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Die Kartellregulierung ist eine große Bedrohung für Amazon

Amazon Aktie
Foto: The Motley Fool

Amazon (WKN:906866) ist ein sehr großes und sehr wertvolles Unternehmen. Als bescheidene Onlinebuchhandlung gestartet, hat das Unternehmen heute seine Finger in allem, von Cloud-Computing bis hin zu Lebensmitteln. Der Höhenflug der Aktien haben dem Unternehmen einige starke Synergien verschafft und seine riesige Online-Einzelhandelsplattform hat dem Unternehmen mit Millionen von Kunden den richtigen Weg gewiesen. Aber all diese Vorteile könnten auch Schwierigkeiten bringen, wenn eine Aufsichtsbehörde hier genauer hinsieht, was offensichtlich der Fall ist.

In Europa und den Vereinigten Staaten sind Big Tech im Allgemeinen und Amazon im Besonderen zu beliebten Zielen für Regulierungsbehörden und Politiker im Wahlkampf geworden. Von vagen Drohungen bis hin zu konkreten Anschuldigungen steht Amazon plötzlich vor einer Vielzahl von kartellrechtlichen Untersuchungen.

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Die Doppelrolle von Amazon

Die Schwierigkeiten von Amazon in Europa beruhen auf einer förmlichen EU-Untersuchung, die Anfang dieses Monats eingeleitet wurde. Die EU-Regulierungsbehörden sind besorgt über die doppelte Rolle von Amazon im Onlinehandel als Marktplatz und in vielen Fällen als Verkäufer.

Die Untersuchung bezieht sich darauf, wie Amazon Kundendaten verwendet (oder nicht verwendet). Unabhängige Händler, die Produkte bei Amazon verkaufen, geben Amazon viele Informationen. Amazon kann zum Beispiel sehen, welche Preise Händler festlegen und wie beliebt verschiedene Produkte sind. Amazon kann auch entscheiden, welche Produkte über die „Buy Box“ verkauft werden, d. h. sie sind mit dem Button „In den Warenkorb“ auf jeder Produktseite verknüpft. Eine Box mit der Bezeichnung „Andere Verkäufer bei Amazon“ befindet sich unter der Schaltfläche und ermöglicht es den Nutzern zu sehen, wer das Produkt sonst noch verkauft.

Amazon könnte alle Daten, auf die die Plattform Zugriff hat, nutzen, um Drittanbietern zu schaden, indem es ihnen die Kauf-Buttons verweigert und seine eigenen Produkte unter dem Preisangebot der anderen Anbieter einkauft.

Amazon hat kürzlich eine Vereinbarung mit deutschen Regulierungsbehörden getroffen, um eine separate Untersuchung abzuschließen.

Staatliche Sorgen um Big Tech

Zurück im Heimatland von Amazon führt das Justizministerium (DOJ) der Vereinigten Staaten eine kartellrechtliche Untersuchung gegen Big Tech durch. Das DOJ hat nicht spezifiziert, welche Unternehmen es sich genauer ansieht, aber die Nachrichten haben einen Kurseinbruch bei Apple, Facebook, Alphabet und Amazon ausgelöst.

Und obwohl das DOJ nicht den Namen von Amazon erwähnte, wurde das Unternehmen doch vom Finanzministerium genannt. Finanzminister Steven Mnuchin fuhr fort, die Untersuchung des DOJ zu loben, erwähnte Amazon ausdrücklich und sagte in einem Interview mit CNBC, dass Amazon „den Einzelhandel in den Vereinigten Staaten zerstört“ habe. Es sei „keine Frage“, fuhr Mnuchin fort, dass Amazon „den Wettbewerb eingeschränkt hat“. Mnuchins Kommentare scheinen die Erwartung zu bestätigen, dass Amazon zu den Unternehmen gehört, die das DOJ untersucht, und geben einen ziemlich klaren Hinweis darauf, dass die Regierung auch nicht mehr bevorzugt als die anderen Tech-Riesen.

Kandidaten laufen sich warm

Die potenziellen demokratischen Präsidentschaftskandidaten für 2020 haben im Wahlkampf relativ schnell bestimmte Unternehmen angegriffen. Unter ihnen ist Elizabeth Warren, die vorgeschlagen hat, Amazon und andere Tech-Giganten zu zerschlagen. Bernie Sanders hat ebenso öffentlich mit der Idee gespielt. Selbst der aktuelle Spitzenreiter Joe Biden, der im Gegensatz zu Warren oder Sanders eher in der politischen Mitte angesiedelt ist, hat gesagt, dass er offen für den Gedanken ist, große Technologieunternehmen zu zerschlagen. Andere Demokraten, darunter Amy Klobuchar und Tulsi Gabbard, haben ebenfalls ernsthafte Kartellmaßnahmen gegen Amazon vorgeschlagen. (Fast alle demokratischen Kandidaten haben sich dazu bekannt, sich die großen Technologieunternehmen genau anzusehen, aber die oben genannten waren am schärfsten und hatten hierzu schon die klarsten Vorstellungen.)

Amazons Auswirkungen auf Kleinunternehmen und Einzelhändler – und die sichtbaren Veränderungen, die die Marktmacht des Onlinehändlers auf amerikanische Städte ausgeübt hat – machen es zu einem idealen Unternehmen, um Menschenmassen gegen sich aufzubringen. Die Tatsache, dass Amazon auch wegen schlechter Arbeitsbedingungen unter Beschuss steht, macht diese Strategie nur noch attraktiver für arbeitnehmerfreundliche Politiker. All das deutet darauf hin, dass selbst wenn es bald eine neue Regierung im Weißen Haus gibt, das nicht bedeutet, dass Amazon in ruhige See kommt.

Angriff auf Amazon

Es ist alles andere als wahrscheinlich, dass Amazon ein so schwerwiegendes Schicksal erleiden wird wie die Zerschlagung. Aber es ist ganz klar, dass Amazon heute ein beliebtes Ziel in regulatorischen Kreisen und bei Politikern im Wahlkampf ist. Kein großes Technologieunternehmen sollte besonders glücklich darüber sein, aber Amazon ist wohl am reifsten für regulatorische Maßnahmen. Die doppelte Rolle von Amazon als Verkäufer und Marktplatzmanager ist nicht unproblematisch und die Tatsache, dass Amazon ein beliebtes Ziel von politischen Persönlichkeiten aus dem gesamten Spektrum ist, verheißt nichts Gutes.

Selbst wenn Amazon einzelne regulatorische Angriffe parieren kann, deutet die Vielfalt seiner Kritiker darauf hin, dass das Unternehmen in den kommenden Monaten und Jahren noch einiges einstecken müssen wird.

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John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einer Amazon-Tochtergesellschaft, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. Suzanne Frey, eine Führungskraft bei Alphabet, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. Randi Zuckerberg, ehemalige Direktorin für Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook und Schwester von dessen CEO Mark Zuckerberg, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.

Dieser Artikel wurde von Stephen Lovely auf Englisch verfasst und am 19.08.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt Aktien von Alphabet (A-Aktien), Alphabet (C-Aktien), Amazon, Apple und Facebook und empfiehlt sie. The Motley Fool hat folgende Optionen: Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple, Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple, Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple und Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple.



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