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Wie man in erneuerbare Energie-Aktien investiert

Foto: The Motley Fool.

Mit wachsender Sorge um den Klimawandel unternimmt die Weltwirtschaft zunehmend Anstrengungen, sich von treibhausgasausstoßenden fossilen Brennstoffen abzuwenden und sich sauberen, erneuerbaren Energiequellen zuzuwenden. Von 2012 bis 2017 gab die Weltwirtschaft erstaunliche 1,5 Billionen US-Dollar aus, um 1 Mio. Megawatt (MW) neue erneuerbare Energiekapazitäten zu schaffen. Als Ergebnis dieser Investitionen war die Kapazität zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien ausreichend, um 2017 24 % des weltweiten Strombedarfs zu decken.

Das ist nur die Spitze des sprichwörtlichen Eisbergs. Die Industrieländer müssen in den kommenden Jahrzehnten 11 Billionen US-Dollar ausgeben, um zu 100 % auf erneuerbare Energien umzusatteln. Das ist für Unternehmen, die im Bereich der erneuerbaren Energien tätig sind, eine große Chance.

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Dieser Leitfaden soll den Anlegern einen umfassenden Überblick über die gesamte Branche geben. Auf diese Weise können die Investoren die verschiedenen Möglichkeiten in diesem Bereich besser verstehen.

Ein Überblick über die Branche der erneuerbaren Energien

Die Energiewirtschaft besteht aus drei Sektoren: Strom, Wärme und Verkehr.

Der Stromsektor erzeugt und überträgt Strom an Endverbraucher wie Haushalte und Unternehmen. Diese Energie wird aus einer Vielzahl von Quellen zweier Hauptkategorien produziert:

  • Nicht erneuerbare Energien wie Kohle, Erdgas, Kernkraft und Öl
  • Erneuerbare Energien wie Wind, Sonne, Geothermie, Biomasse, Energie aus Abfall und Wasserkraft

Im Jahr 2017 deckten diese erneuerbaren Energien 24 % des weltweiten Strombedarfs, wobei Wind und Sonne weniger als 10 % der weltweiten Stromversorgung ausmachten.

Der Wärmesektor übermittelt entweder Brennstoff oder erwärmte Luft, um Gebäude zu heizen. Wärme erzeugen:

  • Nicht erneuerbare Energien wie Erdgas, Heizöl, Kerosin und Propan, die Öfen und Kessel beheizen
  • Erneuerbare Wärmequellen wie Brennholz oder Holzpellets, die in Öfen und Kaminen verbrannt werden, geothermische Heizsysteme und elektrische Wärme aus Solarkollektoren

Der Verkehrssektor liefert die für den Antrieb von Fahrzeugen erforderlichen Kraftstoffe. Zu diesen gehören:

  • Nicht erneuerbare Energien wie Benzin, Erdgas, Diesel und Kerosin
  • Erneuerbare Energien wie Biodiesel, Ethanol, erneuerbares Erdgas und vollelektrische Fahrzeuge

Die Industrie der erneuerbaren Energien ist bestrebt, alle nicht erneuerbaren Energiequellen irgendwann zu verdrängen. Denn die meisten nicht erneuerbaren Energien stoßen Treibhausgase aus, die die Atmosphäre erwärmen und zum Klimawandel beitragen, der sich negativ auf den Planeten auswirkt. Hinzu kommt, dass nur eine begrenzte Anzahl nicht erneuerbarer Ressourcen zur Verfügung steht, was bedeutet, dass die Rohstoffe irgendwann erschöpft sein werden. Die Notwendigkeit, den Klimawandel zu bekämpfen und die Nutzung dieser begrenzten Ressourcen zu reduzieren, führt zu erheblichen Investitionen in erneuerbare Energiequellen.

