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Auch nach der Rallye: Warum ich jetzt auf die Gazprom-Aktie setze

Pipelines mit Sonnenuntergang
Foto: Getty Images

Die Aktie von Gazprom (WKN: 903276) hat in diesem Jahr neues Leben gefunden. Alleine seit Jahresanfang stieg die Aktie des russischen Erdgasriesen von 3,98 Euro auf das aktuelle Kursniveau von 6,47 Euro. Immerhin ein rasantes Kursplus von rund 62,5 % in den bisherigen Monaten dieses Jahres.

Doch noch immer glaube ich, dass die Gazprom-Aktie eine durchaus interessante Wahl sein könnte, und natürlich habe ich auch den einen oder anderen Grund dafür. Schauen wir im Folgenden, warum ich in den kommenden Tagen oder Wochen auf die Gazprom-Aktie setzen werde und welche Faktoren ich derzeit sehe, die hier für eine goldene Zukunft sprechen könnten.

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Die günstige Bewertung

Ein erster Grund, weshalb ich momentan von der Aktie des russischen Erdgasriesen so überzeugt bin, hängt gewiss mit der günstigen Bewertung zusammen, die das Papier noch immer besitzt. Zur Erinnerung, für das vergangene Geschäftsjahr konnte Gazprom einen Gewinn je Aktie in Höhe von 65,89 Russischen Rubeln präsentieren. Das entspricht bei einem derzeitigen Kursniveau von 234,50 Russischen Rubeln lediglich einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 3,55. Bemerkenswert preiswert.

Auswuchs dieser günstigen Bewertung ist zudem die hohe Dividendenrendite, die zudem noch weiter gesteigert werden dürfte. Zuletzt zahlte Gazprom nämlich eine Dividende in Höhe von 16,61 Russischen Rubeln je Aktie aus, was dem aktuellen Kursniveau einer Dividendenrendite in Höhe von 7,08 % entsprechen würde. Durchaus ein interessanter, hoher Wert, der allerdings noch gesteigert werden dürfte.

Wie der Gewinn und die aktuelle Dividendenhöhe nämlich bereits sehr augenscheinlich offenbaren, wird momentan lediglich ein Viertel des Gewinns für die Ausschüttung verwendet. In den kommenden Jahren möchte der Erdgaskonzern allerdings rund 50 % seiner Gewinne für die Dividende verwenden. Sprich, hier könnte über kurz oder lang gewiss eine zweistellige Dividendenrendite schlummern, was diesen günstigen fundamentalen Mix um spannende Ausschüttungspläne bereichert.

Die soliden Zahlen

Dass es bei einer solchen günstigen Bewertung und den damit einhergehenden Dividendenplänen bleibt, dafür dürften zumindest aktuell die sehr soliden Zahlen sorgen, die Gazprom für die erste Jahreshälfte des aktuellen Geschäftsjahres präsentieren konnte. Trotz konjunktureller Schwierigkeiten, trotz Einbrüchen bei den Öl- und insbesondere den Erdgaspreisen blieb der russische Konzern hier weitgehend konstant, was durchaus bemerkenswert ist.

Für die ersten sechs Monate dieses Geschäftsjahres konnte Gazprom einen operativen Gewinn in Höhe von 780 Mrd. Russischen Rubeln präsentieren, nach einem Vorjahreswert in Höhe von 879 Mrd. Euro. Dieser Ergebnisrückgang von etwas mehr als 11 % ist natürlich ärgerlich, angesichts der günstigen Bewertung jedoch definitiv verzeihlich. Zumal die Dividende bereits jetzt schon wieder mehr als vom Gewinn gedeckt erscheint, was hier reichlich Fantasie schüren dürfte.

Gazprom ist daher trotz seiner günstigen Bewertung ansprechend profitabel und performt operativ sehr solide. Schwächere Ergebnisse sind hingegen auf nachlassende Preise im Erdgasmarkt zurückzuführen, allerdings haben die Russen das bislang gut weggesteckt. Einer Fortführung dieser heißen Dividendenpläne scheint daher wenig im Wege zu stehen.

Die spannenden Aussichten

Operativ scheinen die Weichen sowieso bereits auf weiteres Wachstum gestellt zu sein. Auch wenn ein wichtiges Großprojekt, Nord Stream II, immer mal wieder in der Kritik steht, besitzt Gazprom noch immer zwei andere Pfeile im Köcher, die für operatives Wachstum sorgen dürften. Wobei auch die Europapipeline in meinen Augen, trotz des Konfliktes, noch immer alternativlos sein dürfte, aber das ist ein anderes Thema.

Wie auch immer die vorwiegend politische Diskussion um Nord Stream II auch ausgehen mag, mit Power of Siberia und Turkish Stream verfügt Gazprom zwei weitere wichtige Großprojekte, die mit der Türkei und China zwei dankbarere Abnehmer besitzen dürften. Insbesondere China, der Wachstumsmotor unserer Welt, könnte hierbei ein wichtiger Treiber für den Absatz der Russen sein. Schon heute wird bereits darüber spekuliert, ob Power of Siberia, die Chinapipeline, überhaupt ausreichend ist oder ob nicht noch eine weitere folgen wird.

Absatztechnisch scheint Gazprom daher definitiv auf Wachstumskurs zu sein. Die Großprojekte werden über kurz oder lang wichtige internationale Handelsbeziehungen vertiefen und den Draht zu zentralen Abnehmern festigen. Auch wenn die Gaspreise natürlich immer mal wieder schwanken können, scheinen hier die Aussichten definitiv zu stimmen.

Gazprom-Aktie: Ein interessanter Gesamtmix!

In meinen Augen ist die Gazprom-Aktie daher immer noch ein interessanter Gesamtmix. Das Papier ist günstig, dividendenstark, performt solide und besitzt ausgezeichnete Aussichten. Natürlich wäre ich auch lieber vor der Rallye in diesem Jahr eingestiegen, allerdings ist die Aktie noch immer vergleichsweise preiswert, weshalb ich in den kommenden Wochen hier zuschlagen werde.

Ob du das genauso siehst, ist natürlich eine andere Frage. Aber vielleicht hilft dir die Auseinandersetzung mit meiner Argumentation, dir hier deine eigene Meinung zu bilden oder zu festigen.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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