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Der One-Day-Versand in den USA hat bereits große Auswirkungen auf Amazon

Mayr-Melnhof Amazon
Foto: Julia Roegner

Bereits im April gab Amazons (WKN: 906866) CFO Brian Olsavsky die Pläne des Unternehmens bekannt, in den USA den Prime-Versand von einem zweitägigen Versand auf bloß einen Tag zu reduzieren. Bis Anfang Juni konnte Amazon die Lieferung binnen eines Tages von 10 Millionen Artikeln USA-weit gewährleisten. Damals warnte Olsavsky, dass das Unternehmen zusätzliche 800 Mio. US-Dollar in seine Logistikbetriebe pumpen müsse, um die Lagerbestände näher an die Endkunden zu rücken.

Neulich, bei der Veröffentlichung der Ergebnisse des zweiten Quartals, hat man gesehen, dass sich die Bemühungen von Amazon deutlich ausgewirkt haben. Die Kosten summierten sich natürlich und führten zu einem unter den Erwartungen liegenden Gewinn. Und diese Kosten werden im nächsten Quartal weiter steigen. Andererseits beschleunigte sich das Wachstum der Einzelhandelsumsätze in Nordamerika, was Olsavsky zu einem großen Teil auf den Übergang zur nur noch einen Tag dauernden Lieferung zurückführte.

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Die Auswirkungen auf das Geschäft von Amazon beginnen sich erst zu zeigen, werden aber im Laufe des nächsten Jahres in den Ergebnissen von Amazon spürbar bleiben. Langfristig sollte sich der Schritt positiv auswirken.

Das ist erst der Anfang

Bei der Verkündung der Zahlen machte Olsavsky deutlich, dass die Bemühungen für einen noch schnelleren Versand gerade erst beginnen. „Wir erwarten, dass in den nächsten Quartalen mehr Artikel für die eintägige Lieferung verfügbar sein werden, sowohl in Nordamerika als auch in anderen Märkten“, sagte er gegenüber den Analysten. „Das internationale Segment hat im zweiten Quartal leicht zugelegt, größtenteils wird die Verbesserung der Liefergeschwindigkeiten in den kommenden Quartalen dort sein.“

Olsavsky sagte auch, er erwarte, dass die Kosten für den schnelleren Versand im Vergleich zum zweiten Quartal steigen werden. Er sagte auch, dass sich der „cost penalty“ – also die abnehmende Effizienz der Lagerhäuser, da der eintägige Versand priorisiert wird – erhöhen wird. Das belastete Olsavskys Ausblick für dieses Quartal erheblich: Er erwartet, dass Amazon ein Betriebsergebnis von 2,1 bis 3,1 Mrd. US-Dollar erzielt. Im Vorjahr waren es noch 3,7 Mrd. US-Dollar.

Leider schlüsselt Olsavsky nicht auf, wie viel von den wachsenden Kosten in diesem Quartal auf den eintägigen Versand zurückzuführen ist. „Es ist sehr schwierig, da genau die Grenzen zu bestimmen“, sagte er. Und wenn man bedenkt, dass Amazon kontinuierlich in die Verbesserung seiner First-Party-Logistikkapazitäten investiert, könnte das die Grenzen noch weiter verwischen.

Investoren sollten damit rechnen, dass sich die Kosten für die Erweiterung der für den eintägigen Versand infrage kommenden Produkte lange Zeit auf die Bilanzen von Amazon auswirken werden. „Wenn sich der Staub legt“, sagte Olsavsky den Investoren, „werden wir mit der Zeit unsere Kosteneffizienz wiedererlangen.“

Die positiven Aspekte machen sich bemerkbar

Während bei Amazon einerseits die Kosten steigen, steigen dort andererseits auch die Umsätze im Bereich Einzelhandel. Der Umsatz in Nordamerika stieg gegenüber dem Vorjahr um 20 %, 17 % waren es noch im ersten Quartal. Einige Investoren haben Befürchtungen hinsichtlich der sich verlangsamenden Einzelhandelsverkäufe von Amazon geäußert, aber die Lieferung bis zum Folgetag scheint dazu beigetragen zu haben, weitere Verkäufe zu erzielen – Bestellungen, die sonst die Konkurrenz eingetütet hätte.

Olsavsky sagte, dass der durchschnittliche Verkaufspreis der im Laufe des Quartals verkauften Waren sank. Das deutet darauf hin, dass die Käufer mehr Convenience-Artikel kaufen. „Sie sehen, dass einfach viel mehr Produkte für unsere Kunden infrage kommen“, sagte Olsavsky gegenüber den Analysten. „Es gibt Dinge, auf die sie vielleicht nicht zwei Tage warten können und wollen. Aber eben einen Tag. Und das eröffnet Amazon weitere Bereiche.“

Das war einer der wichtigsten Punkte, die Olsavsky angesprochen hat. Wenn Verbraucher aus ihrer Prime-Mitgliedschaft mehr Nutzen ziehen können, indem sie die Möglichkeit haben, alltägliche Artikel am nächsten Tag zu erhalten, wird Amazon damit plötzlich viel wertvoller. Und wer Convenience-Artikel kauft, legt sich im Vorbeigehen noch andere Artikel in den Warenkorb, Artikel, über die sich sonst die Konkurrenz gefreut hätte.

Niedrigere durchschnittliche Verkaufspreise werden sich kurzfristig negativ auf die Margen von Amazon auswirken, da Amazon mehr Pakete mit Artikeln ausliefert, die oft nur wenige Dollar kosten. Langfristig sollten jedoch die höhere Interaktion von Käufern und Händlern sowie die optimierte Logistik von Amazon dazu beitragen, den Durchschnittswert der Artikel in jeder Sendung zu erhöhen.

Die Anleger mögen von den enttäuschenden Aussichten nicht freudig gestimmt sein. Aber die Lieferung bis zum Folgetag ist eine wichtige Entwicklung für das Unternehmen. Mögen die Kosten auch gestiegen sein, das Umsatzwachstum von Amazon ist nur etwa einen Monat nach dem landesweiten US-Roll-out bereits gestiegen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon. Adam Levy besitzt Aktien von Amazon. Dieser Artikel erschien am 29.7.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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