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5 starke Aktien, die Krebs den Kampf angesagt haben

Foto: Getty Images

Warum sollte man in Erwägung ziehen, in Aktien zu investieren, deren Unternehmen Krebs den Kampf angesagt haben? Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund, aus dem man in jede andere Aktie auch investieren würde: wegen des Potenzials, attraktive und langfristige Gewinne zu erzielen.

Das IQVIA Institute for Human Data Science erwartet, dass die Ausgaben für Krebsbehandlungen bis 2023 auf bis zu 250 Mrd. US-Dollar anwachsen werden. 2018 waren es noch 150 Mrd. US-Dollar. Dies stellt natürlich eine riesige Chance für Anleger dar, die die richtigen Aktien kaufen. Aber es ist zunächst wichtig, die Dynamik der Branche zu verstehen und auch, worauf man bei diesen potenziellen Investitionen achten sollte.

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Die Branche ist vielfältig

Krebs ist nicht gleich Krebs, sondern unter diesem Namen sind mehr als 100 Erkrankungen zusammengefasst, denen alle die unkontrollierte Teilung von Zellen im Körper gemein ist. Die Branche, die sich dem Kampf gegen Krebs verschrieben hat, umfasst Hunderte von Unternehmen, von denen viele sehr unterschiedliche Ansätze verfolgen.

Einige Unternehmen entwickeln und vermarkten Produkte, die helfen, Krebs zu verhindern. So kann beispielsweise die Verwendung von Raucherentwöhnungsprodukten das Risiko von Lungenkrebs verringern.

Andere konzentrieren sich auf die Diagnose von Krebs, was oft die Beschaffung und Analyse von Gewebebiopsien beinhaltet, um festzustellen, ob Krebszellen vorhanden sind. Ein wichtiger neuer Trend in diesem Bereich ist die Verwendung von Flüssigbiopsien, einfachen Bluttests, die das Vorhandensein von Fragmenten nachweisen können, die sich von Krebszellen gelöst haben.

Der größte Schwerpunkt liegt jedoch auf der Behandlung von Krebserkrankungen. Einige Unternehmen entwickeln medizinische Produkte, die bei der Durchführung chirurgischer Verfahren zur Entfernung von Tumoren bei Patienten oder bei der Behandlung von Krebs durch Bestrahlung eingesetzt werden. Viele andere entwickeln Medikamente, die darauf abzielen, diese Zellen in situ zu töten – mehr als 700 Unternehmen evaluieren derzeit Krebsmedikamente in späten klinischen Studien.

Seit Jahren konzentrieren sich die Pharmazeuten vor allem auf die Entwicklung von Chemotherapien (Medikamente, die für lebende Zellen, einschließlich Krebszellen, schädlich sind). In jüngster Zeit wurde jedoch mehr Aufmerksamkeit auf Krebsimmuntherapien gelegt, die das Immunsystem des Körpers zur Krebsbekämpfung anregen sollen.

Die personalisierte Medizin, bei der ein Patient genetisch getestet wird, um festzustellen, welche Behandlung für sie oder ihn die besten Chancen hat, am effektivsten zu sein, scheint besonders vielversprechende Perspektiven zu bieten. Viele Krebsarten werden durch spezifische genetische Mutationen verursacht – Veränderungen in der normalen, gesunden Sequenz der DNS in einem Gen. Pharmaunternehmen entwickeln Medikamente, die auf jene Krebsarten abzielen, die durch einige dieser spezifischen genetischen Mutationen verursacht werden, und verwenden begleitende diagnostische Tests, um jene Patienten zu identifizieren, deren Krebserkrankungen diese Mutationen aufweisen.

Worauf man bei Aktien aus dieser Branche achten sollte

Du wirst natürlich die Finanzlage eines jeden Unternehmens bewerten wollen, dessen Aktien für dich infrage kommen. Dann ist aber zu bedenken, dass es bei Unternehmen, die sich der Krebsbekämpfung widmen, verschiedene Dinge zu beachten gibt. Es hängt oft davon ab, wie weit sich ihre wichtigsten Produkte im Entwicklungszyklus befinden.

Nimm mal das Umsatzwachstum jener Unternehmen unter die Lupe, die bereits Produkte auf dem Markt haben. Aber konzentriere dich dabei nicht allein auf die Medikamente, die Krebs behandeln sollen. Vor allem große Unternehmen haben oft Produkte, die auf mehrere Behandlungen ausgerichtet sind.