Wichtige Kennzahlen der erneuerbaren Industrie

Jeder Marktsektor hat spezielle Begriffe oder branchenspezifische Kennzahlen, die die Investoren kennen müssen. Hier sind fünf der wichtigsten Ausdrücke, um die Branche der erneuerbaren Energien zu verstehen:

Megawatt (MW): Ein Megawatt ist eine Million Watt Strom. Erneuerbare Energieunternehmen drücken mit dieser Kennzahl aus, wie viel Strom sie erzeugen könnten, wenn eine Anlage mit voller Kapazität betrieben würde. Zur besseren Veranschaulichung: 1 MW Strom kann den Strombedarf von 1.000 Haushalten decken.

Megawattstunden (MWh): Ein erneuerbares Energiekraftwerk könnte zwar die Kapazität haben, 1 MW Strom zu produzieren, aber das bedeutet nicht, dass es so viel Energie auch erzeugen wird. Das liegt daran, dass erneuerbare Energiequellen wie Wind und Sonne nicht immer Energie produzieren. Dieses Problem nennt man Intermittenz. Daher geben erneuerbare Unternehmen MWh an, um zu zeigen, wie viel Strom sie in einem Zeitraum erzeugt haben.

Kosten pro Watt: Diese Kennzahl gibt an, wie viel es kostet, ein Watt Strom zu produzieren. Obwohl erneuerbare Energiequellen (Wind, Sonne und Wasser) kostenlos sind, kostet der Bau und die Wartung von Solarmodulen und Windturbinen Geld. Erneuerbare Energieunternehmen normieren die Kosten mit dieser Kennzahl, wodurch man einen besseren Vergleich zu fossilen Energieträgern wie etwa Kohle aufstellen kann.

Wirkungsgrad: Dieser Begriff bezieht sich auf den Anteil des Sonnenlichts, den ein Solarmodul in Strom umwandelt. Im Jahr 2018 war das durchschnittliche Solarmodul zu etwa 16 % effizient, während die besten eine Effizienzrate bzw. einen Wirkungsgrad von etwa 23 % hatten. Je höher der Wirkungsgrad, desto besser ist ein Solarmodul bei der Stromerzeugung aus Sonnenkraft.

Zur Ausschüttung verfügbare liquide Mittel (Cash Available For Distribution, kurz CAFD): Diese Kennzahl misst, wie viele Barmittel ein Unternehmen für erneuerbare Energien in einem Zeitraum erwirtschaftet hat, die es an die Investoren hätte ausschütten können. Damit ist diese Kennzahl mit dem freien Cashflow vergleichbar. Erneuerbare Energieunternehmen, die Dividenden ausschütten, geben diese Kennzahl an, damit die Investoren die Nachhaltigkeit der Ausschüttung messen können.

Die Branche der erneuerbaren Energien erhält Gegenwind

Eines der größten Probleme ist, dass die Sonne nicht immer scheint und der Wind nicht mit konstanter Stärke weht. Dieses Problem, die so genannte Intermittenz, benachteiligt erneuerbare Energien gegenüber fossilen Brennstoffen, die gleichbleibend Energie produzieren können. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 lagen beispielsweise die Windressourcen, mit denen der führende erneuerbare Energieerzeuger NextEra Energy (WKN:A1CZ4H) arbeitete nur bei 92 % ihres historischen Durchschnitts. Diese Flaute wirkte sich negativ auf den Cashflow des Unternehmens und seiner windstromerzeugenden Wettbewerber aus. Wenn sich die Unterbrechungen verschärfen, wird das der Rendite, die die Unternehmen erwarten können, verringern, was wiederum das Wachstumstempo verlangsamen könnte.

