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Welches Aktienvermögen benötige ich, um von meinen Dividenden leben zu können?

Dividenden als Zusatzrente Altersvorsorge
Foto: Getty Images

Es klingt zu schön, um wahr zu sein, und viele Anleger sind fasziniert von dieser Idee. Es geht darum, so viele Aktien zu besitzen, dass man alleine von den Dividendenzahlungen leben kann. Doch ist das wirklich zu realisieren oder muss es ein Traum bleiben? Denn man müsste ja schließlich so viel an Dividenden erhalten, dass sie ein regelmäßiges monatliches Einkommen ersetzen können.

Und da geht es eben nicht um ein paar Hundert Euro im Jahr, sondern um ganz andere Summen. Doch ich denke, es ist durchaus möglich, dieses Kunststück zu vollbringen. Dafür muss man allerdings einige Dinge beachten und sich im Klaren sein, mit welchen Aktien man dieses Ziel überhaupt erreichen kann. Schauen wir in diesem Artikel also einmal, ob dieses Vorhaben zu realisieren ist und wie viel Aktienvermögen man dazu eigentlich benötigt.

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Wie hoch sind die Summen?

Zuerst sollte natürlich geklärt werden, mit wie viel Geld man im Monat überhaupt auskommt. Denn erst dann weiß man natürlich, was man monatlich an Einnahmen aus Dividenden benötigt, um seinen gewohnten Lebensstil ungehindert weiterführen zu können.

Ein guter Anhaltspunkt ist hier natürlich das aktuelle Arbeitseinkommen. Wer monatlich mit netto 1.500 Euro Lohn oder netto 3.000 Euro Gehalt gut durchs Leben kommt, wird also auch mit derselben Summe an Dividenden ein behagliches Auskommen haben. Man sollte allerdings nicht vergessen, dass die Dividendenzahlungen vor Steuern ausgezahlt werden und hier also noch ein Abzug erfolgt, den die Depotbank vornimmt und an das Finanzamt abführt.

Ich denke, eine Nettodividende von 2.000 Euro ist ein Betrag, mit dem man in Deutschland durchaus auskommen kann. Auf Dividendenzahlungen fällt aus steuerlicher Sicht derzeit nur die Abgeltungsteuer in Höhe von 25 % plus Solidaritätszuschlag an. Dies sind zusammen insgesamt 26,375 %, die von den gezahlten Dividenden einbehalten werden.

Um nun netto eine Dividende von 2.000 Euro pro Monat zu erhalten, benötigt man aus seinen Aktienbeteiligungen vor Steuern rund 2.800 Euro monatlichen Dividendenertrag.

Beginnen wir zu rechnen

Da man es kaum ermöglichen kann, monatliche Dividendenzahlungen in immer derselben Höhe zu erhalten, konzentrieren wir uns ab jetzt auf die Jahressumme, die man hierfür benötigt. Und die hat es in sich. Stolze 33.600 Euro an Bruttodividende im Jahr muss man aus seinem Aktienvermögen erwirtschaften, um damit 24.000 Euro Nettodividende zu erhalten.

Das klingt natürlich utopisch. Denn wollen wir diese 33.600 Euro an Dividende im Jahr erhalten und unterstellen eine Dividendenrendite von 3,36 % für das Depot, bräuchte man schließlich genau 1 Mio. Euro, damit es Wirklichkeit wird.

Doch hier wird es selbst für Gutverdiener kritisch. Denn auch sie werden höchstwahrscheinlich nicht in der Lage sein, sich eine solch hohe Summe an Aktienvermögen zusammenzusparen. Hier muss uns also etwas anderes helfen.

Mit Geduld und Zinseszinseffekt zum Ziel

Um jetzt doch noch auf eine so hohe jährliche Dividendenzahlung zu kommen, kann man sich hier den Zinseszinseffekt zunutze machen. Das funktioniert natürlich am besten, wenn man bei seinem Depotaufbau Aktien erwirbt, die nicht nur regelmäßig eine Dividende zahlen, sondern die Ausschüttung auch noch jedes Jahr erhöhen.

Hierzu ein Beispiel. Man investiert 10.000 Euro in ein Unternehmen, das eine Dividendenrendite von 3,00 % aufweist. Man bekommt dann im ersten Jahr 300 Euro an Dividende. Steigert der Konzern im nächsten Jahr die Ausschüttung um vielleicht 10 %, dann sind es schon 330 Euro, die einem gezahlt werden.

Steigert die Gesellschaft die Dividende in den nächsten Jahren in demselben Tempo weiter, sind es beachtliche Summen, die hier zustande kommen. Schaut man sich die Entwicklung über 20 Jahre an, ergibt sich folgendes Bild:

Quelle: Eigene Berechnungen Andre Kulpa

Hier kann man es wunderbar erkennen. Durch den Zinseszinseffekt hat sich die Dividendenrendite, bezogen auf das ursprünglich eingesetzte Kapital, auf sagenhafte 18,35 % erhöht. Und genau darin liegt das Geheimnis. Wenn man es über viele Jahre eisern und mit Geduld durchzieht, braucht man also keine Million Euro, um sein Ziel zu erreichen.

In unserem Beispiel hätte man mit insgesamt investierten 200.000 Euro einen Ertrag von 36.695 Euro an Bruttodividende im Jahr. Und über Einmalkäufe, gepaart mit einem Aktiensparplan, ist es meiner Meinung nach durchaus möglich, über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten diese Summe zu erreichen.

Man sollte früh beginnen

Doch um solche Ergebnisse zu erzielen, braucht es Zeit. Man sollte also noch in jungen Jahren damit beginnen, sich ein Depot mit guten Dividendenaktien aufzubauen. Und wer jetzt denkt, welche Unternehmen steigern ihre Dividende schon jedes Jahr um so hohe Prozentzahlen, dem nenne ich jetzt hier einmal fünf Konzerne, die ihre Dividende zumindest in den letzten zehn Jahren im Schnitt um mehr als 10 % gesteigert haben.

Da wären zum Beispiel aus Deutschland Henkel (WKN: 604843) und SAP (WKN: 716460), und aus den USA Home Depot (WKN: 866953), Stryker (WKN: 864952) oder auch Microsoft (WKN: 870747) zu nennen. Die genauen Steigerungsraten kann jeder auf den Investor-Relations-Seiten der jeweiligen Firmen selbst herausfinden.

Wenn man früh beginnt und sein Ziel klar vor Augen hat, ist es also durchaus möglich, über dividendenstarke Aktien und mit einem insgesamt investierten Kapital von 200.000 Euro von den späteren Dividendenzahlungen zu leben. Und noch ein kleiner Tipp: Wenn man die über die Jahre erhaltenen Dividenden gleich wieder in neue Aktien investiert, kommt man seinem Ziel noch schneller näher.

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Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn und sitzt im Vorstand von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Microsoft. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Short August 2019 $195 Calls auf Home Depot, Long Januar 2021 $120 Calls auf Home Depot und Long Januar 2021 $85 Calls auf Microsoft. The Motley Fool empfiehlt Home Depot.



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