Die wichtigste Finanzkennzahl für derzeit noch nicht profitabel arbeitende Unternehmen ist der Cash-Betrag. Dazu gehören liquide Mittel, Zahlungsmitteläquivalente (zum Beispiel Einlagenzertifikate und Geldmarktfonds) und kurzfristige Anlagen, die innerhalb von drei bis zwölf Monaten in Zahlungsmittel umgewandelt werden können.

Unternehmen können nicht auf unbestimmte Zeit unrentabel bleiben, ohne zusätzliches Geld für die Finanzierung des Betriebs aufzubringen – sie müssen entweder neue Aktien ausgeben oder sich mehr leihen. Das Problem bei der Ausgabe von Aktien ist, dass dies zu einer Verwässerung der bestehenden Aktien führt – der Wert jeder zuvor vorhandenen Aktie sinkt, da sie einen dann kleineren Teil des Unternehmens ausmacht. Und die Kreditaufnahme erhöht die Zinsausgaben, was die Verfügbarkeit von Geld für Investitionen in andere wichtige Bereiche einschränken kann.

Auch wenn nicht alle Aktien in diesem Segment Dividenden zahlen, tun dies einige doch. Ermittle doch mal die Dividendenrendite der Aktie (der Betrag der gezahlten Dividende dividiert durch den aktuellen Aktienkurs). Höhere Dividenden können die Gesamtrendite einer Aktie langfristig dramatisch steigern.

Du wirst darüber hinaus auch die zukünftigen Wachstumsaussichten einer Aktie analysieren wollen. Wachstum kann durch aktuelle Produkte sowie noch in der Entwicklung befindliche Nebenprodukte geschaffen werden. Ein Pharmaunternehmen bezeichnet seine in der Entwicklung befindlichen Medikamente als seine Pipeline. Je größer die Pipeline, desto weniger Auswirkungen hat ein misslungener Kandidat auf das Unternehmen dahinter. Die Aktien von Unternehmen, die vielversprechende Kandidaten im Spätstadium haben, sind in der Regel weniger riskant als diejenigen, die lediglich Kandidaten im Frühstadium haben.

Es ist auch wichtig, sich die Bewertung einer Aktie anzusehen. Ertragsbasierte Kennzahlen wie Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis (price-earnings-growth, PEG) werden von Investoren häufig verwendet, um die Bewertung einer Aktie mit denen anderer Aktien derselben Branche zu vergleichen. Für Pharmaaktien lag das durchschnittliche KGV auf Basis der prognostizierten Einjahresgewinne mit Stand Januar 2019 bei rund 27. Das durchschnittliche PEG lag bei von 2,8. Das durchschnittliche KGV-Verhältnis auf Basis der erwarteten Einjahresgewinne für Aktien von Gesundheitsprodukten, einschließlich derjenigen von Unternehmen, die Medizinprodukte und Diagnostika herstellen, lag bei rund 68. Das durchschnittliche PEG-Verhältnis für Aktien von Gesundheitsprodukten betrug 2,78.

Die fünf Topaktien im Bereich Krebsversorgung, die du jetzt kaufen kannst

Unternehmen Konzentration auf:
AbbVie (WKN: A1J84E) Blutkrebsmedikamente
Bristol-Myers Squibb (WKN: 850501) Krebsbehandlung
Guardant Health (WKN: A2N5RY) Diagnosetests
Illumina (WKN: 927079) Gensequenzierung
Intuitive Surgical (WKN: 888024) Roboterchirurgie

AbbVie

Der Marktforscher EvaluatePharma erwartet, dass AbbVies Blutkrebsmedikament Imbruvica bis 2024 mit einem Jahresumsatz von 9,5 Mrd. US-Dollar die Nummer 5 der weltweit meistverkauften Medikamente sein wird – mehr als doppelt so viel wie noch im Jahr 2018. AbbVie nimmt sich rund 57 % des Gesamtumsatzes von Imbruvica, der Rest geht an seinen Partner Johnson & Johnson.

AbbVie vermarktet zusammen mit seinem Partner Roche ein weiteres aufstrebendes Blutkrebsmedikament: Venclexta. Analysten erwarten für das Medikament einen Spitzenumsatz zwischen 2 und 2,75 Mrd. US-Dollar.

Doch während das Onkologiesegment von AbbVie an Dynamik gewinnt, belastet das meistverkaufte Immunpräparat des Unternehmens, Humira, mittlerweile das gesamte Umsatzwachstum. Humira steht in Europa im Wettbewerb mit Biosimilars, die klinisch ähnlich sind wie zuvor zugelassene biologische Arzneimittel.