Ein weiteres Problem der erneuerbaren Energien ist, dass sie bei der Stromerzeugung teurer sein können als fossile Brennstoffe wie Erdgas. Im Jahr 2019 könnte eine hocheffiziente Erdgasanlage nach einer Schätzung des Finanzberatungsunternehmens Lazard Strom für nur 41 bis max. 70 US-Dollar pro MWh erzeugen. Die nicht subventionierten Kosten für Wind lagen zwischen 29 und 56 US-Dollar pro MWh, während die Solarkosten zwischen 40 und 46 US-Dollar pro MWh lagen. Diese Kosten beinhalten jedoch nicht die zusätzlichen Ausgaben der Batteriespeicherung (plus 4 bis 7 US-Dollar pro MWh). Mit dieser Speicherung kann das Problem der Intermittenz ausgeglichen werden. Obwohl Wind und Sonne billiger sein können als Erdgas, ist das nicht immer der Fall, was die Entwicklung erneuerbarer Energien beeinträchtigen kann.

Die Regierungen spielten eine wichtige Rolle dabei, die Kluft zwischen fossilen Brennstoffen und erneuerbaren Energien zu verringern, indem sie Subventionen bereitstellten, die Investitionen in Wind- und Solarprojekte anregen. Diese Subventionen sind für das Wachstum der Branche nicht mehr so entscheidend wie früher, da die Kosten für das Installieren erneuerbarer Energiekraftwerke deutlich gesunken sind. In vielen Fällen sind sie jedoch noch notwendig, wie z. B. bei der Installation von Dachsolarzellen auf Wohnhäusern. Wenn die Regierungen diese Anreize zu stark kürzen, könnte das die Wachstumsrate dieses Industriezweigs verringern.

Eine weitere Möglichkeit, wie Regierungen die Solarindustrie negativ beeinflussen können, sind erschwerende Vorschriften und Richtlinien. So haben etwa die USA 2019 Zölle auf den Import von Solarmodulen eingeführt, um heimischen Produzenten gleiche Wettbewerbsbedingungen gegenüber ihren ausländischen Konkurrenten zu bieten. Die Zölle führten zu einer Erhöhung der Kosten für alle Solarmodule, was ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Energiequellen verschlechterte. Wenn die Regierungen mehr Maßnahmen ergreifen, die für die erneuerbare Energiebranche schädlich sind, könnte sich deren Wachstumsrate verlangsamen.

Niedrigere Energiepreise können sich ebenfalls auf erneuerbare Energien auswirken. Wenn die Erdgaspreise fallen, kann das dazu führen, dass Gaskraftwerke billiger zu betreiben sind als erneuerbare Energiekraftwerke. Wenn sich die Wirtschaft abschwächt, kann das Auswirkungen auf die Strompreise haben, was der Entwicklung der erneuerbaren Energien schaden würde, da sie höhere Preise benötigen, um zu sich gut entwickeln. Nicht zuletzt können sinkende Ölpreise die Nachfrage nach teureren Biokraftstoffen beeinträchtigen.

Der Rückenwind, der die erneuerbare Energieindustrie vorantreibt

Die Belange des Klimawandels spielen bei der Förderung des Wachstums im erneuerbaren Energiesektor eine wichtige Rolle. Laut einer Umfrage von Reuters im Juni 2019 wollten fast 70 % der Amerikaner, dass das Land “aggressive” Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ergreift. Diese starke Unterstützung führt die Regierungen dazu, Lösungen vorzuschlagen, die die Wirtschaft rasch von fossilen Brennstoffen wegführen. Wenn die Sorge über den Klimawandel weiter zunimmt, könnte das zu aggressiveren staatlichen Anreizen für Investitionen in den Sektor führen.

Eines der größten Hindernisse für die Entwicklung waren die im Vergleich zu fossilen Brennstoffen höheren Kosten. Daher lagen die nicht subventionierten Kosten für die Erzeugung von Wind- und Sonnenstrom Anfang der 2000er Jahre bei rund 70 bzw. 120 US-Dollar pro MWh. Diese Kosten sind jedoch deutlich gesunken. Bis 2019 waren erneuerbare Energien in vielen Fällen billiger als Kohle und Erdgas, bevor die Mehrkosten für die Batteriespeicherung hinzukamen. Auch die Lagerkosten sinken. Aus diesem Grund sind erneuerbare Energien auf dem besten Weg, bis 2023 billiger als alle anderen außer den effizientesten Erdgasanlagen zu sein, auch nachdem sie genügend Batteriespeicher geschaffen haben, um die Intermittenz auszugleichen. Da sich die erneuerbaren Energien diesem Wendepunkt nähern, könnte sich die Wachstumsrate der Branche beschleunigen.

