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3 chinesische Aktien, die wir heute kaufen würden

Foto: The Motley Fool

Viele Anleger machen einen großen Bogen um chinesische Aktien – zu riskant sei das politische Umfeld im Reich der Mitte. Und weißt du was? Vielleicht haben sie sogar recht! Die Sache ist allerdings die: Jedes Investment – egal in welchem Land – birgt Chancen und Risiken.

Christoph, Vincent und ich sind uns des politischen Risikos zwar durchaus bewusst – doch wir sehen eben auch riesige Chancen in China! Welche drei China-Aktien uns so gut gefallen, dass wir sie uns sogar ins Depot legen würden, erfährst du im folgenden Artikel.

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Tencent – Social Media auf Chinesisch

Thomas Brantl: Müsste ich den westlichen Bruder von Tencent (WKN: A1138D) benennen, dann wäre das wohl Facebook. Denn zu Tencent gehört mit Qzone das größte soziale Netzwerk Chinas, mit WeChat der am weitesten verbreitete Messenger und mit QQ ein unter jungen Chinesen enorm beliebter Instant Messenger.

Doch Tencent geht weit über soziale Medien hinaus – mit Tenpay betreibt man auch den zweitgrößten Onlinepayment-Anbieter der Volksrepublik. In Tencent steckt also auch ein bisschen Paypal. Doch auch mit den Bezahldiensten haben wir das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht.

Tencent Games bezeichnet sich selbst als die größte Community für Onlinegames ins China. Hinzu kommen weitere Entwicklungsstudios für Spiele, Musikdienste, Streaming-Dienste und Videoplattformen. Und auch beim Thema „Cloud und künstliche Intelligenz“ mischt Tencent kräftig mit.

All diese Bereiche bieten in meinen Augen gigantisches Wachstumspotenzial – zum einen aufgrund der wachsenden Bevölkerung Chinas, zum anderen aufgrund des steigenden Wohlstands der Volksrepublik. Ganz abgesehen davon: Soziale Medien, Onlinebezahldienste und Co. befinden sich noch mitten in ihrer Entwicklung – auch ohne diese beiden externen Faktoren dürfte Tencent daher über eine Menge Wachstumspotenzial verfügen.

Aufgrund dieses gigantischen Potenzials ist die Tencent-Aktie in meinen Augen ziemlich günstig bewertet – ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 32 ist bei einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von 44,9 % pro Jahr (CAGR) während der letzten drei Jahre wirklich nicht teuer (Stand: 20.09.2019).

Genau deshalb steht die Tencent-Aktie weit oben auf meiner Watchlist – und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass diese Aktie irgendwann auch einmal in mein Depot wandert! Etwas, das die Alibaba (WKN:A117ME)-Aktie bereits geschafft hat – womit wir bei Christophs liebster China-Aktie angekommen wären.

Alibaba auf dem Weg zur Weltmacht?

Christoph Gössel: Danke für die Überleitung, Thomas. In meinem Depot befindet sich die Alibaba-Aktie bereits. Das ist kein Widerspruch zum Titel des Artikels – denn wenn ich die Aktie nicht bereits hätte, würde ich sie heute definitiv kaufen! Aber kommen wir jetzt zu den Gründen für meinen Optimismus.

Alibaba ist der heimliche Platzhirsch im E-Commerce: Die Asiaten waren mit ihren E-Commerce-Plattformen im Jahr 2018 der größte Einzelhändler weltweit, gemessen am Warenvolumen. Ja, sogar noch vor Amazon! Und da wären wir gleich bei einem weiteren Unterschied zu Jeff Bezos’ Milliardenkonzern: Während Amazon aktiv als Händler fungiert, also Waren an- und wieder weiterverkauft, stellt Alibaba nur die Plattform und ist nicht als Händler tätig.

