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Vorsicht, Wertfalle! Warum die günstigsten Aktien nicht unbedingt die besten sind

günstige/billige Aktien
Foto: Getty Images

Vielleicht hast auch du zu Beginn deiner Karriere am Aktienmarkt eingetrichtert bekommen, dass günstige Bewertungskennzahlen allgemein etwas Gutes sind. Hier meine ich vor allem die üblichen Verdächtigen – das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) zum Beispiel, das die Marktkapitalisierung eines Unternehmens ins Verhältnis zum Jahresgewinn setzt.

Je niedriger das KGV ist, desto weniger Zeit benötigt das Unternehmen bei gleichbleibenden Gewinnen, um deine Investitionssumme aus den Unternehmensgewinnen für dich zu erwirtschaften. Und hier gilt natürlich: Je weniger, desto besser.

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Doch es ist gefährlich, sich bei Beurteilungen von Aktien allein auf die Kennzahlen zu verlassen. Denn oft genug hat Herr Aktienmarkt einen guten Grund dafür, warum manche Aktien günstiger zu haben sind als andere.

Lass mich Daimler als Beispiel anführen. 2015 pendelte das Kurs-Gewinn-Verhältnis des Stuttgarter Autokonzerns rund um zehn und damit unter dem Marktdurchschnitt.

Doch anstatt anzusteigen, fiel das KGV der Aktie weiter und liegt mittlerweile auf unter sieben. So etwas nennen Investoren eine Value Trap oder Wertfalle. Man denkt, eine Aktie sei günstig bewertet – und dann stellt sich heraus, dass es noch viel tiefer geht.

Wie erklärt sich das niedrige und dennoch immer weiter fallende Kurs-Gewinn-Verhältnis der Daimler-Aktie? Offenbar hat der Aktienmarkt schon früh bestimmte negative Faktoren in den Kurs eingepreist, die über die Jahre immer weiter an Bedeutung gewonnen haben.

So müssen alle Autohersteller Riesensummen investieren, um bei Elektromobilität, Vernetzung und autonomem Fahren nicht den Anschluss zu verlieren. Der Markt hat erkannt, dass sich das negativ auf die Gewinne auswirken wird. Dann kamen auch noch der Abgasskandal und die wirtschaftliche Abkühlung hinzu.

Und was soll man sagen? Der Aktienmarkt hat recht behalten. Am 12. Juli 2019 verkündete Daimler einen vorläufigen Quartalsverlust für das zweite Quartal von 1,6 Milliarden Euro. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr wurde im Zuge dessen ebenfalls deutlich gekappt.

Was können wir Fools nun davon mitnehmen? Ein niedriges KGV ist mitnichten eine generelle Einladung zum Einstieg. Gerade dann, wenn ein Unternehmen an der Börse besonders günstig bewertet wird, sollten wir aufmerksam prüfen, welche Gründe der Aktienmarkt dafür haben könnte, und ob wir unter diesen Umständen investieren wollen. Im Gegensatz dazu sind hohe KGVs nicht selten ein Zeichen von besonderer Qualität und damit etwas Gutes.

Das folgende Beispiel kommt von Altmeister Warren Buffett: Wenn Socken im Angebot sind, kaufst du dann billige Socken noch günstiger als sonst, oder greifst du zu Qualitätssocken, die nun zum ehemaligen Preis der billigen Socken zu haben sind? Buffett würde sich ganz klar für die Qualitätssocken entscheiden. Auch wenn er für diese einen höheren Preis bezahlen muss als für die billigen.


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Offenlegung: Christoph Gössel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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