Chancen

Die Investoren, die erneuerbare Energie-Aktien in Betracht ziehen, haben fünf Möglichkeiten, von deren Ausbreitung zu profitieren:

1. Komponentenhersteller und Installationsbetriebe: Diese Unternehmen bauen und installieren die mechanische Ausrüstung, die zur Erzeugung erneuerbarer Energien benötigt wird. Dazu gehören:

  • Hersteller von Solarzellen und -modulen wie First Solar und SunPower
  • Komponenten- und Zubehörhersteller wie SolarEdge und Enphase
  • Installateure von Solarstromanlagen wie Sunrun und Vivint Solar
  • Hersteller von Windkraftanlagen und Rotorblättern wie General Electric, Siemens, Vestas Wind Systems und Arcosa

Diese Unternehmen verdienen Geld, indem sie ein Produkt oder eine Dienstleistung an Kunden verkaufen. Als solche weisen ihre Einnahmen eine gewisse Variabilität auf. Der Umsatz kann wachsen, wenn die Nachfrage zunimmt, oder aufgrund von Wettbewerb oder zunehmenden Problemen in der Branche schrumpfen. Das macht sie zu einem höheren Risiko, bietet aber auch Potenzial einer höheren Gewinnchance.

2. Versorgungsunternehmen: Diese Unternehmen erzeugen Strom und verkaufen ihn an Endverbraucher. Während die meisten Energieversorger noch immer einen großen Teil ihres Stroms aus fossilen Brennstoffen erzeugen, investieren einige stark in erneuerbare Energien. Daher erzeugte NextEra Energy 2018 beispielsweise mehr Strom aus Wind und Sonne als jedes andere Unternehmen der Welt. Xcel Energy (WKN:855009) war der erste Versorger, der sich verpflichtete, 100 % seines Stroms aus kohlenstofffreien Quellen zu erzeugen, doch man erwartet nicht, dieses mutige Ziel bis 2050 zu erreichen.

3. Unabhängige Stromerzeuger oder erneuerbare Energieunternehmen (YieldCos): Versorgungsunternehmen betreiben ein integriertes Geschäft, da die meisten Stromerzeuger den Strom auch direkt an die Kunden vertreiben. Einige Unternehmen hingegen konzentrieren sich ausschließlich auf den Betrieb von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien. Sie verkaufen den Strom, den die Anlagen im Rahmen langfristiger Strombezugsverträge (PPAs) erzeugen, in der Regel an Versorgungsunternehmen und andere Endverbraucher wie Industrieanlagen und Rechenzentren. Diese Verträge versorgen diese Unternehmen mit einem vorhersehbaren Cashflow, den sie größtenteils über ertragsstarke Dividenden an ihre Investoren auszahlen. Zu den größten YieldCos gehören Brookfield Renewable Partners (WKN:A1JQFZ), TerraForm Power (WKN:A2H5WV) und Pattern Energy (WKN:A1W5PC). Diese Unternehmen sind ideale Optionen für ertragsorientierte Anleger.