Ansonsten sind sich die beiden E-Commerce-Akteure aber ziemlich ähnlich: Beide sind in ihrem Heimatmarkt Marktführer im Onlinehandel, wobei Alibaba mit einem Marktanteil von über 55 % aufwarten kann. Zudem haben beide Konzerne neben ihrem Kerngeschäft noch ein erfolgreiches Cloud-Business. Die Vision Alibabas ist dabei noch ehrgeiziger als alles, was bereits erreicht wurde: Das Unternehmen will die zukünftige Welt des Handels aufbauen – nicht nur in China, sondern auf der ganzen Welt.

Auf einem guten Weg ist das Unternehmen schon mal: Seinen Umsatz hat Alibaba in den letzten vier Jahren fast verfünffacht – die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate liegt bei sensationellen 48 %. Und mit Margen von 28 % beim operativen Ergebnis (EBIT) und 38 % beim Free Cashflow ist das Unternehmen auch noch hoch profitabel. Beste Voraussetzungen, um tatsächlich die Zukunft des Welthandels mitzubestimmen – und ganz nebenbei 102 Jahre zu überdauern, wie Ex-CEO Jack Ma gerne scherzt.

Auf Basis des für das aktuelle Geschäftsjahr prognostizierten Gewinns ist die Aktie mit einem KGV von 26,6 (Stand: 19.09.2019) auch noch ziemlich günstig, wenn man das rasante Wachstum und die tolle Marktposition bedenkt. Jetzt bin ich gespannt, was du uns vorstellst, Vincent.

Baozun als kleiner Fisch im gigantischen Becken

Vincent Uhr: Alibaba und Tencent sind gewiss zwei spannende Aktien und mit Alibaba führe ich auch eine solche Internetgröße in meinem Portfolio. Dennoch sind meines Erachtens kleinere, dynamischere chinesische Werte eine spannende Wahl, die langfristig einen deutlicheren Renditekick bescheren könnten.

Und wenn du mich fragst, handelt es sich bei Baozun (WKN: A14S55) um genau so eine Aktie. Dieses kleine chinesische Unternehmen macht im Endeffekt das, was ein US-amerikanisches Unternehmen bereits sehr erfolgreich vorgemacht hat. Shopify, dessen chinesischer Klon Baozun in gewisser Weise ist, bietet chinesischen Onlinehändlern nämlich ebenfalls die Möglichkeit, mithilfe eigener, einfacher Onlinelösungen einen eigenen Webshop zu kreieren. Ohne notwendige Programmierkenntnisse, ohne Tech-Wissen.

Der chinesische Internethandel dürfte hierbei ein Markt sein, der definitiv noch in den Kinderschuhen steckt. Bis zum Jahre 2023 sollen so bereits Waren in einem Gesamtwert von 4 Billionen US-Dollar die Besitzer wechseln, nachdem es im Jahre 2018 lediglich knapp 2 Billionen US-Dollar gewesen sind. Prinzipiell daher ein spannender Markt für einen E-Commerce-Dienstleister, der sehr allgemein von den sich hier noch auftuenden Chancen profitieren könnte.

Mit seiner derzeitigen Marktkapitalisierung in Höhe von knapp unter 3 Mrd. US-Dollar ist Baozun zudem ein vergleichsweise kleinerer Akteur. Insbesondere im Vergleich zu Shopify, das es auf ein Börsengewicht von fast 36 Mrd. US-Dollar bringt. Eine offensichtliche Bewertungsdiskrepanz meines Erachtens, die über die kommenden Jahre ausgeglichen werden möchte. Wobei ich nicht davon ausgehen würde, dass die US-Amerikaner viel von ihrem Esprit verlieren werden, was prinzipiell für steigende Aktienkurse bei Baozun sprechen könnte.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

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Thomas Brantl besitzt Aktien von Alibaba, Amazon und Facebook. Christoph besitzt Aktien von Alibaba und Amazon. Vincent besitzt Aktien von Alibaba und Baozun. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. Randi Zuckerberg, eine frühere Leiterin der Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook sowie Schwester von CEO Mark Zuckerberg, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Baozun, Facebook, PayPal Holdings und Tencent Holdings. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Short Oktober 2019 $97 Calls auf PayPal Holdings.



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