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3 günstige Aktien am Tiefpunkt – lohnt jetzt das Zuschlagen?

Glühbirne, die für eine spannende Idee steht
Foto: Getty Images

Günstige Aktien können auf vielfältige Weise definiert werden. Einerseits ist eine Aktie natürlich günstig, wenn sie über eine preiswerte fundamentale Bewertung verfügt. Andererseits kann auch ein geringer Börsenwert einer spannenden Wachstumsgeschichte auf eine preiswerte Gelegenheit hindeuten – selbst wenn die fundamentale Kennzahlenbewertung eine solche Sichtweise nicht rechtfertigen würde. Ziemlich tricky daher, dieses „günstig“.

Wann Aktien in jedem Fall günstig sind, ist, wenn sie aktuell auf historischen Tiefpunkten notieren. Wobei sich auch dann die Frage stellt, ob kurstechnisch günstig wirklich günstig ist, oder aber eine waschechte Value-Falle lauert.

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Aber genug für’s Erste mit all der Philosophie. Werfen wir lieber einen Blick auf die Aktien von Daimler (WKN: 710000), der Lufthansa (WKN: 823212) und der Deutschen Euroshop (WKN: 748020) und schauen einmal, ob sich bei den aktuellen objektiv günstig wirkenden Kursen ein genauerer Blick anbieten könnte.

Daimler: 6-Jahres-Tief – und jetzt?

Eine erste Aktie, die in den vergangenen Wochen sogar zwischenzeitlich mal auf einem 6-Jahres-Tief notierte, ist die von Daimler. Viele Baustellen des Autobauers waren für diese schlechte Performance der vergangenen Jahre verantwortlich. Egal ob Handelskonflikt, konjunkturelle Sorgen oder auch hausgemachte Probleme, wie jüngst immer mal wieder um Abgasrichtwerte und Dieselmodelle. Wer Gründe für diese schlechte Performance sucht, braucht nicht lange gängige Suchmaschinen zu frequentieren.

Nichtsdestoweniger hat all das inzwischen zu einem wirklich beeindruckenden Abverkauf geführt. Alleine auf Sicht der vergangenen fünf Jahre hat sich hier das Kursniveau mehr als halbiert, was so manchen Schnäppchenjäger mit einem langen zeitlichen Horizont aus der Reserve locken könnte.

Trotz Quartalsverlust, trotz Problemchen und trotz gewisser Unsicherheiten rund um neue Antriebstechnologien verfügt Daimler nämlich immer noch über eine starke Marke und wird trotz operativer Einbrüche noch immer profitabel bleiben. Auch wenn sich in diesem Jahr erneut eine Verschlechterung des Zahlenwerks einstellen sollte, wird die Daimler-Aktie momentan (04.09.2019, maßgeblich für alle Kurse) lediglich mit einem 2018er-Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 6,5 bewertet. Möglicherweise ist auch das eine interessante Ausgangslage für eine Gegenbewegung, die jedoch vielleicht noch ein wenig auf sich warten lassen könnte.

Lufthansa: 2-Jahres-Tief und günstige Bewertung

Eine zweite Aktie, die momentan historisch niedrig notiert, ist die der Lufthansa. Das Papier der Kranich-Airline kratzte in den vergangenen Wochen und Monaten immer mal wieder an 2-Jahres-Tiefs. Und auch hier scheinen die Probleme konkret benennbar zu sein.

Die Lufthansa ist, nachdem sie zwischendurch im Geschäftsjahr 2017 sogar mal wieder auf Rekordkurs war, operativ einfach nicht in Topform. Im vergangenen Geschäftsjahr 2018 trübte sich die operative Verfassung wieder ein, auch im aktuellen Jahr 2019 rechnet die Kranich-Airline unterm Strich mit einem Einbruch des operativen Ergebnisses auf eine Spanne zwischen 2,0 und 2,4 Mrd. Euro. 2018 konnte die Airline hingegen noch rund 2,8 Mrd. Euro vorweisen.

