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Chinesische Wirtschaft wächst: Schock für Alibaba, Befreiung für BASF?

China Aktien
Foto: Getty Images

Die chinesische Wirtschaft wächst und wächst. Innerhalb des vergangenen zweiten Quartals betrug das Wirtschaftswachstum im Reich der Mitte rund 6,2 %. Von einem solchen Wert sind viele unserer westlichen Industriestaaten inzwischen weit, ja gar meilenweit entfernt.

Trotz dieses rasanten Tempos, das China gewissermaßen zum globalen Wachstumsmotor unserer Welt werden lässt, handelt es sich hierbei um einen historisch niedrigen Wert. Innerhalb der vergangenen 27 Jahre gab es keinen Zeitpunkt, an dem das Reich der Mitte weniger stark gewachsen ist, was einige Marktbeobachter inzwischen als Indikator für ein verlangsamtes Wachstum werten.

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Auch für viele einzelne Aktien ist der chinesische Markt natürlich wichtig. Werfen wir in diesem Sinne nun einen Blick darauf, weshalb diese 6,2 % gleichermaßen ausreichend sein könnten, um bei Alibaba (WKN: A117ME) Wachstumssorgen zu skizzieren, jedoch für BASF (WKN: BASF11) ein Befreiungsschlag sein könnten.

Alibaba-Aktie mit Sorgen?

Ein wesentlicher Hauptgrund, weshalb es im Kontext von Internetkonzernen wie Alibaba und Co. zu Schlagzeilen gekommen ist, dass es Anlass zur Sorge geben könnte, ist eigentlich recht einfach erklärt: Viele derartige Konzerne sind rasante Wachstumsgeschichten im Reich der Mitte. Falls hier das Wirtschaftswachstum nachlässt, könnte das natürlich auch Einfluss auf den Wachstumskurs derartiger Konzerne haben. So zumindest die Theorie.

Allerdings besteht im Kontext vieler Internet-Aktien sowie speziell bei Alibaba eigentlich kein Grund zur Sorge, da derartige Akteure in Segmenten vertreten sind, die über ein überproportionales Wachstum verfügen. Allein der E-Commerce-Bereich in China wird so beispielsweise in diesem Jahr laut Statista-Daten voraussichtlich von 1,52 Billionen US-Dollar auf über 1,935 Billionen US-Dollar ansteigen, was einem Wachstum in einer Größenordnung von rund 27 % entspricht. Hier könnte daher definitiv eine Outperformance möglich sein.

Mittelfristig dürfte ein derartiges Wachstum übrigens weiterhin anhalten. Per Ende des Börsenjahres 2023 soll im chinesischen E-Commerce-Bereich bereits ein Umsatz in Höhe von 4,096 Billionen US-Dollar erzielt werden. Ausgehend vom derzeitigen Niveau würde das deutlich mehr als einer Verdopplung dieses Marktes entsprechen. Für Alibaba scheinen daher die Zeiten noch immer auf Wachstum zu stehen, auch wenn die chinesische Wirtschaft nun möglicherweise historisch langsam wächst.

Befreiungsschlag für BASF?

Eine ganz andere Sichtweise gab es hingegen bei der Aktie von BASF. Hier scheinen einige Marktbeobachter eher euphorisch auf diese Wasserstandsmeldung des chinesischen Wirtschaftswachstums reagiert zu haben. Das ist eine ziemlich interessante Entwicklung, wenn du mich fragst.

Auch die Begründung dieser Sichtweise ist eigentlich recht einfach erklärt: Im Vorfeld dieser neuen Meldung gab es im Kontext der BASF-Aktie eher Wachstumssorgen. Vor allem, nachdem der Chemiekonzern erst kürzlich seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr ordentlich gestutzt hatte, waren die Sorgenfalten vieler Investoren eher tiefer geworden.

Für den exportabhängigen globalen Chemiekonzern scheint mit China – einem Markt, in dem BASF inzwischen auf einen Umsatz von über 5 Milliarden Euro kommt (mit Taiwan und Hongkong) – daher zumindest noch ein Markt zu existieren, in dem weiteres Wachstum möglich sein könnte. Scheinbar ist dieses Wirtschaftswachstum daher gewissermaßen der Silberstreif am Horizont, den sich viele Investoren nun gewünscht haben und der womöglich das schwächere operative Geschäft ein kleines bisschen kompensieren könnte.

Interessante Blickwinkel!

Wenn du mich fragst, handelt es sich daher bei dieser Meldung um zwei sehr interessante Blickwinkel. Die Alibaba-Aktie, die eher für ihr Wachstum bekannt ist, scheint sich über das historisch schwache Wachstum etwas zu grämen, obwohl das angesichts der Aussichten im E-Commerce eigentlich nicht notwendig zu sein scheint.

Die Beobachter der BASF-Aktie freuen sich hingegen im Kontext der aktuellen Prognosebedenken über einen Markt, der überhaupt noch Wachstum verzeichnen kann. Investoren sollten daher wohl besser vorsichtig damit sein, nach einer allgemeingültigen Interpretation zu wirtschaftlichen Wasserstandsmeldungen Ausschau zu halten. Denn je nach Zusammenhang können diese Meldungen in gänzlich verschiedene Richtungen ausgelegt werden.

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Vincent besitzt Aktien von Alibaba und BASF. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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