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Währungskrieg, Bitcoin-Boom, Goldrausch ‒ worauf sich Anleger jetzt einstellen müssen

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Foto: Getty Images

Rot, röter, Aktienmarkt. Der heimische DAX fiel innerhalb weniger Tage mal eben um 7 % (Stand: 06.08.2019). Bei den US-amerikanischen Aktienindizes sieht es nicht viel besser aus.

Erfahrene Investoren wissen: Alles halb so schlimm. Der Gott des Sommerlochs fordert jedes Jahr seine Opfer.

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Doch während Aktien derzeit eher mäßig Spaß machen, drehen Bitcoin und Gold so stark auf wie schon lange nicht mehr. Eine temporäre Fluchtreaktion, sagen die einen. Das mag sein. Allerdings könnten wir derzeit auch Zeuge eines Paradigmenwechsels sein, den aktuell sicher nur sehr wenige Investoren auf dem Zettel haben.

Trump, China und der angezählte Welthandel

Trump und der Aktienmarkt – das wirkt in letzter Zeit wie eine Art Hassliebe. Im Juli bejubelte der US-Präsident noch die 27.000 Punkte des DOW Jones, nur um die Aktienmärkte kurz darauf mit der Ankündigung von Strafzöllen wieder in den Keller zu schicken.

Wie gewonnen, so zerronnen! Dabei kann es gut sein, dass China von den Zöllen gar nicht so viel merken wird. Die seit Januar 2019 andauernde Abwertung des chinesische Yuan von bisher über 12 % gegenüber dem US-Dollar könnten Trumps Zollbelastungen in Summe völlig verpuffen lassen (Stand für das Währungspaar USD/CNY: 06.08.2019).

Ist das jetzt der neue Welthandel? Zölle, Währungskriege und Subventionen? Ich dachte ja immer, dass Unternehmen mit innovativen Produkten um die Marktführerschaft kämpfen und nicht nur deshalb gewinnen, weil die Währungspaare gerade günstig stehen. Wie naiv von mir!

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte

Manch einer mag die Abwertung des chinesischen Yuan gegenüber dem US-Dollar als angemessene Antwort auf Trumps Zollgewitter empfinden. Aber was ist mit der chinesischen Bevölkerung? Die dürfte sich jetzt weniger Importe leisten können als zuvor. Über diese Lohnkürzung freut sich in China sicher niemand.

Aber auch für den US-Dollar könnte sich das Währungsrädchen bald wieder drehen. Die kürzliche Zinssenkung der US-Notenbank war ein Vorgeschmack dessen, was passieren könnte, wenn der US-Aktienmarkt demnächst noch weiter absackt.

Ein durch weitere Zinssenkungen geschwächter US-Dollar könnte die Bilanzen der exportorientierten US-Unternehmen natürlich stark verschönern. Dafür müsste sich die konsumverwöhnte US-Bevölkerung allerdings mit teureren Importen herumplagen. Die werden sich bedanken!

Ja, auf der Ebene des globalen Welthandels mögen Währungskriege und Zollbarrieren theoretisch Sinn ergeben. Aber der Bürger sieht vor allem, wie völlig ungeniert mit seiner hart erarbeiteten Alltagswährung und mit seiner Kaufkraft herumjongliert wird. Gut möglich, dass die kürzliche Erfolgsserie von Bitcoin und Gold unter anderem genau diesen Unmut zur Ursache hat.

Alternativlos war gestern

„Nur Gold ist Geld, alles andere ist Kredit.“ Diese uralte Weisheit könnte einige genervte Sparer zuletzt vermehrt in die Arme des seit Jahrtausenden gebräuchlichen Mittels gegen Kaufkraftverlust getrieben haben. Für eine Unze Gold ließ sich im alten Rom eine stilsichere Tunika erwerben. Heute bekommt man für eine Unze Gold einen stilsicheren Anzug.

Leider hat Gold auch einige Nachteile. Es will sicher gelagert und transportiert werden. Im Zweifel ist ein Drittanbieter oder Emittent mit an Bord, dem auch wieder vertraut werden muss. Es ist kompliziert!

Gemäß der Hegel’schen Dialektik (These, Antithese, Synthese) könnte sich aus der schwierigen Gemengelage ein neuer Gewinner herausschälen, der immer öfter als bessere Alternative zu Gold genannt wird: Bitcoin – das digitale Gold.

Die Formel ist ganz einfach: Man nehme die bequemen Eigenschaften von US-Dollar, Euro und Co hinsichtlich Stückelung, Lagerung und Transport (These), betrachte daraufhin die Vorteile von Gold hinsichtlich Haltbarkeit, Historie und Seltenheit (Antithese) und verwende dann Bitcoin als die – nach aktueller Marktkapitalisierung – beste Mischung aus beiden Welten (Synthese).

Entwarnung für Aktien

Ha! Damit ist die Sache doch klar, oder? Schnell alle Aktien verkaufen und so viele Bitcoin kaufen, wie man in die Finger bekommt. Aber halt!

Ja, es kann gut sein, dass Aktien im Vergleich zum (oft zu Unrecht kritisierten) Bitcoin in nächster Zeit eher wie zweite Wahl aussehen werden. Eigentlich ist das jetzt schon so. Mit einem Plus seit Jahresanfang von über 160 % steht der Bitcoin dieses Jahr unangefochten auf Platz 1 (Stand für BTC/USD: 07.08.2019).

Ich denke jedoch, dass sich Anleger, die bisher auf Aktien gesetzt haben, die Scharmützel zwischen Notenbanken, Präsidenten und Kryptowährungen gemütlich von der Seitenlinie aus anschauen können.

Welches Zahlungsmittel durch die Adern der Unternehmen fließt, ist mir nämlich herzlich egal. Gold wird es nicht mehr werden, da bin ich mir ziemlich sicher. Falls ich irgendwann meine wohlverdiente Dividende in Bitcoin erhalte, ist das auch kein Beinbruch. Ganz im Gegenteil. Dann mache ich eine Flasche Champagner auf. Denn was kann es Besseres für die Innovationsfähigkeit von konkurrierenden Unternehmen geben als den Kampf um die härteste Währung der Welt?

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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

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Stefan hat Bitcoin in seiner Wallet. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Kryptowährungen.



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