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2 Aktien für die wachsende Gig-Economy

Fiverr Aktie
Quelle: Fiverr

Der Begriff „Gig“ hat eine ganz neue, moderne Bedeutung angenommen. Es ist nicht mehr nur der Slangbegriff für eine Live-Musik-Performance, sondern mit dem Wachstum von Technologie und Internet ist „Gig“ zu einem normalen Wort für Freiberufler, Remote-Mitarbeiter und Honorararbeiter geworden.

Viele betrachten die Unternehmen dahinter als Wegbereiter für die Zukunft der Beschäftigung. Fiverr (WKN: A2PLX6) und Upwork (WKN: A2N5QE) sind zwei der beliebtesten Unternehmen an der Spitze dieser Gig-Economy, beide sind in den letzten Jahren börsennotierte Unternehmen geworden.

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Als Freelancer, der sowohl Fiverr als auch Upwork nutzt (meine kurze eigene Erfahrung kommt gegen Ende dieses Beitrags), als Investor und als neugieriger Unternehmer wollte ich mehr über die Unternehmen erfahren, die mich zum Freelancer gemacht haben.

Ich folgte dem Rat von Warren Buffett und wollte in die Unternehmen investieren, die ich schätze und deren Services ich verwende. Meine Hoffnung war es, Rohdiamanten zu finden, die von den institutionellen Investoren erst noch entdeckt werden müssen. So begann ich meine Analyse der beiden Unternehmen als potenzielle Investitionen.

Was versteht man unter Gig-Economy?

Die Gig-Economy ist der wachsende Marktplatz, auf dem Arbeitnehmer und Unternehmen gemeinsam nach Beschäftigungsmöglichkeiten suchen, um freiberufliche Arbeit, Fernarbeit und Vertragsprojekte einzustellen und anzunehmen.

Studien deuten darauf hin, dass Freelancer jährlich 1,4 Billionen USD zur Wirtschaft der USA beitragen. Darüber hinaus sind die Arbeitnehmer stärker engagiert, wenn sie flexible Arbeitsbedingungen haben, sie glauben, dass eine breit aufgestellte Gruppe von Kunden finanziell sicherer ist als lediglich ein einziger Arbeitgeber, und sie ziehen es immer mehr vor, von zu Hause aus zu arbeiten als in den Vorjahren.

Ist die Gig-Economy die Zukunft der Beschäftigung?

Die Antwort auf diese Frage wird der treibende Faktor dafür sein, ob für dich Investitionen in die Gig-Economy infrage kommen. Einige mögen skeptisch sein, Arbeitnehmer einzustellen, die sie noch nie persönlich getroffen haben. Andererseits hatte das Konzept des Mitfahrens oder Vermietens ungenutzter Räume (Uber, Lyft, Airbnb) zu Erfolgen geführt.

Die Zahlen lügen nicht, denn sowohl Fiverr als auch Upwork schaffen Marktplätze, über die man sehr bequem mit Unternehmern zusammenarbeiten kann. Hier ein paar Vorteile der Gig-Economy für Freelancer sowie für Unternehmen:

Für Freelancer:

  • Es ermöglicht Freelancern, ihre Fähigkeiten zu ihren eigenen Bedingungen und Tarifen zu vermarkten.
  • Für Freelancer ist es praktisch, sich schnell zu verbinden, zu kommunizieren und Arbeiten aus der Ferne durchzuführen.
  • Es eröffnet Freelancern zusätzliche Möglichkeiten, als „Nebenbeschäftigung“ Geld zu verdienen oder sogar eine Position als Vollzeit-Freelancer aufzubauen.

Für Unternehmen:

  • Unternehmer können für projektspezifische Jobs einstellen, ohne eine Vollzeit- oder Teilzeitstelle schaffen zu müssen.
  • Unternehmen können sich schnell online mit Freelancern in Verbindung setzen und ihre Arbeit effizient und zeitnah anfordern.
  • Die Gig-Economy ermöglicht es dem Unternehmen, ein Netzwerk von guten Projektteilnehmenr aufzubauen, die bei Bedarf eingesetzt werden können, während Freiberufler ein Netzwerk von Unternehmen aufbauen können, denen sie bei Bedarf ihre Fähigkeiten anbieten.

Das ist eine echte Win-win-Situation!

Ein logischer Ansatz für Investitionen in die Gig-Economy

Aus Sicht der Anleger bedeuten Unternehmen in einer wachsenden Branche mit wenig Wettbewerb und Verbrauchermonopol die ultimative Long-Position. Hier sind einige überraschende Fakten über Remote-Arbeit und das Wachstum der Gig-Economy.

Laut Gallups Bericht aus dem Jahr 2017 „State of the American Workplace“:

  • 53 % der Mitarbeiter ziehen es vor, in einer Rolle mit flexibler Work-Life-Balance zu arbeiten, und 51 % der Mitarbeiter gaben an, den Arbeitsplatz in eine Position mit mehr Flexibilität zu tauschen.
  • Mitarbeiter, die zu Hause arbeiten, erweisen sich in mindestens 60 % der Fälle als viel engagierter. Diese Zahl ist gegenüber 20 % im Jahr 2012 gestiegen.

