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Royal Dutch Shell, BP, Gazprom und Co.: So kurzlebig war der Ölpreis-Saudi-Aramco-Effekt!

Steigende Spritpreise
Foto: Getty Images

Es schien das Ereignis dieses Herbstes im Ölmarkt zu werden: der Angriff auf Saudi-Aramco, der zu einigen Einbußen in der Ölproduktion führte und somit einen signifikanten Anteil des gesamten Erdölangebots aus dem Ölmarkt genommen hat.

Die gängigen Notierungen von Brent und WTI schossen in einer ersten Reaktion kurzfistig rasant nach oben, ja, sogar historische Bestwerte, was Preissteigerungen in diesem Bereich anbelangte, wurden geknackt. Und mit den Ölpreisen konnten natürlich auch klassische Ölaktien wie die von Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) oder auch BP (WKN: 850517) profitieren. Sowie Gazprom (WKN: 903276), das als Erdgasproduzent mittelbar von der Entwicklung der Ölmärkte profitiert.

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Wie aktuelle Meldungen jedoch sehr eindrucksvoll demonstrieren, scheint diese Entwicklung eher ein Septemberphänomen anstelle einer Herbstgeschichte oder gar eines prägenden 2019er-Ereignisses zu werden. Schauen wir mal, was alle Investoren zur aktuellen Lage wissen sollten.

Ölproduktion wieder im Normalzustand

Wie mehrere Medien derzeit berichten, konnte Saudi-Arabien und mit ihm natürlich auch Saudi-Aramco im Nachgang dieses Angriffs bereits schnelle Erfolge vorweisen. So ist die Ölförderung Insidern zufolge nach dem Drohnenangriff wohl wieder im Normalzustand und die durch die Attacken verursachten Ausfälle seien früher als erwartet beseitigt worden. Gewiss eine bemerkenswerte Entwicklung.

Eigentlich ist man davon ausgegangen, dass diese Ausfälle mindestens bis Ende September anhalten werden. Zumindest sprachen der saudische Ölminister und auch andere staatliche Vertreter von einem solchen Szenario. Einige Marktbeobachter dürften zudem mit langwierigeren Ausfällen gerechnet (oder eher darauf gehofft?) haben. Spekulationen, die nun obsolet erscheinen.

Nichtsdestoweniger haben diese Angriffe gleichsam die Angst vor einer Eskalation des Konfliktes zwischen Saudi-Arabien und dem Iran geschürt. Ein Szenario, das noch immer nicht vom Tisch ist, und entsprechend könnten hier weitere Maßnahmen, Angriffe oder auch der Ausbruch des Konfliktes zu Kurskapriolen im Ölmarkt führen. Dass nun die Produktion wieder im Normalbereich läuft, könnte demnach ebenfalls eine kurzfristige Meldung sein, die derzeit den Ölmarkt bewegt, denn die politische Spannung in dieser Region ist nach wie vor noch vorhanden.

Aber bleiben wir zunächst bei Saudi-Aramco

Politische Spannungen, insbesondere zwischen zwei Ölnationen, können natürlich auch zukünftig einen gewissen Einfluss auf die Ölpreisentwicklung haben. Da der weitere Verfahrens- und Konfliktgang zwischen dem Iran und Saudi-Arabien allerdings alles andere als vorhersehbar ist, bleiben wir an dieser Stelle lieber bei dem Aspekt, aus dem wir unsere Foolishen Lehren ziehen können: Saudi-Aramco.

Bereits als dieses Ereignis eingetreten ist, habe ich Foolishe Investoren dahin gehend gewarnt, dass es sich hierbei wohl eher um einen kurzfristigen Preistreiber handeln dürfte. Weder Saudi-Aramco noch Saudi-Arabien hatten schließlich ein größeres Interesse daran, den Produktionsausfall hinzunehmen. Entsprechend war klar, dass dieser kurzfristige Angebotsengpass nach einigen Wochen oder auch Monaten wieder ausgebügelt sein würde. Wobei die Kürze dieses Ereignisses nun wirklich überraschend ist. Zumindest, wenn die Insider recht behalten sollten.

Im Ölmarkt bleibt somit alles wie gehabt und wie vor diesem Ereignis: Die Angebotsseite wird zwar von der OPEC kontrolliert, allerdings könnte eine schwächelnde Konjunktur hier die Nachfrageseite ebenfalls zum Sinken bringen. Das könnte kurz- bis mittelfristig vielleicht auch wieder niedrigere Preise nach sich ziehen, wobei der Ölmarkt angesichts viele Akteure und politischer Spannungen immer für eine Überraschung in beide Richtungen gut ist.

Für den Moment: Alles wie gehabt!

Für den Moment bleibt allerdings alles beim Alten: Die Ölpreise notieren noch immer nahe der Marke von 60 US-Dollar je Barrel Brent, was grundsätzlich ein bequemes Niveau für Ölaktien wie Royal Dutch Shell und BP sein dürfte, um reichlich Gewinne einzufahren. Allerdings sollten sich Investoren hier wohl besser auf einen holprigen Ritt mit Ausreißern sowohl nach oben als auch nach unten einstellen. Denn der Ölmarkt ist in den vergangenen Wochen, Monaten und auch Jahren gewiss nicht vorhersehbarer geworden. Ganz im Gegenteil.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell.

The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.



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