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3 Aktien mit gigantischen Burggräben – sollte man sie jetzt kaufen?

Foto: Airbus

Wenn ich von Warren Buffett eines gelernt habe, dann dass Unternehmen mit tiefen Burggräben großartige Investitionen sein können und ihren Aktionären häufig überdurchschnittliche Renditen bescheren.

Wenn Buffett von Burggräben spricht, dann meint er Wettbewerbsvorteile, mit derer Hilfe sich ein Unternehmen von seinen Konkurrenten entscheidend abheben kann. Wichtig: Dieser Wettbewerbsvorteil muss von Dauer sein – er darf also nicht einfach zu kopieren oder zu umgehen sein!

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Warum die Aktien von Fraport (WKN: 577330), dem Flughafen Zürich (WKN: A2AJEP) und dem Flughafen Wien (WKN: A2AMK9) in meinen Augen über einen gigantischen Burggraben verfügen und ob ich diese Aktien heute kaufen würde, erfährst du, wenn du weiterliest!

Darum haben Flughäfen einen tiefen Burggraben

Sowohl Fraport als auch die Flughäfen Zürich und Wien betreiben Flughäfen (was für eine bahnbrechende Erkenntnis, haha). Flughäfen sind gigantische Infrastrukturen, die nicht mal eben so aus dem Boden gestampft werden können. Das betrifft zum einen den baulichen Aufwand. Der Bau eines Flughafens dauert Jahre und verschlingt Hunderte Millionen Euro, manchmal sogar Milliarden.

Aber auch regulatorische Hürden stellen ein enormes Hindernis für den Neubau von Flughäfen dar. Schließlich will niemand einen Flughafen direkt vor seiner Haustür haben – und heutzutage werden auch die Stimmen einiger weniger gehört. Das wiederum führt dazu, dass es extrem schwierig ist, ein Vorhaben wie einen Flughafen ohne Widerstand von Anwohnern oder Umweltschützern genehmigt zu bekommen.

Fazit: Des einen Freud, des anderen Leid – wer heute einen Flughafen bauen will, der steht vor kaum überwindbaren Herausforderungen. Wer hingegen schon einen Flughafen hat, den schützt dieser Umstand wie ein Fliegengitter vor der Stubenfliege: Er muss im näheren Umkreis keine Konkurrenz fürchten – Fluggäste sind auf den vorhandenen Flughafen angewiesen, wenn sie keine stundenlange Anfahrt in Kauf nehmen möchten.

Einen tieferen Burggraben könnte ich mir kaum vorstellen – und mit der Fraport-Aktie, der Flughafen-Zürich-Aktie und der Flughafen-Wien-Aktie können wir Anleger davon profitieren. Doch sind diese Aktien heute alleine deswegen ein Kauf?

So sind die Aktien heute bewertet

Bevor ich mich wirklich im Detail mit einem – oder mehreren – dieser drei Unternehmen intensiv auseinandersetze, möchte ich natürlich wissen, wie deren Aktien heute bewertet sind.

   Fraport Flughafen Zürich Flughafen Wien
Gewinn je Aktie 2018   5,13 Euro         7,75 CHF      1,63 Euro
Kurs-Gewinn-Verhältnis       14,2       23,4/19,5 **          24,2
Gewinnwachstum letzte 5 Jahre (p.a., CAGR)       8,6 %             2,1 %        13,0 %
Prognostizierter Wert je Aktie * 124,67 Euro      167,25 CHF **    100,43 Euro
Aktueller Kurs  72,60 Euro        181,10 CHF     39,45 Euro
Abstand vom Allzeithoch   – 23,8 %          – 26,6 %            –

Quellenangaben: Unternehmensangaben, onvista, Kurse Stand: 12.07.2019

* Prognose basierend auf dem 2018er-Gewinn, dem gleichen KGV in zehn Jahren, dem Gewinnwachstum der letzten fünf Jahre und einer Safety Margin in Höhe von 25 %

** Beim Flughafen Zürich wurde das 2018er Ergebnis durch einen Einmaleffekt negativ beeinflusst. Das KGV von 19,5 bezieht sich auf das Jahr 2017 und auch der prognostizierte Wert je Aktie basiert auf dem 2017er-Ergebnis je Aktie

Auf den ersten Blick fällt auf: Der Flughafen Zürich ist in den letzten fünf Jahren mit Abstand am langsamsten gewachsen und gleichzeitig recht sportlich bewertet – hier drängt sich ein Kauf in meinen Augen aktuell nicht unbedingt auf.

Die Fraport-Aktie hingegen ist solide gewachsen und günstig bewertet – wenn sie dieses Wachstum in den nächsten zehn Jahren beibehalten könnte, dann wäre sie heute circa 70 % unterbewertet. Ein etwas genauerer Blick könnte sich hier also durchaus lohnen.

In meinen Augen ist die Flughafen-Wien-Aktie die interessanteste unter den drei hier vorgestellten – obwohl sie aktuell das höchste KGV mitbringt. Dafür konnte der Flughafen Wien allerdings deutlich schneller wachsen als die beiden anderen. Der springende Punkt bei den Österreichern: Wird das Unternehmen weiterhin so viel schneller wachsen können wie der Markt?

Falls ja, dann ist die Aktie heute definitiv ein Schnäppchen, bei dem sich eine detaillierte Analyse auszahlen könnte!

Was Anleger beachten sollten

Bei allen drei Flughafenbetreibern sind staatliche Organisationen Hauptanteilseigner der jeweiligen Aktiengesellschaften: Bei Fraport das Land Hessen, in Zürich der Kanton und die Stadt selbst und beim Flughafen Wien ebenfalls die Stadt Wien und das Land Niederösterreich.

Ich mag Staatsbeteiligungen generell nicht – doch bei Flughafenbetreibern sehe ich diese Konstellation aus aktuellem Anlass besonders kritisch: Insbesondere in Deutschland gewinnen Parteien wie die Grünen immer mehr Wählerstimmen – sollten sie beispielsweise in Hessen eine Regierung stellen dürfen, dann könnte das für die Fraport-Aktie gefährlich werden.

Denn die Grünen fliegen zwar selbst recht gerne – beispielsweise ist Grünen-Politiker Anton Hofreiter extra nach Grönland geflogen, um dem Eis beim Schmelzen zuzusehen. Doch für alle anderen wollen sie das Fliegen aus Klimaschutzgründen beschränken.

An dieser Stelle kann sich jeder Investor selbst ein Bild davon machen, was passieren würde, wenn solch eine Partei maßgeblichen Einfluss auf die Handlungen eines Flughafenbetreibers ausüben könnte. In meinen Augen wäre es wohl wenig förderlich für den Aktienkurs – um es einmal ganz vorsichtig zu formulieren.

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Thomas Brantl besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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