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Match Group auf Allzeithöchststand – Aktie jetzt trotzdem kaufen?

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Foto: Getty Images

Die Aktien der Match Group (WKN: A1424N) erreichten neulich neue Höchststände. Ein Grund dafür dürfte gewesen sein, dass das Unternehmen im zweiten Quartal starke Zahlen und eine rosige Prognose für das Gesamtjahr veröffentlichen konnte. Der Umsatz des Online-Dating-Unternehmens stieg jährlich um 18 % (22 % währungsbereinigt) auf 498 Mio. US-Dollar und übertraf damit die Schätzungen um 9 Mio. US-Dollar. Das bereinigte EBITDA stieg um 16 % auf 203,5 Mio. US-Dollar und übertraf damit die Erwartungen um rund 10 Mio. US-Dollar.

Match erwartet, dass der Umsatz im dritten Quartal jährlich um 21 bis 23 % und das bereinigte EBITDA um 21 bis 24 % steigen wird. Darüber hinaus hob man die Prognose für das Umsatzwachstum für das Gesamtjahr auf knapp unter 20 % an und erhöhte außerdem die Prognose für das bereinigte EBITDA-Wachstum von 17 auf 20 %.

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Das rapide Wachstum und die erhöhte Guidance von Match locken natürlich die Bullen an, aber sollten Anleger bei dieser Rallye auch mitmachen oder doch lieber den Rückgang abwarten?

Wachsende Benutzerzahl

Im Laufe des Jahres 2018 und im ersten Quartal 2019 verlangsamte sich das Wachstum von Match. Deshalb hat das schnellere Wachstum im zweiten Quartal die Bären überrascht.

Zeitraum Q2 2018 Q3 2018 Q4 2018 Q1 2019 Q2 2019 Q3 2019*
Umsatzwachstum ggü. Vorjahr 36 % 29 % 21 % 14 % 18 % 21–23 %

Quelle: Einnahmeberichte von Match Group, * Schätzung

Der Hauptkatalysator war Matchs wichtigste App Tinder, die ihre Abonnenten um 41 % jährlich und 11 % sequenziell auf 5,2 Millionen im Quartal steigerte. Dieses Wachstum wurde durch das Wachstum von Tinder Plus und Tinder Gold unterstützt.

Tinder Plus, die 10 US-Dollar pro Monat kostet, ist ein Upgrade für Benutzer mit kostenlosem Account, das unbegrenzte Swipes, die Möglichkeit, Swipes rückgängig zu machen, fünf tägliche „Super Likes“, um größere Aufmerksamkeit eines Matchs zu erhalten, einen „Boost“ pro Monat, um die Sichtbarkeit zu erhöhen, und einen „Passport“ für die Nutzung der App in anderen Ländern beinhaltet. Gold, ein Upgrade für Plus, das 5 US-Dollar pro Monat zusätzlich kostet, lässt die Benutzer sofort sehen, wer sie „geliked“ hat. Gold-Mitglieder machen mittlerweile über 70 % aller Tinder-Abonnenten aus.

Match baut zudem Tinder in anderen Ländern außerhalb Nordamerikas aggressiv aus. In Japan ist die App sehr beliebt und in ganz Südostasien wird allmählich Tinder Lite auf den Markt gebracht, eine reduzierte Version der App, die weniger Daten und Akkuladung verbraucht.

Die gesamte Kundenbasis von Match, einschließlich Tinder und aller anderen Apps, wuchs jährlich um 18 % und sequenziell um 5 % auf 9,1 Millionen. Die andere wichtige App, OkCupid, hat in Nordamerika sechs Quartale in Folge wachsen können und ist eine der wichtigsten Dating-Apps in Indien. Die Downloadzahlen von Hinges, das Anfang dieses Jahres vollständig übernommen wurde, haben sich weltweit verdreifacht.

Stabile Margen und Gewinnwachstum

Match hat seine Kundenbasis erweitert und gleichzeitig gute Margen erzielt. Die operative Marge sank im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr leicht, was hauptsächlich auf höhere In-App-Gebühren, Kosten für die Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Vorschriften sowie Aufwendungen für aktienbasierte Vergütungen (SBC) zurückzuführen ist. Auch die EBITDA-Marge, die die SBC-Kosten ausschließt, ging zurück. Beide Zahlen stiegen jedoch gegenüber dem ersten Quartal, als die Margen von Match durch ähnliche Gegenwinde und deutlich höhere SBC-Kosten belastet wurden.

Kennzahl Q4 2018 Q1 2019 Q2 2019
Operative Marge 36 % 28 % 35 %
Bereinigte EBITDA-Marge 42 % 34 % 41 %

Quelle: Quartalsberichte

Außerdem kontrolliert Match seine Vertriebs- und Marketingkosten, die im zweiten Quartal nur 25,6 % des Umsatzes ausmachten, im Vorjahr waren es noch 29 %. Die positive EBITDA-Prognose von Match für das dritte Quartal und das Gesamtjahr deutet darauf hin, dass diese Margen stabil bleiben sollten.

Das ist ein krasser Gegensatz zu Facebook (WKN: A1JWVX), das zuvor versucht hat, Match herauszufordern, indem es Dating-Funktionen in sein Angebot integriert hat. Die operative Marge von Facebook sank zwischen dem zweiten Quartal 2018 und 2019 von 44 auf 27 %, was auf höhere Kosten für Sicherheit und Privatsphäre, höhere Investitionen in das Ökosystem und einen höheren Anteil der Einnahmen aus Märkten mit niedrigeren Margen zurückzuführen ist.

Kann Match weiter wachsen?

Die Fundamentaldaten von Match sehen gut aus und die Abhängigkeit von Abo-Einnahmen anstelle von Anzeigen (die einen winzigen Prozentsatz des Umsatzes ausmachen) sorgen für weniger Volatilität als bei Unternehmen, die von Werbeanzeigen abhängig sind – wie etwa Facebook.

Match wird bereits zum fast 50-Fachen der erwarteten Einnahmen gehandelt, was im Verhältnis zur Gewinnwachstumsrate etwas hoch ist. Jedoch könnte diese Bewertung durch vier Faktoren gerechtfertigt werden: den Vorsprung im Online-Dating-Markt, die geringere Abhängigkeit von China und den Handelskrieg, das schnellere Wachstum und die stabilen Margen.

Ich denke, dass Investoren die Aktien von Match schrittweise kaufen können. Die Aktie ist selbst auf dem Allzeithoch noch ein guter Kauf, aber ein Rückgang des Marktes könnte die Bewertungen abkühlen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Facebook und Match Group. Leo Sun besitzt Aktien von Facebook.

Dieser Artikel erschien am 8.8.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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