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3 Cannabis-Aktien, die ich nicht mal geschenkt haben wollte

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Foto: Getty Images

Legal verkäufliches Marihuana ist derzeit eine der am schnellsten wachsenden Branchen weltweit, und das dürfte auf absehbare Zukunft auch so bleiben. Nachdem sich der Umsatz im Lizenzgeschäft zwischen 2014 und 2018 von 3,4 Milliarden USD auf 10,9 Milliarden USD mehr als verdreifacht hat, erwartet die Wall Street bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts weltweit bis zu 200 Milliarden USD an Jahresumsatz. Wenn sich diese Zahlen als richtig erweisen, sprechen wir hier von einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate bis 2030 von mehr als 27 %.

Es besteht kein Zweifel daran, dass Cannabis-Aktien das Potenzial haben, Investoren eine gute bis sehr gute Rendite zu bieten. Aber gleichzeitig müssen Investoren im Kopf haben, dass nicht alle Marihuana-Aktien auch Gewinner sein werden oder ihre hohen Bewertungen rechtfertigen. Und es gibt drei Cannabis-Aktien, von denen ich unbedingt die Finger lassen würde.

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Canopy Growth

Obwohl es sich bei Canopy Growth (WKN: A140QA) um die größte Cannabis-Aktie der Welt nach Marktkapitalisierung handelt und das Unternehmen jede Menge Geld zur Verfügung hat, würde ich doch gleich aus mehreren Gründen die Aktie links liegen lassen.

Seit einigen Quartalen bereits ist das größte Problem von Canopy Growth die aggressive Investition. Canopy Growth ist nach einer Beteiligung von Constellation Brands mehr als gut finanziert und damit beschäftigt, Akquisitionen zu tätigen und neue Märkte zu erschließen. Canopy Growth gibt 150 Millionen USD für den Bau einer Hanfverarbeitungsanlage im Bundesstaat New York aus und es erwirbt zudem Acreage Holdings, das bei der Ankündigung im April mit 3,4 Milliarden USD bewertet wurde.

Leider wird es für das Unternehmen durch diese Ausgaben nahezu unmöglich sein, in naher Zukunft profitabel zu werden. Derzeit ist es nicht einmal sicher, dass Canopy Growth bis 2022 einen wiederkehrenden Gewinn erzielen kann.

Canopy Growth ist zudem mittlerweile ohne den visionären Co-CEO Bruce Linton unterwegs, der Anfang Juli vom Vorstand entlassen wurde. Mark Zekulin, der vorerst die Rolle des CEO übernommen hat, wird ebenfalls zurücktreten, sobald der Vorstand eine dauerhafte CEO-Lösung gefunden hat.

Aber das, na ja, Sahnehäubchen dürfte die Bruttomarge von Canopy im letzten Quartal gewesen sein. Die lag mit 15 % auf dem Branchentiefstwert und der in ihrer Bilanz ausgewiesene Goodwill von 1,93 Milliarden CAD könnte zu einer zukünftigen Wertminderung führen. Obwohl es sich um die größte Cannabis-Aktie handelt, ist die aktuelle Bewertung von Canopy alles andere als sinnvoll.

MedMen Enterprises

Von allen Märkten, in denen eine Art legales Cannabis verkauft wird (entweder medizinisch oder frei verkäuflich), sind die USA führend. Auch wenn Cannabis auf Bundesebene noch nicht legal ist, finden dort doch die meisten Verkäufe statt. Das sollte die Betreiber von Apotheken zu einer besonders attraktiven Idee für Investoren machen. Ein auf diesem Markt vertikal integriertes Unternehmen ist MedMen Enterprises (WKN: A2JM6N) – und mit der Aktie will ich überhaupt nichts zu tun haben.

Versteht mich nicht falsch; ich finde den MedMen-Ansatz eigentlich gut. Das ist ein Unternehmen, das im Allgemeinen den etwas vermögenderen Kunden anspricht und den Vorgang des Marihuana-Kaufs normalisieren will. Das Problem dabei ist, dass MedMen tief in den roten Zahlen steckt.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2019 hat MedMen 178,4 Millionen USD aus dem operativen Geschäft verloren. Selbst bei deutlich reduzierten Vertriebs- und Verwaltungskosten kann MedMen die operativen Verluste kaum reduzieren.

Erschwerend kommt hinzu, dass das Unternehmen gerade dabei ist, das privat gehaltene PharmaCann zu übernehmen. Das ist ein All-Stock-Deal, was die bestehenden Aktien noch einmal verwässern würde. Die Einbeziehung von PharmaCann wird zusätzliche Ausgaben verursachen, und das zu einem Zeitpunkt, in dem meiner Meinung nach die Kosten bei MedMen bereits außer Kontrolle geraten sind.

Frühestens für 2021 besteht hier eine Chance auf Rentabilität.

Cronos Group

Am Ende hätten wir da noch den Cannabis-Züchter Cronos Group (WKN: A2DMQY), von dem ich ebenfalls lieber die Finger lasse.

Auch wenn ich selber mit Cronos Group nichts anfangen kann, verstehe ich doch, warum andere Investoren sie zu einer der größten Marihuana-Aktien nach Marktkapitalisierung gemacht haben. Cronos hat von Altria im März eine Kapitalbeteiligung in Höhe von 1,8 Milliarden USD erhalten, was ziemlich umfangreiche Ausgaben für Expansion und Akquisitionen ermöglicht. Angesichts der zusätzlichen Fokussierung auf margenstarke Derivate sollte man meinen, dass Cronos Group einen angemessenen langfristigen Hold bedeutet. Aber hier gibt es zahlreiche Probleme.

Zum einen liegt Cronos Gruppe in Bezug auf die Produktion deutlich hinter der Konkurrenz zurück. Klar, das Unternehmen hat eher einen Fokus auf Cannabinoide als auf die reine Marihuana-Produktion. Das entschuldigt jedoch nicht, dass es wohl nicht einmal in der Lage ist, in Bezug auf Produktion oder Verkaufsfähigkeit unter den Top 10 zu landen, was angesichts der hohen Marktkapitalisierung wirklich nicht nachvollziehbar ist.

Ich mache mir bei Cronos Group auch Sorgen, was die Bedenken rund um das Thema „Vaping“ angeht. Die Allianz mit Altria wurde ja vor allem geschmiedet, weil sich alle sicher waren, dass Vaping das nächste große Ding wird. Aber dann wurden 530 Fälle von mysteriösen Lungenerkrankungen bekannt, die von den Centers for Disease Control and Prevention in den USA registriert wurden. Diese wurden mit Vaping in Verbindung gebracht, und das könnte dramatische Umsatzverluste bedeuten.

Auch ist Cronos Group, wie die anderen Unternehmen hier, noch lange nicht in der Lage, in naher Zukunft operativ profitabel zu sein. Wenn man sich die Zahlen mal genauer ansieht, wird man feststellen, dass Cronos Group noch weit von der Profitabilität entfernt ist. Auch hier gilt: beim Investieren lieber woanders zuschlagen.

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The Motley Fool empfiehlt Aktien von Constellation Brands. Sean Williams besitzt keine der angegebenen Aktien.

Dieser Artikel erschien am 22.9.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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