Oh Schreck! ExxonMobil mit Gewinnwarnung – müssen sich Royal Dutch Shell und BP ebenfalls sorgen?!
Die Öl- und auch die Erdgasbranche befinden sich derzeit in einer verzwickten Situation. Einerseits sind viele der hiesigen Aktien durchaus verlässliche Dividendenzahler, bei denen findige Dividendenjäger auf der Suche nach sicheren Häfen gerne zuschlagen würden.
Andererseits belastet auch hier der Handelskonflikt, der insbesondere konjunkturelle Sorgen schürt und möglicherweise für einen Einbruch bei den Ölpreisen sorgen könnte. Durchaus eine gewisse Patt-Situation, die so manchem Investor nicht schmeckt.
Zur Mitte dieser Woche hat mit ExxonMobil (WKN: 852549) zudem ein erster prominenter Ölakteur den aktuellen Marktbedingungen seinen Tribut zollen müssen. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was Investoren hier wissen müssen. Und ob sich auch die Ausschütter Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) und BP (WKN: 850517) warm anziehen sollten.
ExxonMobil mit Gewinnwarnung
Der US-Dividendenaristokrat ExxonMobil hat es also wirklich getan – bislang zumindest als Exot der Öl- und Erdgasbranche. Allerdings hat der US-Konzern nun eine Gewinnwarnung für das dritte Quartal des aktuellen Geschäftsjahres ausgesprochen. Zahlen waren hier eigentlich erst für Ende des Monats Oktober terminiert.
So geht das Unternehmen nunmehr von einem Gewinnrückgang innerhalb der vergangenen drei Monate auf 4 Mrd. US-Dollar aus. Im vergangenen Jahr betrug dieser Wert hingegen noch 4,23 Mrd. US-Dollar, was immerhin einem Einbruch von knapp 5,5 % entsprechen könnte. So weit, so gut, so undramatisch.
Allerdings dürften die Gründe für diese Entwicklung bei so manchem Investor die Alarmglocken zum Läuten bringen. ExxonMobil führt diese geringere Erwartungshaltung nämlich auf niedrigere Ölpreise im dritten Quartal zurück, die zu diesen operativen Belastungen geführt haben. So weit, so gut, so verständlich.
Müssen Royal Dutch Shell und BP sich sorgen?
Die spannende Frage dürfte an dieser Stelle natürlich sein, was das für die beiden Dividendenperlen Royal Dutch Shell und BP bedeutet. Grundsätzlich, na klar, die Marktbedingungen, mit denen ExxonMobil hier nun zu kämpfen hat, gelten auch für diese beiden Vertreter des Öl- und Erdgasmarktes. Entsprechend können Investoren hier grundsätzlich gewarnt sein.
Allerdings sind die jeweiligen Ausgangslagen und die aktuellen Ölpreise definitiv einen näheren Blick wert. Royal Dutch Shell hat sich bereits zum Ablauf des zweiten Quartals mit seinen Zahlen einen kleinen Fauxpas geleistet – die Dividende war hier zumindest kurzfristig nicht mehr vom Gewinn gedeckt –, entsprechend könnte hier ein Teil eines solchen Pessimismus bereits eingepreist sein.
BP hingegen glänzte bei den vergangenen Quartalszahlen für das zweite Quartal, was möglicherweise für einen Ausbruch von Skepsis sprechen könnte. Allerdings ist es ebenso wahrscheinlich, dass dieser britische Ölakteur im Vergleich zu ExxonMobil und Royal Dutch Shell (zumindest im zweiten Quartal) erneut besser performen kann. Zuweilen kann es schließlich unterschiedlich sein, was die jeweiligen Unternehmen aus den Marktverhältnissen herauskitzeln.
Zu guter Letzt sollten wir ebenfalls bedenken, dass die Ölpreise im vergangenen, dritten Quartal über weite Strecken hinweg unentwegt über der Marke von 55 US-Dollar lagen. Viele Ölakteure haben in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass sie bei geringeren Notierungen ausreichend profitabel sind, um ihre sprudelnden Dividenden vom Gewinn zu decken. Auch das kann daher möglicherweise für eine gewisse Portion Zuversicht sorgen.
Wir werden es sehen
Im Endeffekt müssen wir sowieso abwarten, wie sich die anderen Dividendenperlen im Vergleich geschlagen haben. Mit ExxonMobil hat nun ein Ölakteur zwar eine Gewinnwarnung herausgegeben, was ein Mahnmal für den Gesamtmarkt sein kann. Mit einem operativen Gewinn in Höhe von 4 Mrd. US-Dollar ist jedoch auch dieser Vertreter noch immer profitabel. Nur eben geringfügig weniger profitabel als noch im Vorjahr
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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell.
The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.