AbbVie sollte aber auf lange Sicht dank mehrerer anderer Medikamente, die in nicht allzu ferner Zukunft Blockbuster werden sollten, doch noch solides Wachstum liefern. Orilissa hat bereits die Zulassung der U.S. Food and Drug Administration (FDA) zur Behandlung von Endometrioseschmerzen erhalten. AbbVie hofft auch, die FDA-Zulassung für das Medikament zur Behandlung von Gebärmutterfibroiden zu erhalten.

Die neuen immunologischen Medikamente Skyrizi und Upadacitinib haben das Potenzial, in der Immunologie von Humira die Führungsposition zu übernehmen. EvaluatePharma hat diese beiden Medikamente in die Liste der fünf wichtigsten Neueinführungen von Medikamenten im Jahr 2019 aufgenommen.

AbbVie geht auch davon aus, dass die anstehende Übernahme von Allergan das langfristige Umsatzwachstum steigern wird. Unter der Voraussetzung, dass die Transaktion wie geplant abgeschlossen wird, wird AbbVie insbesondere die Blockbuster-Produkte Botox und Juvederm sowie das vielversprechende Neuroleptikum Vraylar in sein Portfolio aufnehmen.

Ein weiteres Plus für AbbVie ist die Dividende. AbbVie ist ein echter Dividendenaristokrat, eine der wenigen und elitären Aktien im S&P 500, die ihre Dividenden mindestens 25 aufeinanderfolgende Jahre erhöht haben. Die Dividendenrendite lag seit der Ausgliederung aus den Abbott Labs im Jahr 2013 lag zwischen 2,4 und 4 %. Die Sorgen um Humira haben sich jedoch auf den Aktienkurs von AbbVie ausgewirkt, sodass die Dividendenrendite auf über 5 % und manchmal sogar auf über 6 % gestiegen ist. Neben der Erhöhung der Dividendenrendite hat der niedrigere Aktienkurs von AbbVie die Bewertung der Aktie deutlich stärker gedrückt als die der meisten anderen Pharmaaktien.

Bristol-Myers Squibb

EvaluatePharma geht davon aus, dass Bristol-Myers Squibbs Krebsbehandlung Opdivo das weltweit am viertmeisten verkaufte Medikament sein wird. Man erwartete einen Umsatzanstieg von 7,6 Mrd. US-Dollar im Jahr 2018 auf 11,3 Mrd. US-Dollar bis 2024. Opdivo wird in der Aufstellung von BMS durch eine weitere Blockbuster-Immuntherapie, Yervoy, ergänzt. Darüber hinaus liefert die Leukämiechemotherapie Sprycel des Unternehmens weiterhin ein solides Umsatzwachstum.

BMS will zudem Celgene übernehmen, womit man dann das Blutkrebsmedikament Revlimid hätte, was in den Jahren 2017 und 2018 das meistverkaufte Medikament der Welt war. Celgene hat mit Abraxan auch ein anderes Blockbuster-Krebsmedikament in seiner Produktpalette.

Die Übernahme von Celgene wird BMS gleich mehrere Krebsmedikamente mit enormem Potenzial zuführen, etwa bb2121 und liso-cel. Darüber hinaus gibt es in der Pipeline von Celgene gleich mehrere andere Kandidaten, aus denen in Zukunft Blockbuster werden könnten, wie das Multiple-Sklerose-Medikament Ozanimod, das Myelofibrosemedikament Fedratinib und das Blutstörungsmedikament Luspatercept.

BMS selbst hat in anderen Segmenten ebenfalls gleich mehrere Gewinner. Der Blutverdünner Eliquis, den BMS gemeinsam mit Pfizer vermarktet, wird bis 2024 voraussichtlich die Nummer drei der meistverkauften Medikamente der Welt werden. Das Arthrosemittel Orencia ist ein Blockbuster mit anhaltend solidem Umsatzwachstum.

Die Anleger sollten sich über die Dividendenrendite von BMS freuen, die in den meisten der letzten fünf Jahre zwischen 2 und  3% lag, aber zeitweise deutlich über 3 % gestiegen ist. Auch die Bewertung der Aktie erscheint attraktiv, wobei die Aktien zu KGV- und PEG-Werten gehandelt werden, die deutlich unter dem Durchschnitt der Pharmaindustrie liegen.

