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3 deutsche Nebenwerte, die einen genaueren Blick wert sind

Exponentieller Chart Dividende Börsenerfolg Kursverdopplung Tenbagger Aktie
Foto: Getty Images

Sicherlich haben regelmäßige Leser schon mitbekommen, dass wir Fools es lieben, in Aktien zu investieren. Besonders interessant sind oftmals Aktien von Unternehmen, die nicht bereits Milliarden Euro an Marktkapitalisierung aufweisen und ihre jeweiligen Branchen dominieren, sondern eben die Stars von morgen. Diese kleinen Unternehmen stecken oft noch in den Kinderschuhen, werden maßlos unterbewertet oder sind einfach nur lange Zeit vom Markt unentdeckt geblieben. Heute möchten wir uns drei deutsche Nebenwerte ansehen, die für Foolishe Investoren durchaus einen genaueren Blick wert sind.

Eine Perle in der Tourismusbranche

Caio Reimertshofer: Die Aktie von HolidayCheck (WKN: 549532) ist ein Beispiel für eine Aktie, die irgendwie unter dem Radar der Marktteilnehmer fliegt und daher auch nicht allzu viel Aufmerksamkeit geschenkt bekommt. HolidayCheck ist den meisten Personen vermutlich als Bewertungsportal bekannt. Dort können Urlauber (unabhängig davon, wo sie ihre Reise gebucht haben) die besuchten Hotels bewerten. Auf diese Bewertungen legen mittlerweile sehr viele Urlauber Wert, was dementsprechend Leben auf die Seite von HolidayCheck bringt und mittlerweile sogar als Burggraben bezeichnet werden könnte – denn so ein bekanntes Bewertungsportal ist, meines Wissens, bei keinem Mitbewerber anzutreffen.

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HolidayCheck betreibt ein eigenes Onlinereisebüro, wo Urlauber ihre Reisen direkt und bequem von zu Hause aus buchen können. Das Ziel liegt hier, offensichtlich, auf der Hand: Über die Hotelbewertungen sollen Kunden dazu animiert werden, ihre Buchung direkt bei HolidayCheck zu tätigen. Scheinbar lohnen sich die Bemühungen des Unternehmens, denn die Wachstumszahlen der letzten Jahre sprechen eine klare Sprache.

Im diesjährigen Halbjahresbericht sind die Wachstumszahlen zwar etwas abgeflaut, das liegt aber meiner Meinung nach an dem aktuell schwierigen Marktumfeld in der Tourismusbranche. Immerhin konnte HolidayCheck seine Umsätze trotzdem um knapp 3 % zum Vorjahreszeitraum steigern und hat dieses Jahr auch damit begonnen, mit HC Reisen ein eigenes Veranstaltergeschäft aufzubauen.

Wer nun denkt, HolidayCheck ist hoch verschuldet, wie es bei kleinen Unternehmen mit dynamischen Wachstumsraten und hohen Marketingaufwendungen üblich ist, der irrt. Die Eigenkapitalquote beträgt solide 75,2 % (Vorjahr: 82,8 %) – das kann man definitiv so stehen lassen. Wie bereits erwähnt, gibt HolidayCheck sehr viel für Marketing aus, was die Hauptursache für die schrumpfende Eigenkapitalquote ist. Diese ist trotzdem noch weit entfernt von einem bedenklichen Bereich. Sobald die Marketingmaßnahmen nach und nach greifen und mehr Marktanteile gewonnen werden, sollten sich diese hohen Ausgaben auszahlen.

Der visionäre CEO Georg Hesse rundet das Nebenwertepaket ab. Früher bei Amazon eingestellt, verfolgt er nun bei HolidayCheck die Vision, das urlauberfreundlichste Unternehmen der Welt zu werden. Für mich klingt das nach einem guten deutschen Nebenwert mit Wachstumspotenzial.

Jungs, wie sieht es bei euch aus? Habt ihr uns heute auch spannende Nebenwerte mitgebracht?

Software für effizienteres Bauen

Thomas Brantl: Caio, auch ich habe einen deutschen Nebenwert aus der digitalen Welt im Gepäck – und zwar die RIB Software SE (WKN: A0Z2XN). In vielen Bereichen des Bauwesens laufen die Prozesse alles andere als effektiv ab. Laut Angaben von Nemetschek – einem direkten Konkurrenten von RIB Software – werden Stand heute (27.09.2019) 30 % aller Arbeiten auf einer Baustelle doppelt ausgeführt, 10 % des Materials landen auf dem Müll und 40 % der Arbeitszeit werden unproduktiv verbraten.

Die Folge: 90 % aller Bauprojekte werden mit Zeitverzug abgeschlossen und 40 % aller Projekte sprengen das vorgegebene Budget! Da ist viel Spielraum für Verbesserungen!

Gegen diese Missstände kämpft RIB mit innovativer Software an. Das Stuttgarter Unternehmen bietet unter anderem Software für Bauunternehmer, Projektentwickler, Auftraggeber und Immobilieninvestoren. Und diese Produkte kommen ziemlich gut an bei den Kunden – ein Blick auf die Entwicklung einiger Kennzahlen belegt dies eindrucksvoll!

