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Was Schnellladestationen mit Waschmittel zu tun haben und was dies für Tesla, E.ON, VW und ABB bedeutet

Tesla Supercharger Tesla-Aktie
Foto: The Motley Fool

Für wen wird das Thema „Schnelllade-Netzwerke“ zu einem Milliardengeschäft? Bisher ging es vor allem darum, wer die schnellste Ladetechnik liefern und das dichteste Netzwerk betreiben kann. Immer deutlicher wird jedoch, dass Batterien genauso Pflege brauchen wie Kleidungsstücke. Auf diesem Feld wird sich entscheiden, ob etwa Ladenetzbetreiber wie Tesla (WKN: A1CX3T), E.ON (WKN: ENAG99) und Volkswagen (WKN: 766403) oder auch Hardware-Lieferanten wie ABB (WKN: 919730) das große Geschäft machen werden.

Nicht nur sauber, sondern rein

Wir alle sind mit Waschmittelwerbung aufgewachsen. Das Duell von Ariel und Persil ist seit Jahrzehnten legendär. Ultra, Supra, Megapearls, Color und Oxi-Action wurden uns eingetrichtert – weißer als Weiß und reiner als sauber. Aber beim Waschen kommt es eben nicht nur auf die Leistungsfähigkeit an. Man kann Flecken schließlich auch mit Salzsäure entfernen. Wer falsch dosiert und zu scharfe Chemie an seine geliebten Klamotten lässt, der wird nicht lange Freude daran haben.

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Deswegen gibt es ja auch Perwoll und Co., die mit kaum weniger Werbeaufwand vorgeben, besonders sanft mit empfindlichen Wäschestücken umzugehen. Und hier kommt der Schwenk zu den Ladestationen. Diese waschen zwar keine Batterien, aber wenn diese erschöpft sind, dann werden sie damit wieder voll einsatzbereit gemacht. Genauso wie bei der Kleidung in der Waschmaschine kann dabei einiges schiefgehen.

Bisher setzen Hersteller von Ladestationen und Ladenetzbetreiber aber eher auf „Oxi-Action“. Porsche brüstet sich, schon bald seine 800-Volt-Monster auf den kommenden Taycan loszulassen und die Verwandten von Piëch Automotive behaupten, dass die speziellen Batterien des Mark Zero in weniger als 5 Minuten wieder bei über 80 % sind. ABB wiederum präsentiert seine neuen und noch stärkeren Modelle mit flüssigkeitsgekühlten Kabeln, durch die bis zu 500 Kilowatt geschossen werden – das entspricht 250 Wasserkochern.

Da wirken gewaltige Kräfte, sodass es nicht verwundert, dass die Empfehlung beim Laden lautet, möglichst sanft über Nacht oder am Arbeitsplatz aufzuladen und Schnellladestationen nur auf längeren Reisen zu nutzen. Der Grund ist, dass die sensible Chemie der Batteriezellen bei sehr hohen Ladeströmen Schaden nehmen können. Ich denke, wenn Elektroautobesitzern erst einmal klar wird, was das konkret bedeuten kann, dann wird vorerst kaum noch jemand an die Ultra-Stationen gehen.

Auf die Pflege kommt es an

Geschwindigkeit ist also längst nicht der wichtigste Faktor, der ein Ladenetz auszeichnen sollte. Schließlich sind die Batteriepacks ein großer Kostenfaktor bei Elektroautos. Müssen diese vorzeitig ausgetauscht werden, dann fallen Kosten von mehreren Tausend Euro an. Bereits zuvor bekommen Autofahrer die negativen Folgen zu spüren, wenn sich die kleinen Schäden durch exzessives Schnellladen summieren und die Reichweite kontinuierlich abnimmt.

Die impliziten Kosten für den unmittelbaren Wertverlust des Batteriepacks übertreffen im schlimmsten Fall die Kosten für den eigentlichen Strom um ein Vielfaches. Es ist ein Problem, das nach einer Lösung geradezu schreit. Aufseiten der Autohersteller und ihrer Zulieferer wird intensiv an der Verbesserung des Batteriemanagementsystems in Verbindung mit optimaler Temperierung gearbeitet. Daneben soll es auch etwas bringen, den Ladestand zwischen 20 und 80 % zu halten.

Bei Bosch ist man allerdings der Meinung, dass dies nicht ausreicht. Die Stuttgarter haben einen cloudbasierten Service entwickelt, der auf Basis von millionenfach ausgelesenen Batteriedaten eine optimale Ladekurve empfiehlt. Das soll die Abnutzung beim Schnellladen um 20 % reduzieren. Es ist ein innovativer Ansatz, auf den in naher Zukunft sicherlich noch weitere folgen werden.

Worauf das hinausläuft

Das Problem des beschleunigten Verschleißes durch Schnellladen muss entweder von den Batterieherstellern, den Autoherstellern und ihren Zulieferern, den Ladenetzbetreibern oder den Herstellern der Stationen gelöst werden – am besten von allen zusammen. Hier lockt lukratives Geschäft für diejenigen Unternehmen, die wirksame Beiträge liefern könne. Klar ist für mich, dass Autos, die unbeschränktes Schnellladen vertragen, im Vorteil wären und dass Schnellladestationen, die sich einen Ruf für besonders schonendes Laden erarbeiten, sich am Markt durchsetzen werden.

Noch befinden sind diese Netzwerke im Aufbau und es wird mehr investiert, als dass große Umsätze fließen. Aber mit den weltweit wachsenden Flotten und der zunehmenden Branchenkonsolidierung der Schnelllade-Netzbetreiber könnte ich mir gut vorstellen, dass wir eines Tages Werbung sehen werden, die dem Duell von Ariel und Persil gleicht: „Laden Sie nur bei uns, denn wir laden supra kräftig mit Megawatts und schonen dabei die Batteriefasern wie nie zuvor – für ein spürbar reines Fahrvergnügen.“

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.



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