang gab es allerdings bei den Softwarelizenzen. Diese sanken im zweiten Quartal um 5 % auf 948 Mio. Euro. Die Umsätze aus dem Software-Support erhöhten sich allerdings um 4 % auf einen Wert von 2,9 Mrd. Euro.

Für das Gesamtjahr 2019 erwartet der Vorstand von SAP einen Anstieg der währungsbereinigten Non-IFRS-Cloud- und -Softwareerlöse auf einen Wert zwischen 22,4 bis 22,7 Mrd. Euro – was einer Zuwachsrate von 8,5 bis 10 % gegenüber dem Geschäftsjahr 2018 bedeuten würde.

Auch das Non-IFRS-Betriebsergebnis soll mit einer währungsbereinigten Wachstumsrate von 9,5 bis 12,5 % weiter zulegen. Zuletzt wurde hier noch von einer leicht schwächeren Zuwachsrate von 7,5 und 11,5 % ausgegangen.

Bewertungen

Unternehmen P/E Ratio* Bloomberg (BEst) P/E Ratio* Bloomberg (BEst) PEG Ratio* Price to Book Ratio* Price to Sales Ratio* Yield*
Wirecard 40,24 29,62 0,97 8,12 7,48 0,14 %
SAP 39,71 20,27 1,97 4,64 4,76 1,45 %
*Alle Werte wurden am 03.10.2019 um 11:17 Uhr MEZ von Bloomberg entnommen.

Fazit

Wirecard und SAP sind spannende Wachstumsunternehmen, die man am deutschen Kapitalmarkt leider viel zu selten findet. Beide Unternehmen sehen ihr Geschäft auch in Zukunft weiter wachsen. Wirecard plant jedoch schneller zu wachsen als der Softwareriese SAP. Dafür ist die Bewertung von Wirecard auch etwas höher angesiedelt als bei SAP. 

Gemessen an der Kennzahl Price-Earnings-to-Growth (PEG), die die Bewertung in Relation zum Wachstum setzt, erscheint die Aktie von Wirecard jedoch nicht mehr so teuer – das PEG-Ratio liegt unter eins!

Ob die Wirecard-Aktie dadurch ein Einkauf sein könnte, muss jeder Investor selbst entscheiden. Die wesentliche Fragestellung ist hier, ob das Unternehmen sein Wachstum weiter beschleunigen und sich im boomenden Markt für Onlinezahlungen – der doch immer größer werdenden Konkurrenz – einen deutlichen Vorsprung verschaffen kann.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von SAP und Wirecard.

The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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