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40 Mrd. US-Dollar für Aktienrückkäufe?! Kann das noch gesund sein?

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Foto: Getty Images

Aktienrückkäufe sind häufig ein interessantes Mittel, um den Aktionären überschüssige Mittel zukommen zu lassen. Durch das zusätzliche Kaufvolumen steigen nicht selten die Notierungen der jeweiligen Unternehmen. Zudem verringern die eingezogenen Papiere die Basis der ausstehenden Aktien, wodurch im Endeffekt je Aktie mehr vom Gewinn oder auch vom Umsatz übrig bleibt.

Aktienrückkäufe können somit langfristig zielführender sein als eine bloße Dividende. Denn der Einzug von Papieren ist schließlich kein einmaliger Effekt, sondern begleitet die jeweiligen Investoren auch über die kommenden Jahre hinweg.

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Nichtsdestoweniger führen Kritiker schon seit einiger Zeit an, dass manches Unternehmen es mit den Aktienrückkäufen ein wenig übertreibe. Werfen wir in diesem Sinne einen Blick auf einen gewaltigen Rückkauf und schauen einmal, was dieser bezwecken könnte. Und ob man an dieser Stelle noch von Sinnhaftigkeit sprechen kann.

Microsoft plant 40 Mrd. US-Dollar für Rückkäufe ein

Wie derzeit berichtet wird, scheint der US-amerikanische Tech- und Softwarekonzern Microsoft (WKN: 870747) einen gewaltigen Aktienrückkauf zu planen. Für rund 40 Mrd. US-Dollar möchte der von Bill Gates ins Leben gerufene Konzern eigene Aktien einkaufen. Das lässt die um 11 % angehobene Dividende von derzeit 0,51 US-Dollar pro Quartal ein kleines bisschen alt aussehen.

Nichtsdestoweniger dürfte der Kontext dieser Zahlen aktuell auch mehr als entscheidend sein. Zwar stellt dieser enorme Cashberg für den Kauf eigener Aktien ein gewaltiges Plus im Vergleich zum Vorquartal dar, denn im vergangenen vierten Quartal des abweichenden Geschäftsjahres 2019 hat Microsoft noch lediglich für 7,7 Mrd. US-Dollar eigene Aktien zurückgekauft und eingezogen. Allerdings sitzt der Softwaregigant momentan auf liquiden Mitteln in Höhe von über 134 Mrd. US-Dollar. Sofern daher keine anderen Investitionsobjekte für einen solchen Tech-Giganten existieren, können Aktienrückkäufe natürlich Sinn machen.

Nichtsdestoweniger sollten Investoren hierbei bedenken, dass dieser Geldbetrag in Anbetracht der aktuell gewaltigen Marktkapitalisierung von über einer Billion US-Dollar gar keinen so bedeutenden Unterschied bewirkt, wie man eigentlich in Anbetracht dieser gewaltigen Zahl glauben würde. Im Endeffekt kann Microsoft mit den anvisierten 40 Mrd. US-Dollar den doch eher vergleichsweise gering wirkenden, relativen Anteil von 4 % gemessen an der derzeitigen Marktkapitalisierung einziehen. Auch wenn das natürlich einen kleinen Effekt haben wird, ist dieser wohl nicht so groß wie die Zahlen selbst in diesem Kontext.

Was Investoren letztlich immer überprüfen sollten!

Doch egal wie beeindruckend (oder auch nicht) diese gewaltigen Summen bei einem solchen Aktienrückkauf sind, Investoren sollten sich stets fragen, ob eine solche Maßnahme denn auch sinnvoll erscheint. Einen ganz wesentlichen Faktor haben wir diesbezüglich bereits betrachtet, und zwar den, nach dem Investitionen in den Ausbau des eigenen Geschäfts immer Rückkäufen vorzuziehen sind. Für einen so etablierten Platzhirsch wie Microsoft mit einem so gewaltigen Cashpolster könnte es allerdings wirklich sein, dass keine weiteren Investitionen mehr möglich sind. Allerdings geht es an dieser Stelle eher ums Prinzip.

Zudem sollten Investoren hierbei allerdings auch überprüfen, ob der Zeitpunkt und die aktuelle Bewertung momentan geeignet ist. Microsoft hat die Schwelle der Billion-US-Dollar-Bewertung geknackt und wird momentan mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 27 bewertet. Möglicherweise ist das aktuelle Bewertungsniveau daher in diesem konkreten Fall sogar etwas zu teuer, damit sich diese Investition als klug erweisen wird.

Eine Dividende könnte an dieser Stelle daher möglicherweise die bessere Wahl sein. Allerdings meiden viele Unternehmen und Dividendenzahler häufig Sonderdividenden, weil im kommenden Jahr ein objektiver Bruch mit der bisherigen Konstanz lauern könnte. So weit also auch zu diesem Dilemma.

Eine Nachricht, die uns aufhorchen lassen sollte

Wie auch immer, im Endeffekt sollte es uns an dieser Stelle gar nicht so sehr darum gehen, was Microsoft derzeit macht. Ich bin jedenfalls nicht in das Unternehmen investiert und die Chancen stehen nicht schlecht, dass viele meiner Leser es ebenfalls nicht sind.

Nichtsdestoweniger sind die üppigen Aktienrückkäufe des Tech-Konzerns eine spannende Erinnerung daran, dass man solche Schritte als Investor stets kritisch beäugen sollte. Gerade Rückkäufe eigener Aktien können, wenn sie zu teuer getätigt werden, schließlich auch eine schlechte Investition sein. Wir als Investoren sind schließlich ebenfalls darauf bedacht, günstige Aktien zu kaufen. Und genauso sollten Unternehmen vorgehen, wenn sie über einen solchen Schritt nachdenken.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn und sitzt im Vorstand von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Microsoft. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2021 $85 Calls auf Microsoft.



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