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Bekommt dieser Chiphersteller Probleme mit seiner 5G-Strategie?

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Foto: Getty Images

Die hochkarätige Technologieaktie Marvell Technology Group (WKN: 930131) ist wieder etwas gefallen. Der Chiphersteller schien dank seiner fortschrittlichen Designs im noch recht jungen Bereich der 5G-Technologie auf der Siegerstraße zu sein, aber die Beschränkungen der USA für Geschäfte mit Huawei haben die Fortschritte des Unternehmens wieder zunichtegemacht.

Marvell hat kürzlich seine Ergebnisse für das zweite Quartal veröffentlicht und die Zahlen haben die Investoren nicht gerade begeistert. Der Umsatz lag leicht unter dem Vorjahresniveau und der bereinigte Konzernüberschuss sank um ein Drittel. Darüber hinaus zeigt die Guidance des Chipherstellers, dass er sich inmitten einer Verlangsamung befindet.

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Die Guidance von Marvell lässt viel zu wünschen übrig

Marvell prognostiziert für das dritte Quartal einen Umsatz von 660 Millionen USD, was deutlich unter dem Umsatz des Vorjahresquartals von 851 Millionen USD liegt. Investoren sollten jedoch nicht vergessen, dass das Unternehmen sein WiFi-Geschäft Anfang dieses Jahres an NXP Semiconductors verkauft hat.

Dieses Unternehmen erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr einen Jahresumsatz von 300 Millionen USD für Marvell. Da die Guidance keine Umsätze aus diesem Segment enthält, wäre der Umsatz des Chipherstellers im dritten Quartal teilweise beeinträchtigt, wenn man von einem vierteljährlichen Umsatzlauf von 75 Millionen USD ausgeht.

Die Guidance von Marvell für das dritte Quartal enthält jedoch auch die Umsätze aus der Übernahme von Cavium, die im Juli letzten Jahres abgeschlossen wurde.

Das Unternehmen macht das Verbot der US-Regierung, Geschäfte mit Huawei zu tätigen, für seine Probleme verantwortlich. Huawei trägt einen mittleren einstelligen Prozentsatz zum Gesamtumsatz von Marvell bei. Der Chiphersteller hatte die Anleger deswegen auch bereits gewarnt, dass die Aufnahme von Huawei in die sogenannte Entity List negative Auswirkungen auf das Geschäft haben werde.

Huawei ist jedoch nicht das einzige Unternehmen, das Marvell belastet. Laut Analyst Kinngai Chan von Summit Insights Group war viel eher Cisco (WKN:878841) für die schwache Entwicklung von Marvell im letzten Quartal verantwortlich.

Chan schätzte, dass der Netzwerkriese in einigen Bereichen bis zu 11 % des Gesamtumsatzes von Marvell ausmacht. Der Umsatz von Cisco ging im letzten Quartal in China aufgrund des Handelskrieges um 25 % zurück, da chinesische Kunden Berichten zufolge Cisco-Produkte zugunsten chinesischer Anbieter meiden. Ciscos CEO Chuck Robbins sagt, dass das Unternehmen „überhaupt nicht mehr auf diesem Markt teilnehmen“ darf.

Das ist keine gute Nachricht für Marvell, weil Huawei und Cisco beim 5G-Rollout in China zwei wichtige Player sind.

Verzögert sich die Chance für 5G?

Jetzt, da Cisco von chinesischen Telecoms ignoriert wird, scheinen seine Chancen, von den massiven 5G-Investitionen zu profitieren, die China in Aussicht gestellt hat, eher schwach zu sein. Und die Chancen, dass Marvells regelmäßige Lieferungen an Huawei wieder starten, sind bestenfalls unsicher. Die Trump-Regierung hat Berichten zufolge 130 Anträge auf Lizenzen von US-Unternehmen zur Wiederaufnahme der Lieferungen an Huawei erhalten, aber keine davon wurde laut von Reuters zitierten anonymen Quellen gewährt.

Die Verzweiflung der in den USA ansässigen Chiphersteller, wieder mit Huawei Geschäfte zu machen, ist nicht verwunderlich, da der chinesische Netzwerkgigant die Hälfte der 5G-Verträge von China Mobile besitzt, dem gemessen an der Anzahl der Abonnenten weltweit größten Telco.

Der Wachstumstreiber von Marvell könnte sich also dank des Handelskrieges zwischen den USA und China sowie möglicher Verlangsamungen der Ausgaben für neue Hardware verzögern. CEO Matt Murphy sagte auf der letzten Konferenz:

In unserem Netzwerksegment betrug der Umsatz im Quartal 330 Millionen USD, was einem Rückgang von 3 % gegenüber dem Vorquartal entspricht. Dabei wurde das Wachstum bei WiFi-Produkten durch die Exportbeschränkungen der US-Regierung für Huawei und geringer Nachfrage bei unseren Basisstations-OEMs, die von 4G auf 5G umstellen, beschnitten.

Marvell ist jedoch weiterhin zuversichtlich, dass 5G ein langfristiges Projekt ist und dass das Unternehmen irgendwann 600 Millionen USD Jahresumsatz aus diesem Markt generieren könnte. Das wäre ein großer Treiber für das Unternehmen, wenn man bedenkt, dass dessen vergangener Jahresumsatz bei 2,9 Milliarden USD liegt. Aber die Anleger sollten nicht vergessen, dass der Weg dorthin noch ein bisschen dauern kann.

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The Motley Fool empfiehlt Aktien von NXP Semiconductors. Harsh Chauhan besitzt keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel erschien am 16.9.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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