4. Biokraftstoff- und Biomasseproduzenten: Diese Unternehmen stellen Produkte aus erneuerbaren Brennstoffen her, die sie als Ersatz für fossile Brennstoffe an Kunden verkaufen. Daher stellt beispielsweise Clean Energy Fuels (WKN:A0MRJL) Redeem her, ein erneuerbares Erdgas, das aus organischen Abfällen hergestellt wird, die auf Deponien und landwirtschaftlichen Betrieben anfallen. Dieser Kraftstoff ist bis zu 70 % sauberer zu verbrennen als Diesel und Benzin. Enviva Partners (WKN:A14SDE) ist inzwischen eine Master Limited Partnership (MLP), die Holzpellets in Versorgungsqualität herstellt. Versorger können diese Pellets anstelle von Kohle verbrennen, was ihnen helfen kann, ihren CO2-Ausstoß um etwa 80 % zu reduzieren. Da Biokraftstoff- und Biomasseunternehmen fossile Brennstoffe ersetzen, können sie sehr empfindlich auf Veränderungen der Rohstoffpreise reagieren. Das macht sie zu riskanteren Optionen für die Investoren.

5. Elektrofahrzeug- und -komponentenhersteller: Unternehmen wie Tesla (WKN:A1CX3T) entwickeln und produzieren vollelektrische Fahrzeuge, die jene mit Benzin betriebenen ersetzen. Sie verfolgen also einen anderen Ansatz als Biokraftstoffhersteller, um das auf den Verkehr ausgerichtete Segment des Energiemarktes zu verändern. Tesla bietet ein potenziell vollständig aus erneuerbaren Energien betriebenes Elektrofahrzeug an, da das Unternehmen auch ein integriertes Dachsolarsystem verkauft, das die Module sowie die Batteriespeicher beinhaltet.

Risiken

Trotz des rasanten Wachstums im Laufe der Jahre hatte die Branche Schwierigkeiten, überdurchschnittliche Renditen für die Investoren zu erzielen. Ein Faktor, der für diese mangelnde Leistung verantwortlich war, ist der intensive Wettbewerb. Doch obwohl dieser dazu beigetragen hat, die Preise für Komponenten wie Solarmodule zu senken, hat er auch die Gewinnmargen der in der Branche tätigen Unternehmen gedrückt. Aus diesem Grund haben viele Unternehmen Probleme gehabt, Geld zu verdienen. Mehrere haben sogar Konkurs angemeldet, und somit das Kapital ihrer Investoren vernichtet.

Die Investitionen, die zur Unterstützung des Wachstums der erneuerbaren Energieindustrie erforderlich sind, übersteigen bei weitem die Fähigkeit, ihre Expansion aus dem freien Cashflow zu finanzieren. Aus diesem Grund muss die Branche Eigen- und Fremdkapital aufnehmen, um das Wachstum zu finanzieren. Angesichts der vergangenen finanziellen Schwierigkeiten investieren die Investoren jedoch nicht mehr so viel Geld in den Sektor wie in der Vergangenheit. Das zwingt viele Unternehmen, ihre Finanzierungsstrategien zu ändern. YieldCos wie z. B. Pattern Energy konnten früher problemlos neue Aktien und Schulden ausgeben. Allerdings musste es die Erhöhung der Dividende für 2017 einstellen. Dadurch konnte das Unternehmen mehr von seinem CAFD zur Wachstumsfinanzierung behalten, nachdem es zu teuer wurde, mehr Aktien zu verkaufen. Pattern Energy strebt bis 2020 ein nachhaltigeres Finanzierungsmodell an, um das Dividendenwachstum wieder aufzunehmen.

Die Energiewirtschaft investiert kontinuierlich in Forschung und Entwicklung. Sie tut das in der Hoffnung, neue Energieformen zu finden, die dazu beitragen, die Erreichung des Ziels der Weltenergieproduzenten — eines Tages CO2-frei zu sein — zu beschleunigen. Diese Investitionen umfassten unter anderem Weiterentwicklungen, um die Kosten bestehender Wind-, Solar- und Batterietechnologien zu senken sowie neue kommerziell nutzbare Quellen zu erschließen. Einige der vielversprechendsten Technologien für erneuerbare Energien, die derzeit entwickelt werden, sind:

  • Gezeitenenergie und Wellenenergie, die durch Unterwasserturbinen Strom erzeugen.
  • Algenbasierter Kraftstoff, der Chemikalien in Algen nutzt, um einen sauberen und erneuerbaren Biokraftstoff zu erzeugen.
  • Kernfusion, die durch Verschmelzen zweier Atome Energie erzeugt. In gewisser Weise ist es das Gegenteil der heutigen Kernspaltungstechnologie, bei der für die Energiegewinnung ein Atom in zwei Teile geteilt wird.