Dennoch könnte die Lufthansa-Aktie aktuell ein Value-Schnapper sein, den man so günstig bewertet nicht häufig sieht. Trotz des operativen Einbruchs, der im schlimmsten Fall eine Verschlechterung von ca. 30 % vorsieht, wohlgemerkt! Zuletzt wies die Kranich-Aktie nämlich einen Gewinn je Aktie in Höhe von 4,58 Euro für 2018 aus, was bei einem derzeitigen Kursniveau von 14,02 Euro einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 3,06 entsprechen würde. Selbst wenn das 2019er-KGV hier auf 4 steigen würde, könnte auch diese Aktie noch immer einen Blick wert sein.

Deutsche Euroshop auf 9-Jahres-Tief – trotz Dividendenqualität

Zum Abschluss können wir noch einmal die Schlagzahl des Tiefpunktes erhöhen. Die Aktie der Deutschen Euroshop befindet sich bei einem derzeitigen Kursniveau von 23,58 Euro nämlich im Endeffekt auf einem 9-Jahres-Tief. Das letzte Mal, dass die Aktie so preiswert notierte, war im Jahr 2010, zwischenzeitlich erklomm das Papier sogar mal die Marke von 48,00 Euro im Jahre 2015. Zahlen, die diesen Abverkauf der vergangenen Jahre noch beeindruckender werden lassen.

Auch bei der Deutschen Euroshop existieren natürlich gewisse Probleme, die zu dieser schwachen Performance beigetragen haben. Einerseits steht der Einzelhandel beispielsweise durch den E-Commerce vor erheblichen Schwierigkeiten, was zu einem günstigeren Bewertungsniveau geführt haben dürfte. Allerdings gibt es auch andere, unternehmensspezifische Gründe für den Abverkauf der vergangenen Jahre.

Dadurch, dass die Deutsche Euroshop in den vergangenen Jahren nämlich keinerlei geeignete Investitionsobjekte mehr gefunden hat, macht sich im Zahlenwerk dieser Shoppingcenterbeteiligungsgesellschaft nun Stagnation breit, die entsprechend auch mit einem Bewertungsniveau einhergeht, das auf eine solche operativ stagnierende Entwicklung schließen lässt.

Momentan kommt die Deutsche Euroshop bei einem 2018er-Funds-From-Operations-Wert in Höhe von 2,43 Euro nämlich auf ein Kurs-FFO-Verhältnis von unter 10, was die aktuelle Aussicht wohl einigermaßen adäquat bepreist.

Nichtsdestoweniger hat die Deutsche Euroshop speziell für Dividendenjäger noch immer gewisse Vorzüge, die man nicht unterschätzen sollte. Beim aktuellen Kursniveau und einer zuletzt ausgeschütteten Dividende in Höhe von 1,50 Euro je Anteilsschein winkt hier eine Dividendenrendite in Höhe von 6,36 %. Zudem hat die Deutsche Euroshop seit ihrem Börsengang zum Anfang dieses Jahrtausends noch kein einziges Mal die eigene Dividende gekürzt. Auch das könnte daher ein Blickfang sein, zumindest für alle, die hier mit üppigen Dividenden über kurz oder lang auf einen Turnaround spekulieren möchten.

Tief, tief, tief!

Wie wir sehen können, existieren aktuell einige Aktien, die auf Tiefpunkten notieren. Viele solcher Vertreter kämpfen momentan gewiss mit einigen Problemen, nichtsdestoweniger sind Daimler, die Lufthansa und die Deutsche Euroshop noch immer profitabel – und können auch mit anderen Reizen werben.

Ob du die Aktien allerdings auch für wirklich günstig – und nicht bloß objektiv preiswert – hältst, ist natürlich eine andere Frage. Allerdings könnte genau diese Fragestellung dich vielleicht auf die Spur einiger langfristig interessanter Aktien führen.

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Vincent besitzt Aktien der Deutsche Euroshop. The Motley Fool empfiehlt Deutsche Euroshop.



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