Ein weiterer Bericht, der jährlich von der Freelancers Union und Upwork durchgeführt wird, ergab Folgendes:

  • Es gibt derzeit 57,3 Millionen Amerikaner, die freiberuflich arbeiten; sie tragen jährlich 1,4 Billionen USD zur Wirtschaft bei.
  • Bei der derzeitigen Wachstumsrate wird der Großteil der US-Beschäftigten bis zum Jahr 2027 freiberuflich tätig sein.
  • Fast die Hälfte aller Millennials ist freiberuflich tätig (47 %, um genau zu sein).

Die Kurzfassung der obigen Statistiken ist einfach: Die Zahl der Freelancer wächst sehr schnell, sowohl in den USA als auch weltweit, was eine große Investitionsmöglichkeit darstellt.

Zwei Aktien für die Gig-Economy

Sowohl Fiverr als auch Upwork bieten den Marktplatz für Unternehmen und einzelne Freelancer, um sich miteinander zu vernetzen, und für Jobs, die spezifische Nischenkenntnisse erfordern.

Es steht außer Frage, dass sich die Freelancer-Wirtschaft im Aufwärtstrend befindet. Zum jetzigen Zeitpunkt erwirtschafteten Fiverr und Upwork einen Umsatz von 90,03 Millionen USD bzw. 263,06 Millionen USD (oder 353,09 Millionen USD zusammen). Das sind nur 0,025 % des Marktes von 1,4 Billionen USD. Wenn das keine Chance auf Wachstum bedeutet, weiß ich auch nicht.

Ein Überblick über Fiverr als Investition

Fiverr gab seinen Börsengang Anfang 2019 bekannt und startete bei 21 USD pro Aktie. Bislang hat man den Angebotspreis beibehalten und steht derzeit bei etwa 20 USD pro Aktie. Aus qualitativer Sicht stellen sich für mich als Investor in neu börsennotierte Unternehmen drei Fragen:

1. Hat das Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil?

Der vielleicht größte Graben in der Freelancer-Branche ähnelt dem einer Social-Media-Plattform: ein Netzwerkeffekt. Je mehr Benutzer eine Plattform hat, desto mehr Wert bietet sie für ihre aktuellen Benutzer. Derzeit hat Fiverr 2,2 Millionen Käufer auf der Plattform, ein Wachstum von 14 % gegenüber dem Vorjahr. Wie bei Social-Media-Plattformen hat das Wachstum der Nutzerbasis einen „Schneeballeffekt“. Mit der Erweiterung der Plattformen steigt auch die Wachstumsrate.

Ein weiterer Graben, der Fiverr zu einem starken Unternehmen macht, ist die Tatsache, dass das Unternehmen Freiberuflern und Käufern die Möglichkeit bietet, ihren Ruf aufzubauen. Wenn die Aufträge abgeschlossen sind, können sowohl Käufer als auch Verkäufer ihre Erfahrung und die Gesamtqualität der Endproduktlieferung bewerten. Wie kann das ein Graben sein? Nun, Käufer und Verkäufer verlassen die Plattform weniger wahrscheinlich, wenn sie erst einmal hart gearbeitet haben, um Hunderte oder Tausende von positiven Bewertungen zu sammeln. Freiberufler, die sich bei Fiverr einen guten Ruf erworben haben, vermarkten oft ihr Fiverr-Profil als Grund, sie für die Arbeit einzustellen, was für Fiverr einfach ein gutes und kostenloses Marketing ist.

Darüber hinaus bietet Fiverr seinen Verkäufern (Freelancern) sogar einen Anreiz, ihre Kunden, die sich derzeit nicht auf der Fiverr-Plattform befinden, mitzubringen, und Fiverr wird die volle Provision an den Verkäufer weiterleiten (anstatt 20 % der Transaktion zu übernehmen). Dies nennt man das BYOB-Programm (bring your own business) und erzeugt einen natürlichen Dominoeffekt, der die Kundenzahl in rasantem Tempo erhöht.

2. Hat das Unternehmen einen klaren Weg zur Profitabilität?

Fiverrs Plan für Wachstum und Rentabilität konzentriert sich auf zwei Kennzahlen: die Anzahl der Käufer auf seiner Plattform und die durchschnittlichen Ausgaben pro Käufer. Die aktiven Käufer wuchsen bei der letzten Überprüfung um 14 % gegenüber dem Vorjahr, wobei die durchschnittlichen Ausgaben pro Käufer im Jahresvergleich um 16 % stiegen.

Der Umsatz im zweiten Quartal betrug 25,9 Millionen USD, ein Wachstum von 41 % gegenüber dem Vorjahr. Der erwartete Jahresumsatz wird auf 101,5 bis 103,5 Millionen USD geschätzt, was einem jährlichen Umsatzwachstum von 34 bis 37 % entspricht.

3. Verfügt das Unternehmen über eine gesunde Bilanz?

Positive Signale, die ich in der Bilanz suche, sind hohe Barmittel im Verhältnis zu Größe und Verschuldung des Unternehmens. Ich stelle auch sicher, dass das Unternehmen nicht mit Schulden überlastet ist.

