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Eine private Rentenversicherung: Ist sie die Top-Altersvorsorge oder ein Geldgrab? Die Antwort wird dich schockieren!

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Foto: Getty Images

Ein Thema bewegt immer mehr Menschen in Deutschland. Und zwar die unmögliche Situation, dass man allein mit seinen späteren Rentenbezügen den gewohnten Lebensstandard kaum aufrechterhalten kann. Und das auch nachdem man 40 Jahre oder länger gearbeitet hat. Dies ist unserem Rentensystem geschuldet, und es hat fast den Anschein, als wolle man bewusst die Rentnerinnen und Rentner in die Abhängigkeit des Staates treiben.

Nutznießer dieser Situation sind vor allem Versicherungskonzerne, die alle möglichen Produkte anbieten, die den Versicherten suggerieren, dass man mit ihnen die Versorgungslücke im Alter schließen könne. Sehr beliebt sind hier private Rentenversicherungen. Sie zählen zu den kapitalbildenden Lebensversicherungen, von denen es im Jahr 2018 knapp 65 Mio. Verträge in Deutschland gab.

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Ein Tipp beim Abschluss von Finanzprodukten lautet: Investiere nur in Dinge, die du auch verstehst! Diesen Ratschlag scheinen viele beim Abschluss einer privaten Rentenversicherung leider nicht zu beherzigen. Frage ich Leute, wie denn so eine Rentenversicherung funktioniert, bekomme ich dann ungefähr Antworten wie diese: Na ich zahle da jeden Monat etwas ein, und später bekomme ich dann einen Betrag X als lebenslange Rente wieder ausbezahlt.

Na dann ist ja alles prima. Oder etwa doch nicht?

Man gibt sein Geld aus der Hand

Was auf den ersten Blick völlig seriös und vernünftig aussieht, wirkt meiner Meinung nach bei genauerer Betrachtung schon wesentlich unschöner, als die meisten vermuten würden. Was genau meine ich damit?

Wenn man eine solche private Rentenversicherung abschließt, geht man mit der Unterschrift unter diesen Vertrag eine langjährige Verpflichtung ein. Ein heute 18-jähriger Mann beispielsweise, der beabsichtigt, 150 Euro monatlich in so ein Produkt einzuzahlen und eine Ansparphase bis zum Rentenbeginn vereinbart hat, muss jetzt erst einmal 49 Jahre lang seine Beiträge leisten.

Dann nämlich ist er 67 Jahre alt und kann nach heutigem Recht seine Altersrente antreten. Doch was soll daran nicht stimmen? Schließlich bekommt er am Ende der Laufzeit doch seine vertraglich garantierte lebenslange Rente gezahlt.

Das ist natürlich richtig. Doch unser Beispielkunde wird in den 49 Jahren insgesamt 88.200 Euro an seine Versicherung zahlen. Das bedeutet, dass er selbst 49 Jahre keinen Zugriff auf dieses Geld hat, wohingegen die Versicherung sehr wohl mit seinem Kapital arbeiten bzw. es investieren kann. Denn die Versicherung muss ja erst nach Ablauf, also nach 49 Jahren, erstmals eine Leistung an den Kunden erbringen.

Das ist natürlich völlig gesetzeskonform und für die meisten auch logisch. Zuerst erbringt der Kunde seine Leistung, und danach leistet die Versicherung. Aber ist das für den Versicherten wirklich das Gelbe vom Ei? Denn ohne die Versicherung hätte er sein Geld selbst 49 Jahre lang am Kapitalmarkt investieren können.

Diese Tatsache ist für den Kunden schon unerfreulich genug. Doch es kommt noch schlimmer.

Die Rentenphase gleicht einer Enteignung

Richtig interessant wird es aber erst, wenn die Phase der Rentenzahlung eintritt. Ich habe einmal online bei einer renommierten Versicherung eine Berechnung für eine private Rentenversicherung mit den oben genannten Parametern durchgeführt. Dabei kam folgendes Ergebnis heraus: Unser heute 18-jähriger bekäme nach 49 Beitragsjahren entweder eine Einmalzahlung von gut 212.000 Euro oder eine voraussichtliche lebenslange Rente von knapp 835 Euro ausgezahlt.

Jetzt geht es hier nicht einmal darum, zu schauen, ob unser Beispielkunde mit einem Investment- oder Aktiensparplan mehr Kapital angehäuft hätte. Sondern hier geht es um etwas ganz anderes. Ein heute 18-jähriger Mann hat laut Statistik eine durchschnittliche Lebenserwartung von 74,8 Jahren. Aber wir unterstellen jetzt einfach mal, dass er durch einen gesunden Lebensstil sogar 80 Jahre alt wird.

Das heißt, er würde von seiner Versicherung vom Rentenbeginn bis zum Tod insgesamt 156 Monate lang pro Monat 835 Euro Rente bekommen. Das sind insgesamt 130.260 Euro. Was bedeutet das? Hätte der Versicherte die Einmalzahlung von 212.000 Euro genommen, hätte er sich bei komplettem Kapitalverzehr entweder selbst eine Rente von 1.359 Euro pro Monat bis zum Tod zahlen können, oder aber auch nur 835 Euro pro Monat. Dann wären sogar noch 81.740 Euro für die Erben übrig.

So kann sich die Versicherung die Differenz natürlich in die eigene Tasche stecken. Aber man sollte noch weiter denken. Die ausgezahlte Rente von monatlich 835 Euro oder jährlich 10.020 Euro entspricht 4,73 % von den 212.000 Euro, die man als Einmalzahlung angeboten hat. Was glaubst du? Ist die Versicherung in der Lage, diese 4,73 % am Kapitalmarkt zu erwirtschaften. Ich denke, das ist durchaus möglich. Doch dann würde sie die Rente ja nur aus der erzielten Rendite zahlen und kann nach dem Tod des Versicherten also die gesamten 212.000 Euro für sich als Gewinn verbuchen.

Also das muss man sich wirklich einmal auf der Zunge zergehen lassen: Die Versicherungsgesellschaften investieren und vermehren über Jahrzehnte dein eingezahltes Geld, um dir dann von der Rendite, die man damit erzielt, eine klägliche Rente zu zahlen. Und nach deinem Ableben behält sie das angesammelte Kapital dann auch noch.

Also ich weiß nicht, aber für mich klingt das mehr nach Enteignung als nach Altersvorsorge. Aber jeder kann sich ja nach Alternativen umschauen. Und hier bei uns Fools kann man auf jeden Fall fündig werden. Zum Beispiel gibt es hier viele Artikel über Top-Dividendenaktien wie 3M (WKN: 851745) oder Johnson&Johnson (WKN: 853260), die auf jeden Fall eine attraktive Alternative zur privaten Rentenversicherung darstellen.

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Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt 3M und Johnson & Johnson.



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