Guardant Health

Guardant Health ist ein Pionier bei der Verwendung von Flüssigbiopsien, die Krebs im Blut von Menschen nachweisen können. Das Unternehmen vermarktet derzeit zwei Flüssigbiopsieprodukte zur Auswahl von Therapien für Patienten mit Krebs im fortgeschrittenen Stadium: Guardant360 und GuardantOMNI. Darüber hinaus hat Guardant Health Anfang 2019 seinen LUNAR-Bluttest zum Nachweis von Krebs im Frühstadium und zum Wiederauftreten von Krebs auf den Markt gebracht. Diese Produkte haben dazu beigetragen, das Umsatzwachstum des Unternehmens um 120 % zu steigern.

Da Guardant Health noch nicht profitabel ist, sollte man die Liquiditätslage des Unternehmens kennen. Mit Stand 31. März 2019 verfügte Guardant Health über liquide Mittel und marktfähige Wertpapiere in Höhe von insgesamt 492,8 Mio. US-Dollar. Im Mai 2019 gab das Unternehmen jedoch 4,5 Millionen neue Aktien aus, die einen Bruttoerlös von 319,5 Mio. US-Dollar erzielten. Guardant Health sollte in der Lage sein, allein aus den Cash-Reserven den Betrieb über mehrere Jahre zu finanzieren.

Die Aktie wird jedoch sehr hoch bewertet. Investoren haben die Marktkapitalisierung des Unternehmens (der Gesamtwert eines Unternehmens, der durch Multiplikation des Aktienkurses mit der Anzahl der ausstehenden Aktien ermittelt wird) auf mehr als 7,5 Mrd. US-Dollar erhöht, was vor allem auf seine vielversprechenden Wachstumsaussichten zurückzuführen ist. Guardant Health geht davon aus, dass der US-Markt für die Produkte von Guardant360 und GuardantOMNI rund 6 Mrd. US-Dollar beträgt. Der potenzielle US-Markt für seine LUNAR-Flüssigkeitsbiopsien könnte hingegen mehr als 33 Mrd. US-Dollar wert sein.

Illumina

Illumina ist führend auf dem Markt für Gensequenzierung. Krebsforschung und diagnostische Tests sind ein wichtiger Wachstumstreiber für die Gensequenzierungstechnologie von Illumina. CEO Francis deSouza sagte im Juli: „Es wird immer deutlicher, dass genomische Informationen den Standard der Versorgung von Onkologiepatienten verändern werden.“

Obwohl sich das Umsatzwachstum von Illumina im Jahr 2019 verlangsamt hat, sollte dieser Trend nur vorübergehend sein. DeSouza glaubt, dass „die Allgegenwart und der Einfluss der Genomik alles, was wir bisher gesehen haben, in den Schatten stellen werden“. Dieser Optimismus ergibt sich aus den vielfältigen langfristigen Wachstumschancen für Illumina.

Die Onkologie ist eine dieser Möglichkeiten, zumal personalisierte Medikamente und Flüssigbiopsien immer häufiger eingesetzt werden. Die Genomik für Verbraucher ist eine andere: Hier wollen Menschen nicht nur mehr über ihre Abstammung erfahren, sondern auch etwas über ihre Gesundheit herausfinden.

Initiativen, die darauf abzielen, die DNS von Hunderttausenden von Menschen zu sequenzieren, sollten ein wichtiger Wachstumstreiber für Illumina sein. Auch die verstärkte Fokussierung auf die Erforschung seltener und noch nicht diagnostizierter Krankheiten wird die Nachfrage nach Gensequenzierung antreiben.

Illumina ist im Vergleich zu anderen Aktien nicht billig: Die Aktie wurde in den letzten fünf Jahren bei dem über 40-Fachen der erwarteten Gewinne gehandelt. Dieser Faktor liegt jedoch immer noch unter dem durchschnittlichen Faktor für Aktien in der Gesundheitsbranche.

Intuitive Surgical

Das robotergestützte chirurgische System da Vinci von Intuitive Surgical wird häufig für Eingriffe bei Prostatakrebs verwendet. Außerdem hilft das neueste System von Intuitive, ION, den Ärzten, Biopsien aus der Lunge zur Analyse zu bekommen. So soll festgestellt werden, ob eine Person Lungenkrebs hat.

Das Unternehmen hat in den letzten Quartalen ein solides Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich erzielt. Am eindrucksvollsten ist, dass Intuitive Surgical heute über 70 % seines Gesamtumsatzes aus wiederkehrenden Quellen wie Ersatzinstrumenten und Zubehör sowie Leasingverträgen erzielt.