Wenn solche Technologien so weit voranschreiten, dass sie kostengünstig Energie im kommerziellen Maßstab produzieren können, könnten sie Unternehmen stören, die sich auf traditionellere erneuerbare Ressourcen konzentrieren.

Möglichkeiten, in Aktien für erneuerbare Energien zu investieren

Die Investoren können viele verschiedene Wege einschlagen, um potenzielle Gewinner im Bereich der erneuerbaren Energien zu finden.

Einer davon ist, sich auf Unternehmen zu konzentrieren, die erneuerbare Energiekomponenten bauen oder installieren, oder erneuerbare Kraftstoffe herstellen. Diese Unternehmen bieten ein höheres Potenzial, da sie genauso schnell oder schneller wachsen könnten als der gesamte Sektor. Der Nachteil ist jedoch, dass sie empfindlicher auf Probleme und Risikofaktoren reagieren, was deine Aktien wahrscheinlich deutlich volatiler machen wird. Damit sind sie eine bessere Option für jene Investoren, die nach hochkarätigen Wachstumsmöglichkeiten suchen.

Eine weitere Möglichkeit, in erneuerbare Energien zu investieren, besteht darin, sich auf Unternehmen zu konzentrieren, die Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien betreiben und den von ihnen erzeugten Strom im Rahmen langfristiger Verträge mit festem Zinssatz verkaufen. Dieses Geschäftsmodell trägt dazu bei, Risiken zu reduzieren, da es diesen Unternehmen ermöglicht, relativ vorhersehbare Cashflows zu generieren. Aus diesem Grund zahlen die meisten dieser Unternehmen in der Regel einen großen Teil dieses Geldes in Dividenden aus. Dieser Ansatz macht sie zu idealen Optionen für Rentner und Dividendenjäger.

Die Anleger können auch Exchange Traded Funds (ETFs) in Betracht ziehen, die sich auf Aktien aus dem erneuerbaren Energiesektor spezialisieren. ETFs sind ideal, um ein breites Engagement in einem Sektor zu erzielen, da sie in der Regel mehrere Aktien einer Branche halten. Der Invesco WilderHill Clean Energy ETF (WKN:A2JML6) beispielsweise hielt bis Mitte 2019 fast 40 erneuerbare Energie-Aktien. Zu den größten Beteiligungen gehörten damals die Solarkomponentenhersteller SolarEdge und Enphase, der Solarmodulhersteller SunPower und die YieldCo TerraForm Power. Darüber hinaus ermöglichen andere ETFs den Anlegern, einen Aspekt des Sektors der erneuerbaren Energien, wie beispielsweise Solar- oder Windkraftanlagen, gezielt anzuvisieren.

Angesichts des enormen Wachstumspotenzials der erneuerbaren Energiewirtschaft könnte sich jeder dieser Wege langfristig als sehr profitabel erweisen. Die Investoren können jedoch die Wahrscheinlichkeit, mit Aktien aus erneuerbaren Energien Geld zu verdienen, erhöhen, indem sie sich auf Unternehmen mit hervorragenden Finanzprofilen konzentrieren. Unternehmen mit starken Bilanzen werden flexibler sein, um die Probleme und die Risiken der Branche zu bewältigen. Das wird ihnen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber schwächeren Mitbewerbern verschaffen, wenn es darum geht, die Wachstumschancen der Branche zu nutzen.

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Dieser Artikel wurde von Matthew DiLallo auf Englisch verfasst und am 27.08.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt Aktien von und empfiehlt Clean Energy Fuels und Tesla. The Motley Fool empfiehlt First Solar und NextEra Energy.



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