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Vergiss den Gewinn: Diese Unternehmenskennzahl ist viel wichtiger!

Passives Nebeneinkommen mit Aktien
Foto: Getty Images

Beim Investieren fällt mir immer wieder auf, dass ein besonders großer Fokus auf dem Gewinn des Unternehmens liegt.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist die Aktienbewertungskennzahl, die oft die größte Aufmerksamkeit erhält. Unternehmen sowie Analysten formulieren ihre Ausblicke und Prognosen oft in Bezug auf den Unternehmensgewinn – und wenn diese Gewinnziele mal nicht erreicht werden, geht es für die Aktie ziemlich sicher abwärts.

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Irgendwo ergibt das ja auch Sinn: Schließlich zeigt das KGV an, wie viele Jahre ein Unternehmen bräuchte, um seinen Börsenwert als Gewinn zu verdienen – natürlich unter der Annahme, dass der Gewinn gleich bliebe. Das ist für dich als Anleger eine wichtige Information. Denn wenn du dir vorstellst, das Unternehmen ganz zu übernehmen, wüsstest du ja sicher auch gern, nach wie vielen Jahren du deine Investition wieder reingeholt hast.

Allerdings ist dafür der Gewinn nicht die entscheidende Unternehmenskennzahl. Eine ganz andere Kennziffer liefert dir an dieser Stelle wesentlich mehr Informationen.

Der Free Cashflow

Von dieser Kennzahl wirst du vielleicht auch schon einmal gehört haben, allerdings ist sie zur Unternehmensanalyse bei Weitem nicht so verbreitet wie der Gewinn.

Grenzen wir den Free Cashflow erst einmal vom Gewinn ab: Wenn du dir schon einmal eine Gewinn- und Verlustrechnung angesehen hast, dann ist dir da vielleicht ein Posten mit dem Namen „Abschreibungen“ aufgefallen. Dabei handelt es sich um Buchungen, die erfassen sollen, wie das Anlagevermögen von Unternehmen (also etwa Maschinen und Autos) an Wert verliert. Jedoch ist hier nicht wirklich Geld geflossen, es handelt sich nur um eine regelmäßige, vermutete Wertberichtigung. Solche Buchungen werden auch „nicht zahlungswirksame Aufwendungen“ genannt. Diese finden in der Cashflow-Berechnung keine Berücksichtigung.

Es kommen jedoch auch einige Posten neu hinzu, die kein Bestandteil der Gewinn- und Verlustrechnung sind: Wenn ein Unternehmen neue Produktionsanlagen oder Gebäude erwirbt, finden sich diese Ausgaben nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung, da im Grunde nur Geld von einer Vermögensposition (dem Bankkonto) in eine andere (die Sachanlagen) geflossen ist. Beim Cashflow tauchen diese Ausgaben auf.

All die Rechnerei sorgt letzten Endes dafür, dass es sich beim Gewinn oder Verlust um eine eigenkapitalbezogene Kennzahl handelt, während sich beim Cashflow alles um die Zahlungsmittel dreht. Der Free Cashflow ist das bare Geld, das ein Unternehmen aus seinem Geschäft erwirtschaftet hat, abzüglich der Ausgaben für die Anschaffung neuer Sachgüter.

Warum das wichtig ist

Am Ende muss jedes Unternehmen seine Rechnungen nicht in Eigenkapital, sondern in Cash bezahlen. Und auch Kredittilgungen, Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe können nur getätigt werden, wenn ein Unternehmen nach Abzug aller Investitionen genug auf dem Bankkonto hat.

Als Bewertungsmaßstab mag ich daher das Verhältnis von Kurs zu Free Cashflow im Grunde mehr als das KGV: Wenn du ein Unternehmen ganz übernehmen würdest, wäre es doch für dich hilfreicher zu wissen, ab wann sich deine Investition tatsächlich in Cash rentiert hat – und nicht in einer manipulationsanfälligen Kennzahl namens Gewinn.

Der Informationsgehalt der Cashflow-Rechnung ist für Investoren außerdem pures Gold: Hier muss das Unternehmen schonungslos die Hose runterlassen. Du erkennst sofort, wenn ein Unternehmen deutlich weniger als früher in neue Sachanlagen investiert oder Aktienrückkäufe und Dividenden nur über neue Schulden finanziert. Alle Alarmglocken sollten schrillen, wenn das Unternehmen zwar konstant Gewinne schreibt, aber immer wieder negative Free Cashflows produziert.

Ich kann dich daher nur ermutigen, mal einen Blick in die Cashflow-Rechnungen deiner Lieblingsaktien zu werfen und dieser Kennzahl in Zukunft eine höhere Bedeutung beizumessen.

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