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Wo wird Alibaba in 5 Jahren stehen?

Hund mit Fragezeichen
Foto: Getty Images

Chinas führender E-Commerce- und Cloud-Player, Alibaba (WKN: A117ME), ging im September 2014 zu 68 US-Dollar pro Aktie an die Börse. Die Aktie verdreifachte ihren Wert in den folgenden fünf Jahren nahezu. Gründe dafür waren das Wachstum der Kernmarktplätze des Unternehmens sowie die kontinuierliche Expansion in angrenzende Märkte.

Doch derzeit bremsen der anhaltende Handelskrieg, die Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft und ein sinkender Yuan die Begeisterung der Anleger für die Alibaba-Aktie. Infolgedessen wird die Aktie zu etwas mehr als dem 20-Fachen der erwarteten Einnahmen gehandelt, was im Vergleich zu den Prognosen der Analysten recht niedrig aussieht. Die nämlich gingen von 30 % Umsatzwachstum und 28 % Gewinnwachstum im kommenden Jahr aus.

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Zeigt das nachlassende Interesse an Alibaba, dass es für langfristig denkende Anleger an der Zeit ist, hier einzusteigen? Schauen wir doch mal, wie sich die nächsten fünf Jahre für den chinesischen Technologieriesen entwickeln könnten.

Weiter der Marktführer im E-Commerce

Alibaba behauptet derzeit 55,9 % des chinesischen E-Commerce-Marktes, wie eMarketer herausgefunden hat. Der nächste Konkurrent, JD.com (WKN: A112ST), kommt auf einen Anteil von 16,7 %.

Alibaba hat diesen Vorsprung dank seiner vier großen Marktplätze: der Consumer-to-Consumer-Plattform Taobao, der Business-to-Consumer-Plattform Tmall, der Business-to-Business-Plattform Alibaba.com und der Plattform für das Ausland AliExpress.

Taobao und Tmall sind die wichtigsten Wachstumsmotoren von Alibabas „Core Commerce“-Geschäft, das im vergangenen Jahr seinen Umsatz um 51 % steigerte und 86 % seines Umsatzes ausmachte. Im Gegensatz zu JD generiert Alibaba lediglich Einnahmen aus Transaktionsgebühren, anstatt Lagerbestände oder auch die Logistik zu übernehmen. Diese Capital-Light-Strategie ermöglicht es dem Kerngeschäftsfeld Commerce, weiterhin eine hohe Profitabilität zu erzielen.

Die Zahl der mobilen monatlich aktiven Nutzer (MAUs) auf allen Marktplätzen von Alibaba stieg gegenüber dem Vorquartal um 3 % auf 721 Millionen. Die Economic Intelligence Unit geht davon aus, dass die chinesische Mittelschicht von 10 % der Bevölkerung im Jahr 2015 auf 35 % bis 2030 wachsen wird, was die Kaufkraft von Alibabas durchschnittlichem Onlineshopper erhöhen dürfte, wenn sich das MAU-Wachstum dann verlangsamt.

Das Kerngeschäft von Alibaba dürfte also in den nächsten fünf Jahren weiterhin ein zweistelliges Umsatzwachstum generieren. Alibaba wird dieses Wachstum auch weiterhin befeuern, indem der Konzern in neue Märkte wie Südostasien, Russland, Indien und Lateinamerika expandiert.

Kampf gegen Tencent

Laut IDC kontrollierte Alibaba im vergangenen Jahr 43 % des chinesischen Cloud-Plattform-Marktes. An zweiter Stelle lag Tencent (WKN: A1138D) mit einem Anteil von 11,2 %.

Alibaba hat in diesem Markt den Vorteil des First Movers, aber das Cloud-Geschäft ist nicht profitabel. Der Umsatz der Einheit stieg im vergangenen Jahr um 84 % auf 24,7 Mrd. RMB (3,6 Mrd. US-Dollar) und machte 6 % des Umsatzes aus. Allerdings stieg auch auch der Betriebsverlust von 3,1 auf 5,5 Mrd. RMB (800 Mio. US-Dollar).

Im Gegensatz zu Amazon, die das Wachstum der margenschwächeren Marktplatz-Services mit dem margenstärkeren Cloud-Geschäft unterstützen, unterstützt Alibaba das Wachstum seines unrentablen Cloud-Geschäfts mit dem der profitablen Marktplatz-Services. Dies macht es Alibaba schwerer, gewaltigen Cloud-Herausforderern wie Tencent zu begegnen, dem bereits Chinas führende Messaging-Plattform WeChat sowie das weltweit größte Videospielunternehmen gehören.

Außerdem konkurriert Alibaba mit Tencent um mobile Bezahllösungen. Alipay (an dem Alibaba eine große Beteiligung hält) und Tencents WeChat Pay sind die beiden am häufigsten verwendeten Bezahl-Apps in China. Beide Unternehmen nutzen ihre Zahlungsplattformen, um Apps, Services, Einzelhändler und Kunden an ihre eigenen Ökosysteme anzubinden. Es ist derzeit unwahrscheinlich, dass sich das eine gegen das andere durchsetzen wird.

Investoren können erwarten, dass Alibabas Cloud-Unit in den kommenden fünf Jahren unrentabel bleibt, da man irgendwie gegen Tencent bestehen muss.

Mögliche Ausgliederung der digitalen Medieneinheit

Alibabas Cloud-Geschäft belastet die Bilanzen, aber die größte Geldquelle ist die digitale Medien- und Unterhaltungseinheit. Der gehört die Video-Streaming-Plattform Youku Tudou, die Musik-Streaming-Plattform Alibaba Music, verschiedene Video-Streaming-Services für die E-Commerce-Sites, die Filmabteilung Alibaba Pictures sowie der UC-Webbrowser.

Im Gegensatz zu Alibabas Commerce- und Cloud-Geschäften ist keiner dieser digitalen Services marktführend. Tencent und iQiyi (WKN: A2JGN8) dominieren in China den Video-Streaming-Bereich, Tencent Music hat nahezu ein Monopol beim Musik-Streaming und Chrome ist der beliebteste Webbrowser in China.

Der Umsatz der Einheit stieg im vergangenen Jahr um 23 % auf 24,1 Mrd. RMB (3,5 Mrd. US-Dollar), aber der Nettoverlust stieg von 14,1 auf 20 Mrd. RMB (2,9 Mrd. US-Dollar). Alibaba will sich mit diesen Projekten gegen Tencent aufstellen, aber ich habe neulich schon einmal gesagt, dass es klüger wäre, die Einheit auszugliedern und einen Anteil an der neuen Gesellschaft zu behalten, so wie Baidu es mit iQiyi getan hat. Diese Abspaltung könnte innerhalb der nächsten fünf Jahre erfolgen.

Nach wie vor solide Wette auf Wachstum in China

Alibaba bleibt eine der besten Aktien, um langfristig auf das Wachstum in China zu setzen. Man steht in Konkurrenz zu JD und Tencent, wird in China aber auf absehbare Zeit wahrscheinlich der größte Player im Bereich E-Commerce- und Cloud-Angebote bleiben. Solange Alibaba diese beiden Kerngeschäfte weiter ausbaut und erwägt, sein Medien-Streaming- und Filmgeschäft zu veräußern, dürfte die Aktie in den nächsten fünf Jahren weiter steigen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Baidu, JD.com und Tencent Holdings und empfiehlt Aktien von iQiyi. Leo Sun besitzt Aktien von Amazon, Baidu, JD.com und Tencent Holdings.

Dieser Artikel erschien am 29.7.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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