Seit 2010 ist der Umsatz um durchschnittlich 19 % pro Jahr gestiegen, das EBITDA um 13 % und die Anzahl der Mitarbeiter um 24 % (alle Prozentangaben p. a., CAGR). Die Folge: Der Aktienkurs kletterte von 0,88 Euro im Jahr 2010 auf über 20 Euro (Stand: 27.09.2019).

Doch wird sich die RIB Software-Aktie auch zukünftig so stark entwickeln können wie in den letzten Jahren?

Wissen tue ich das natürlich nicht – die eben genannten Missstände in der Bauwirtschaft und das erwartete weltweite Bevölkerungswachstum sollten Unternehmen wie der RIB Software SE allerdings in die Karten spielen! Mehr Menschen brauchen mehr Gebäude – zum Wohnen, zum Arbeiten, in ihrer Freizeit.

Je effektiver diese gebaut werden, desto größer der Nutzen für alle Beteiligten. Und genau hier setzt die RIB Software mit ihren Produkten an – was die Aktie in meinen Augen zu einem ziemlich interessanten Investment machen könnte!

Sven, jetzt bin ich aber gespannt auf deinen deutschen Nebenwert!

Ein Megatrend-Gewinner mit großen Ambitionen und weiteren Vorzügen

Sven Vogel: Welcher Begriff beschreibt die künftigen Veränderungen in nahezu jeder Branche heute am treffendsten? Die wahrscheinlichste Antwort auf diese Frage dürfte wohl die Digitalisierung sein – wie immer bei häufig benutzten Buzzwords versteht wohl auch hier jeder etwas anderes darunter. Ob damit nun aber gemeint ist, das bestehende Geschäft effizienter zu gestalten, neue Geschäftschancen zu erschließen oder auch etwas ganz anderes, es gibt bereits einige Unternehmen, die ihren Kunden helfen, all diese Veränderungen anzugehen.

Ein eher kleines und unbekanntes Unternehmen aus der süddeutschen Provinz ist dabei USU Software (WKN: A0BVU2). Das Softwarehaus hilft Unternehmen bei der Automatisierung von Support- und Serviceprozessen, bei der Steuerung und Optimierung von Softwarelizenzen und Softwareabonnements, der Überwachung von IT-Prozessen sowie ganz allgemein beim Einsatz von Big-Data-Analysen und der Digitalisierung von Geschäftsprozessen an der Kundenschnittstelle.

Im Jahr 2018 erzielte USU damit einen Umsatz von gut 90 Mio. Euro und einen Jahresüberschuss von knapp 1 Mio. Euro. Die Gewinnmarge, die sich aus diesen beiden Zahlen ergibt, steht nicht gerade für ein aussichtsreiches Investment. Sicherlich auch ein Grund, weshalb der Aktienkurs von den einstigen Höchstständen bei knapp 30 Euro heute ein gutes Stück entfernt ist. Der Grund für die geringe Profitabilität sind die großen Anstrengungen bei der Internationalisierung des Geschäfts. Das belastet bisher leider nur die Kostenstruktur und führt noch nicht zu einem wesentlichen Schub beim Umsatzwachstum.

Für das Jahr 2019 ist das Management aber durchaus zuversichtlich und erwartet einen Umsatz zwischen 98 und 101 Mio. Euro bei einem bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 7,5 bis 10 Mio. Euro. Bis zum Jahr 2021 hält das Management gar einen Umsatz von 140 Mio. Euro und ein EBIT von 20 Mio. Euro für möglich.

Das sind meiner Meinung nach keine allzu schlechten Aussichten für Unternehmen mit einer heutigen Marktkapitalisierung von nicht einmal 200 Mio. Euro. Besonders dann, wenn man weiß, dass das Unternehmen keine nennenswerten Finanzverbindlichkeiten in der Bilanz stehen hat und Unternehmensinsider über 55 % der ausstehenden Aktien halten.

Die großen Renditen bescheren uns oft die kleinen Akteure

Investitionen in Nebenwerte, die noch über eine kleine Marktkapitalisierung verfügen und manchmal erst in ihre Bewertungen reinwachsen müssen, bergen sicherlich ein erhöhtes Risiko. Daher gilt es bei der Analyse besonders sorgfältig vorzugehen, um ein Unternehmen zu finden, das das gewisse Etwas besitzt. Zündet das Unternehmen dann einmal seine Rakete, können frühe Investoren mit großartigen Renditen rechnen.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

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Caio Reimertshofer besitzt Aktien von HolidayCheck. Thomas Brantl besitzt Aktien von Amazon. Sven Vogel besitzt Aktien von USU Software.

The Motley Fool hält und empfiehlt Aktien von Amazon. The Motley Fool empfiehlt Amazon, Holidaycheck, RIB Software.

John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Wholefoods Market, ist Mitglied im Vorstand von The Motley Fool.



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