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Wirecard-Aktie: Wann sehen wir endlich neue Rekordhochs?

Reichtum und Geldregen
Foto: Getty Images

Seit dem Ende des Skandals rund um mögliche Betrügereien in Singapur hat die Aktie von Wirecard (WKN: 747206) zwar schon ein gutes Stück gutgemacht: Seit der Veröffentlichung der Ergebnisse der unabhängigen Prüfung ging es für das Papier fast um 50 % nach oben (Stand: 19.07.2019).

Doch auf dem aktuellen Niveau hängt die Aktie nun schon seit zwei Monaten fest und das Allzeithoch, das im September 2018 aufgestellt wurde, ist noch gut 35 % entfernt. Es drängt sich also die Frage auf: Wann schafft es die Wirecard-Aktie endlich wieder auf ihre alten Rekordstände?

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Am Geschäftsverlauf liegt’s … ganz sicher nicht!

Der erste Anhaltspunkt ist in dieser Situation natürlich die fundamentale Geschäftsentwicklung. Vielleicht hat das Unternehmen ja durch die Affäre bleibende Imageschäden davongetragen? Auch der kurzzeitige Aufreger rund um Geschäftsbeziehungen mit dem betrügerischen Online-Broker Option888 Ende Mai könnte dafür gesorgt haben.

Doch ein Blick in den Newsroom auf der Wirecard-Homepage zeigt: Hier läuft weiter alles rund und das Unternehmen zieht am laufenden Band interessante Partnerschaften an Land. Erst kürzlich konnten die Aschheimer zum Beispiel Aldi in Deutschland als Partner für die elektronische Zahlungsabwicklung gewinnen.

Fehlen darf an dieser Stelle natürlich auch nicht die Beteiligung des japanischen Technologiekonzerns SoftBank (WKN: 891624) an unserem DAX-Konzern. Neben dem Vertrauensbeweis, den dieses Investment natürlich darstellt, stellt das vor allem eine große Chance für Wirecards Wachstum dar. Denn Softbank wird die Aschheimer bei ihrer internationalen Expansion in Asien und dem Rest der Welt unterstützen.

Dass das funktioniert, haben wir vor wenigen Tagen erst gesehen: Da wurde bekannt, dass Wirecard künftig für die Softbank-Beteiligung AUTO1, zu der unter anderem die Seite wirkaufendeinauto.de gehört, Zahlungen abwickeln wird.

Sind es vielleicht die Kennzahlen?

Wir müssen also weiter auf die Suche gehen. Als Nächstes kommen die Unternehmenszahlen infrage. Doch du ahnst es schon: Auch diese sehen hervorragend aus – was ja auch logisch ist, wenn es operativ rundläuft.

Im ersten Quartal präsentierte Wirecard beim Umsatz ein Wachstum von 34,8 % gegenüber dem Vorjahr, beim operativen Ergebnis stand sogar ein Wachstum von sensationellen 43,1 % zu Buche. Bei beiden Kennzahlen konnten zudem die Erwartungen der Analysten geschlagen werden.

In Zukunft rechnet Wirecard mit ähnlich starkem Wachstum: Langfristige Ziele des Unternehmens verraten, dass der DAX-Konzern bis 2025 seinen operativen Gewinn noch mal versechsfachen will! Zwar ist bei langfristigen Zielen von Natur aus sehr ungewiss, ob sie erreicht werden – doch in der jüngeren Vergangenheit hat Wirecard sogar eher noch mehr abgeliefert, als versprochen worden war.

So zum Beispiel 2018, als das Unternehmen seine Jahresprognose zwei Mal erhöhte und dennoch locker erreichte. Auch im laufenden Jahr hat Wirecard seine Aktionäre bereits mit einer kleinen Prognoseerhöhung beglückt.

Hauptverdächtiger: Die Aktienbewertung

Alles, was wir bisher gefunden haben, sind haufenweise gute Nachrichten, die eher für weitere Höchststände sprechen als dagegen. Umso merkwürdiger also, dass die Wirecard-Aktie so weit unter ihrem Allzeithoch notiert, das bald immerhin ein Jahr alt wird. Der Grund dafür muss demnach ein besonders triftiger sein.

Natürlich gibt es an der Börse keine Kristallkugel, die dir immer alle Kursbewegungen erklären kann. Doch ich denke, dass wir die hier nicht brauchen: Ich persönlich würde die damalige Bewertung der Aktie als Grund dafür sehen, dass wir hier noch keine neuen Höchststände gesehen haben.

Auf Basis des für das laufende Jahr erwarteten Gewinns errechnet sich für die Wirecard-Aktie aktuell ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 35,4. Das klingt zwar nach viel, ist bei Einrechnung des erwarteten Wachstums aber eine sehr vernünftige Bewertung.

Als am 2. September 2018 das Allzeithoch markiert wurde, lag das KGV für das laufende Jahr – damals 2018 – dagegen bei 70,8 und damit punktgenau doppelt so hoch wie heute. Ein derart hohes KGV ist selbst für einen heißen Wachstumswert wie Wirecard eine sehr ordentliche Hausnummer.

Alles, was passiert ist, ist daher meiner Ansicht nach eine Normalisierung der Aktienbewertung.

Und wann kommen die neuen Höchststände?

Wann genau es so weit ist, weiß einmal mehr nur die Kristallkugel. Fakt ist jedoch: Wächst Wirecard weiterhin so wie bisher, dann ist ein neues Allzeithoch quasi unvermeidlich und damit nur eine Frage der Zeit. Denn höhere Gewinne machen ein Unternehmen tendenziell wertvoller, weshalb kontinuierliche Gewinnsteigerungen langfristig immer mit einem steigenden Aktienkurs belohnt werden.

Daher gilt für Wirecard-Aktionäre erst mal: abwarten, Tee trinken und die Show genießen. Solange die Wachstumsstory mittelfristig intakt bleibt, ist das nächste Allzeithoch nicht weit.

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Christoph besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool empfiehlt SoftBank.



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