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Warren Buffetts stille Warnung an die Investoren

Foto: The Motley Fool.

Warren Buffett ist wohl der größte Investor unserer Zeit. Von rund 10.000 US-Dollar, die er Mitte der 1950er Jahre hatte, hat das Orakel von Omaha, wie er heute genannt wird, sein Nettovermögen auf mehr als 84 Mrd. US-Dollar ausgebaut. Und das ist, wohlgemerkt, eine moderate Zahl angesichts der zig Milliarden US-Dollar, die Buffett im Laufe der Jahre großzügig für wohltätige Zwecke gespendet hat. Ohne seine anhaltenden philanthropischen Beiträge könnte er Amazon.com-CEO Jeff Bezos als reichsten Mann der Welt entthronen.

Buffett, der seit fast 50 Jahren den Mischkonzern Berkshire Hathaway (WKN:854075) (WKN:A0YJQ2) als CEO leitet, ist ein interessanter Fall. Während scheinbar jede Methode schon getestet wurde, um die Börse zu schlagen und reich zu werden, ist das Buffett gelungen, indem er sich einfach auf den Wert konzentrierte, solide Unternehmen kaufte und sie über sehr lange Zeiträume hielt. Zum Beispiel gehören Coca-Cola und Wells Fargo seit mehr als 30 Jahren zu den Grundpfeilern des Anlageportfolios von Berkshire Hathaway. Der Buchwert von Berkshire hat seit 1965 (bis zum 31. Dezember 2018) 1.091.899 % erreicht — wer soll da noch an seiner Leistung zweifeln?

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Wenn Buffett spricht, hört die Wall Street zu

Es überrascht nicht, dass jedes Jahr, wenn Berkshire Hathaway seine jährliche Hauptversammlung veranstaltet, Zehntausende von Aktionären, Fans und Presseleuten nach Omaha in Nebraska kommen, um Buffetts neuesten Gedanken über Aktien, die Wirtschaft und die Zahlen von Berkshire zu lauschen. Neben Berkshires mehr als 212 Mrd. US-Dollar großem Investitionsportfolio besitzt der Mischkonzern auch mehr als fünf Dutzend Unternehmen in einer Reihe von Sektoren und Branchen, mit einem Schwerpunkt im Finanzbereich.

Es genügt zu sagen, dass Buffett eine Investitions-Ikone ist — und er ist bekannt für seine optimistische Haltung gegenüber der Wirtschaft und die langfristigen Perspektiven für Unternehmen. Hier ist nur ein kleiner Ausschnitt aus einigen häufig zitierten Buffett-Aussagen:

  • “Wenn du nicht bereit bist, eine Aktie 10 Jahre lang zu besitzen, denk nicht einmal daran, sie für 10 Minuten zu besitzen.”
  • “Jemand sitzt heute im Schatten, weil jemand vor langer Zeit einen Baum gepflanzt hat.”
  • “Wenn wir einen Teil eines herausragenden Unternehmens mit herausragendem Management besitzen, ist unsere bevorzugte Haltedauer für immer.”

Dieses Vertrauen in die US-Wirtschaft und die langfristige Wertsteigerung der Aktienmärkte prägt bereits seit Jahrzehnten Buffetts Ansatz für Value-Investments.

Jedoch sind seine Worte und Taten seit einiger Zeit uneins, und es könnte eine stille Warnung sein, die die Investoren nicht übersehen sollten.

Buffetts Untätigkeit ist eine Warnung für die Investoren

Am vergangenen Wochenende veröffentlichte Berkshire Hathaway seine operativen Ergebnisse zum zweiten Quartal, die unter anderem mit einem Rekord von 122,4 Mrd. US-Dollar an kumulierten liquiden Mitteln aufwarten konnten. Obwohl Cash immer noch King ist, ist das für eine Investmentgesellschaft wie Berkshire Hathaway, die ihr Kapital in Unternehmen investieren will, die sie als lukrativ ansieht, nicht der Fall. Ob es nun Direktinvestitionen in Unternehmen oder der vollständige Erwerb dieser ist, wie es Berkshire schon dutzende Male zuvor getan hat, wäre der Geldberg nach Buffetts eigenen früheren Worten am besten, wenn er etwa 30 Mrd. US-Dollar beträgt.

Warum sind Berkshires Barmittel also auf einen historischen Rekord gestiegen? Die einfache Antwort ist, dass Buffett und sein Team seit der Übernahme von Precision Castparts vor etwa dreieinhalb Jahren keinen Kauf getätigt haben, der einen Unterschied gemacht hätte. Buffett hat deutlich gemacht, dass die einzigen Übernahmen, die noch einen Unterschied machen, Mega-Caps sind.

Das ist zwar eine durchaus stichhaltige Begründung dafür, dass man bei wichtigen Deals nicht zugeschlagen hat, aber es ist auch eine stille Warnung an die Investoren, dass Buffett und sein Team im Moment keine großen Werte sehen. Eine weitere Möglichkeit, diese Aussage umzuformulieren: Die Börsenbewertungen sind nicht attraktiv.

Es ist aber nicht nur Buffetts wachsender Geldberg, der diese Signale aussendet. Berkshire hat im ersten Quartal mehr verkauft als gekauft, und laut Investor’s Business Daily war dieser Trend im zweiten Quartal noch stärker. Das ist außergewöhnlich untypisch für Buffett, der für seinen langfristigen Investitionsansatz bekannt ist.

Darüber hinaus verringerte das Unternehmen im zweiten Quartal auch die Aktienrückkäufe, trotz früherer Gerüchte, dass man hierbei aggressiver vorgehen könnte. Berkshire kaufte im zweiten Quartal 400 Mio. US-Dollar eigene Aktien zurück, verglichen mit Aktien im Wert von 1,7 Mrd. US-Dollar im ersten Quartal.

Mit anderen Worten, alle Handlungen von Buffett scheinen darauf hinzudeuten, dass er die Börse derzeit als nicht allzu attraktiv ansieht. Natürlich würde das Orakel von Omaha das niemals laut sagen. Doch seine Taten sprechen im Moment eine viel deutlichere Sprache als seine Worte, und es wäre ratsam, dass die Investoren das beachten.

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John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einer Amazon-Tochtergesellschaft, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 07.08.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Berkshire Hathaway (B-Aktien). The Motley Fool hat folgende Optionen: Short Januar 2021 $200 Puts auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Long Januar 2021 $200 Calls auf Berkshire Hathaway (B-Aktien). 



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