Derzeit verfügt Fiverr über 158,53 Millionen USD in bar bei nur 5,79 Millionen USD an Verbindlichkeiten. Warren Buffett und Peter Lynch würden sagen, dass sie für jede Aktie von Fiverr, die sie kaufen, auch 14,87 USD in bar erhalten.

Ein Überblick über Upwork als Investition

Wie Fiverr ist auch Upwork noch relativ frisch an der Börse. Der Börsengang erfolgte im Oktober 2018 zu einem Kurs von 15 USD pro Aktie. Wir werden hier die gleichen Fragen an Upwork stellen und nach Anzeichen für ein starkes Wachstum in der Anfangsphase suchen.

1. Hat das Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil?

Upwork hat einen anderen Graben als Fiverr, da seine Plattform mehr Möglichkeiten für Unternehmen bietet, die vor allem über Remote-Mitarbeiter wachsen wollen. Die Plattform bietet Software, die es Unternehmen ermöglicht, Projekte zu verfolgen, in Teams zusammenzuarbeiten und die richtigen Mitarbeiter für das Unternehmen zu finden.

Der Plattformansatz bei der Verkaufsabwicklung steht im Gegensatz zu dem von Fiverr: Anstatt Freelancern die Möglichkeit zu geben, Services anzubieten, ermöglicht Upwork es Unternehmen, Anzeigen zu veröffentlichen. Der klare Vorteil von Upwork liegt in den Ressourcen, die es Unternehmen ermöglichen, mit einem Netzwerk von Remote-Freelancern zu wachsen.

2. Hat das Unternehmen einen klaren Weg zur Profitabilität?

Im Allgemeinen ist es bei steigendem Umsatz und sinkenden Kosten nur eine Frage der Zeit, bis das Unternehmen profitabel wird (wenn es nicht bereits profitabel ist). Der Aufwärtstrend befindet sich in der Phase des schnellen Wachstums und wartet darauf, Rentabilität zu erzielen.

Upwork hat seinen Umsatz im Jahresdurchschnitt seit dem Börsengang 2016 um rund 24 % gesteigert. Darüber hinaus sind die Kosten im Verhältnis zu den Gesamterlösen seit dem Börsengang um rund 5 % gesunken.

3. Verfügt das Unternehmen über eine gesunde Bilanz?

Upwork hält einen gesunden Bestand an Bargeld bereit, derzeit hat man 121,22 Millionen USD auf der Bank. Die Gesamtverschuldung liegt bei 48,92 Millionen USD und damit knapp unter der Hälfte des Bargeldbetrags. Für ein Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 1,59 Milliarden USD würde ich erwarten, dass es mehr Bargeld zur Verfügung hat, was dann mehr Kontrolle über das zukünftige Wachstum gibt.

Angesichts der Tatsache, dass man mehr Geld als Verbindlichkeiten hat, würde ich sagen, dass Upwork über eine relativ gesunde Bilanz verfügt.

Erfahrung aus erster Hand

Ich begann als freiberuflicher Autor mit dem Verfassen von Finanzartikeln und konnte einige meiner wichtigsten Kunden über Fiverr und Upwork gewinnen. Ursprünglich begann ich, freiberuflich zu arbeiten, um neben meiner Vollzeitstelle ein zusätzliches Einkommen zu erzielen, sodass ich mehr Geld in die Börse investieren und das Wachstum meines Gesamtvermögens beschleunigen konnte.

Als ich anfing, begann ich, ein paar Gigs zu veröffentlichen, die die Art von Arbeit förderten, auf die ich mich spezialisiert hatte. Zuerst verfasste ich ein paar Artikel pro Woche, die jeweils ein paar Stunden Zeit in Anspruch nahmen. Nach ein paar Monaten Arbeit und durchschnittlich etwa 10 Stunden Arbeit pro Woche verdiente ich schnell zusätzliche 1.500 bis 2.000 USD pro Monat. Kein schlechter Nebeneffekt des Einkommens, ganz zu schweigen davon, dass mir die Arbeit tatsächlich gefallen hat.

Ich konnte aus erster Hand sehen, warum die beiden Unternehmen so schnell wachsen. Das hat mein Interesse geweckt, die beiden als potenziell große Wachstumswerte zu untersuchen, die für mein Portfolio infrage kommen.

Wie sich herausstellt, befinden sie sich in guten Positionen mit wenig bis gar keinem Wettbewerb. Sie sind die beiden Titanen für den Freelancer-Markt oder die Gig-Economy, was ihnen ein klares Verbrauchermonopol verschafft, und sie haben heute kaum an der Oberfläche des verfügbaren Freelancer-Marktes gekratzt. Ihre Geschäfte sind einfach und leicht verständlich, und der Weg zur Profitabilität ist angesichts des schnellen Umsatzwachstums klar.

Bei Fiverr und Upwork bin ich langfristig dabei, sowohl als Freelancer als auch als Investor.

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The Motley Fool empfiehlt Aktien von Uber Technologies und Upwork. Dieser Artikel erschien am 16.9.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschsprachigen Leser übersetzt.



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