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Buy the Dip? Warum die eher defensive Henkel-Aktie um 7 % eingebrochen ist

Achterbahnfahrt
Foto: Getty Images

Die derzeitige volatile Börsenphase hat ein neues Opfer gefunden: Mit der Henkel (WKN: 604843)-Aktie ging es zum Dienstag dieser Woche um bis zu 7 % bergab. Nachdem das Papier des Konsumgüterherstellers zuletzt wieder einiges an Boden gutmachen konnte und zwischenzeitlich ein Kursniveau von fast 92,00 Euro erreicht hatte, ging es nun rapide hinunter auf 85,58 Euro (13.08.2019, maßgeblich für alle Kurse).

Der Grund für diese schwache Performance ist eigentlich recht einfach erklärt und hängt in erster Linie mit einem durchwachsenen Zahlenwerk in einem insgesamt schwächeren Gesamtmarkt zusammen. Aber war die aktuelle Reaktion hier vielleicht übertrieben? Ein Blick auf ein paar relevante Aspekte ist hier gewiss hilfreich.

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Zahlen, Daten, Fakten

Was wir für den Anfang allerdings benötigen, sind die Zahlen, die Henkel nun vermelden konnte. Henkel konnte einen Umsatz in Höhe von 5,1 Milliarden Euro vorweisen, was letztlich einem organischen Einbruch in Höhe von 0,4 % entspricht. Henkel selbst spricht hier von einem stabilen Umsatz.

Die Ergebniszahlen waren hierbei allerdings deutlich gemischter. Je Aktie blieb so beispielsweise lediglich ein Ergebnis in Höhe von 1,43 Euro hängen, was einer Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahr von 9,5 % entsprechen würde. Die EBIT-Marge läge demnach bei 16,5 %, was ebenfalls einer Verschlechterung von 1,5 Prozentpunkten entspricht. Allerdings hat Henkel bereits zu Beginn des Jahres darauf hingewiesen, dass auch das aktuelle Geschäftsjahr aufgrund von hohen Investitionen in Marketing durchwachsener ausfallen könnte.

Was die Investoren hier jedoch besonders verunsichert haben dürfte, ist der Ausblick. Henkel erwartet keine Belebung der industriellen Nachfrage mehr und hat seine Prognosen entsprechend eingestampft. Für das aktuelle Geschäftsjahr gehe man nun von einem Umsatzwachstum von bis zu 2 % aus eigener Kraft aus. Im schlimmsten Fall drohe sogar die operative Umsatzstagnation. Ein Szenario, wofür zumindest dieses aktuelle Zahlenwerk spricht.

Das Ergebnis je Aktie soll hingegen um einen Wert im mittleren bis hohen Prozentbereich einbrechen. Auch hier zeigen die aktuellen Zahlen, dass Investoren mit dem Eintreten einer solchen Prognose wohl kalkulieren müssen.

Was bedeutet das für die fundamentale Bewertung?

Viele Investoren werden sich nach diesem Zahlenwerk gewiss fragen, ob Henkel nun eine preiswerte DAX-Chance sein könnte. Oder ob die Aktie eher in die Kategorie Value-Falle passt, in die man lieber nicht tappen möchte. Der Blick auf die eine hypothetische und natürlich mit Vorsicht zu genießende 2019er Bewertung soll uns hierbei nun im Folgenden helfen.

Wenn wir an dieser Stelle von einem lediglich stabilen Umsatz und einem Gewinneinbruch um 10 % im Vergleich zum Vorjahr ausgehen, könnte Henkel für das aktuelle Geschäftsjahr noch immer einen Umsatz je Aktie in Höhe von ca. 45 Euro präsentieren und auf einen Gewinn je Aktie in Höhe von 4,78 Euro kommen. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis würde sich bei dem obigen Kursniveau demnach auf 1,9 belaufen, das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf 17,8.

Das wäre durchaus ein Bewertungsniveau, das ein gewisses Wachstum eingepreist haben dürfte, allerdings plant Henkel mittelfristig immer noch, mithilfe von Investitionen zurück in die Wachstumsspur zu kommen.

Bei einer zuletzt ausgezahlten Dividende in Höhe von 1,85 Euro je Vorzugsaktie winkt hier zudem eine stabile und selbst bei einem Gewinneinbruch von 10 % noch immer ausreichend vom Gewinn gedeckte Dividendenrendite von 2,16 %. Auch dieser Wert könnte noch immer als moderater Zinsersatz dienen, was eine gewisse Attraktivität besitzen könnte.

Es steht und fällt mit den weiteren Aussichten

Nichtsdestoweniger bleibt Henkel abhängig von den kommenden Monaten und Jahren. Sofern es dem Konsumgüterriesen gelingen kann, das operative Ruder herumzureißen und in die Wachstumsspur zurückzufinden, ist die aktuelle Bewertung für eine defensive, wachsende Dividendenaktie vergleichsweise günstig. Wenn nicht, dann ist sie es nicht und die Aktie ist vielleicht noch immer zu teuer.

Investoren, die die aktuelle Kursschwäche daher vielleicht nutzen möchten, werden um eine Analyse von Henkels Zukunft nicht herumkommen. Denn hier befindet sich – wie so oft – die finale Antwort auf die aktuelle Bewertungsfrage.

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Vincent besitzt Aktien von Henkel. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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