Das Geschäftsmodell von Intuitive entwickelt sich weiter und immer mehr Kunden entscheiden sich dafür, chirurgische Robotersysteme zu leasen, anstatt die Systeme zu kaufen. Dies trägt zu den schönen wiederkehrenden Einnahmen von Intuitive bei. Dies gibt den Kunden zudem den Anreiz, bei Intuitive zu bleiben, sobald die Systeme dann einmal ersetzt werden müssen – niemand muss eine weitreichende Kaufentscheidung treffen.

Der demografische Wandel ist ein wichtiger Wachstumstreiber für Intuitive. Mit zunehmendem Alter benötigen die Menschen tendenziell mehr chirurgische Eingriffe, insbesondere von der Art, für die der Roboter da Vinci häufig verwendet wird. Intuitive sollte zudem international expandieren. Der Kundenstamm des Unternehmens sitzt zum überwiegenden Teil in den USA, aber auch der Rest der Welt trägt zum Wachstum bei.

Intuitive will darüber hinaus innovativer werden. Das neue ION-System ist ein Beispiel für die Ausweitung des Einsatzes der robotergestützten Operationstechnik. Man kann davon ausgehen, dass Intuitive auch weiterhin Verbesserungen für da Vinci einführt, die es dem Roboter ermöglichen, weitere chirurgische Eingriffe durchzuführen.

Auch die Aktie von Intuitive Surgical wird zum über 40-Fachen der erwarteten Gewinne gehandelt. Dieses Niveau liegt jedoch immer noch unter dem Durchschnitt der Aktien von anderen Unternehmen in der Gesundheitsbranche.

Risiken bei diesen Aktien

Alle diese Topaktien zur Krebsbekämpfung sind mit Risiken konfrontiert, die sie daran hindern könnten, positive Renditen zu erzielen. Jedes Unternehmen ist in einer stark regulierten Branche tätig. Es ist möglich, dass die kommenden Medikamente, Geräte oder diagnostischen Tests in klinischen Tests versagen oder nicht die notwendigen behördlichen Genehmigungen erhalten. AbbVie zum Beispiel musste ein scheinbar vielversprechendes Krebsmedikament, Rova-T, einstellen, nachdem es in klinischen Studien versagt hatte.

Selbst wenn diese Risiken nicht eintreten, gibt es keine Garantie dafür, dass die Produkte dann auch am Markt erfolgreich sind. Der Wettbewerb ist für alle diese Unternehmen intensiv. Selbst Illumina und Intuitive Surgical, die beide ihre jeweiligen Nischenmärkte dominieren, sehen sich einem zunehmenden Wettbewerb ausgesetzt.

Mögliche Sicherheitsbedenken können ebenfalls zu erheblichen Problemen führen. Alle diese Unternehmen sind von Rechtsstreitigkeiten bedroht, sollten Patienten Komplikationen erfahren. Es ist sogar möglich, dass Produkte, die die behördliche Zulassung erhalten, anschließend aus Sicherheitsgründen vom Markt genommen werden müssen.

Die beiden Arzneimittelhersteller auf der Liste, AbbVie und Bristol-Myers Squibb, sind mit Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem politischen Druck der US-Behörden auf die Arzneimittelpreise konfrontiert. Wenn die Unternehmen bei der Festlegung der Medikamentenpreise eingeschränkt sind, könnte dies die Wachstumsaussichten negativ beeinflussen.

Jedes dieser Unternehmen könnte theoretisch durch größere Veränderungen im US-Gesundheitssystem beeinflusst werden, da alle einen Großteil ihrer Einnahmen in den USA erzielen. So könnte die Verhandlungsmacht der Unternehmen bei der Preisgestaltung geschmälert werden, was letztlich zu einem geringeren Wachstum führen könnte.

Die Chancen sind groß

Trotz dieser Risiken sollte jede dieser fünf Aktien langfristig große Wachstumschancen bieten. Sie sind allesamt führend in den wichtigen Bereichen im Kampf gegen Krebs. Sie alle investieren weiterhin zudem in Forschung und Entwicklung, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Aus diesem Grund sollten AbbVie, Bristol-Myers Squibb, Guardant Health, Illumina und Intuitive Surgical auf lange Sicht jene Art von schönen Gewinnen liefern, die Investoren so gerne haben.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Celgene, Guardant Health, Illumina und Intuitive Surgical. Keith Speights besitzt Aktien von AbbVie, Celgene, Guardant Health, Illumina, Intuitive Surgical und Pfizer.

Dieser Artikel erschien am 14.8.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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