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Wie beeindruckend ist das Wachstum von Gogo wirklich?

Fiverr-Aktie
Foto: Getty Images

Der In-Flug-Internetdienstleister Gogo (WKN: A1W078) berichtete gerade, dass man insgesamt mehr als 1.500 Installationen erreicht habe. Die Aktienkurse stiegen daraufhin sogar um 10,7 % und die Gogo-Aktie schloss den Tag mit einem Plus von 9 % ab.

Aber wie grandios war diese Ankündigung wirklich? Werfen wir mal einen genauen Blick auf die Fortschritte bei der Breitbandinstallation von Gogo.

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Gogos Installationen

Das letzte Update erfolgte im Januar 2019, als Gogo sagte, dass es seine Breitbandsysteme in mehr als 1.300 Verkehrsflugzeugen installiert habe. Zuvor hatte das Unternehmen bereits im Sommer 2017 200 Installationen seiner neueren 2Ku-Technologie verkündet.

Gogo neigt dazu, bei jedem Ergebnisbericht nicht gerade exakte Zahlen vorzulegen. Deswegen haben wir keine „harten“ Daten zur Analyse.

Zeitraum 2Ku-Installationen Ku- + 2Ku-Installationen Aufträge Installationen plus Aufträge
Juni 2017

200

450

1.150

1.600

Januar 2019

1.007

1.259

1.000

2.259

September 2019

1.262

1.514

850

2.364

In dem in dieser Tabelle dargestellten Zeitraum steigerte Gogo seinen Umsatz um 31 %. Das Ergebnis nach Abzug von Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei zwischen 41 Millionen USD und 97 Millionen US-Dollar, während sowohl das Ergebnis als auch der Free Cashflow negativ blieben.

Klar, man muss Geld investieren, um danach noch mehr Geld zu verdienen. Systeminstallationen sind ein kostspieliger, aber notwendiger Schritt, damit Gogo in den kommenden Jahren flächendeckend Breitbanddienste anbieten kann.

Warum die Upgrades Ku und 2Ku wichtig sind

Gogo startete 2017 nicht beim absoluten Nullpunkt. Die vorstehend erläuterten satellitengestützten 2Ku-Systeme bieten einen viel schnelleren Internetservice als die ältere Ku-Technologie und erhöhen die Gesamtbandbreite des Flugzeugs von 15 auf 70 Megabit pro Sekunde (Mbps). Weitere Verbesserungen sollten diese Kapazität in den nächsten Jahren auf 100 Mbit/s und darüber hinaus erhöhen. Das Ka-Netzwerksystem, das einst der höchste Standard war, bevor Ku 2014 auf den Markt kam, erreichte einen maximalen Wert von etwa 3 Mbit/s.

Diese Bandbreitenbereiche werden von den Passagieren der einzelnen Flugzeuge gemeinsam genutzt, sodass man nicht erwarten darf, dass jedes Smartphone eines Jumbo Jets mit 400 Passagieren gleichzeitig reibungslos Netflix-Serien streamen kann. Netflix benötigt etwa ein halbes Megabit pro Sekunde, um ein brauchbares Video zu streamen, und ein Tablet benötigt 5 Mbit/s, um einen hochauflösenden Stream anzuzeigen. Von der Durchführung von Onlinevideokonferenzen während des Fluges sind wir noch weit entfernt, selbst in einem kleineren Verkehrsflugzeug mit weniger als 200 Sitzplätzen.

Aber die 2Ku-Systeme werden irgendwann zu Sprungbrettern für noch schnellere Standards. Gogo muss alle paar Jahre diesen Zyklus von Technologie-Upgrades durchlaufen, worauf die Gewinne steigen sollten.

Im Moment ist 2Ku der König. In fünf Jahren dürfte Gogo einen noch schnelleren Nachfolger bereitgestellt haben.

Zyklische Probleme

All dies bedeutet, dass Gogo sich dem Ende dieses Netzwerk-Upgrade-Zyklus nähert. Der Auftragsbestand von rund 850 Aufträgen hält sich stabil, da der Auftragseingang in etwa dem Installationsaufwand des Unternehmens entspricht, aber selbst dieser Effekt wird bald schwächer.

Gogo prüft für den nächsten Schritt 5G-Technologien, die voraussichtlich 2021 in Betrieb gehen werden – allerdings nur über Land in Schlüsselmärkten wie den USA und Kanada. Langstreckenflüge müssen sich weiter mit einem Satelliten verbinden.

1.500 Flugzeuge sind also eine schöne, runde Zahl, aber immer noch nur ein kleines Stück vom Gesamtmarkt. Laut Flightradar24 befinden sich in diesem Moment etwa 17.000 Verkehrsflugzeuge in der Luft. Die meisten davon haben noch kein Breitbandangebot. Viele werden diesen Service wohl nie anbieten, aber Gogo hat mit Sicherheit einen riesigen Markt vor sich.

Was bedeutet das für Anleger?

Unterdessen haben sich die Investoren mehr auf die kurzfristigen Kosten des Unternehmens als auf die langfristigen Geschäftsaussichten konzentriert. Der Aktienkurs von Gogo ist in zwei Jahren um 59 % gesunken, die Aktie wird zum Schnäppchenpreis des 0,6-Fachen der Umsätze gehandelt.

In meinen Augen ist Gogo ein langfristiger Wachstumswert, der sich derzeit am problematischen Ende eines Konjunkturzyklus befindet. Die Aktie ist ein guter Kauf für geduldige Investoren, da der Kosten-Nutzen-Zyklus im Jahr 2020 wieder nach oben gehen wird.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix. Anders Bylund besitzt Aktien von Netflix. Dieser Artikel erschien am 12.9.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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