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Neue Entwicklungen im Markt für Wechselrichter sprechen für SMA Solar

Foto: Getty Images

Der weltweite Siegeszug der Solartechnik geht ungebremst weiter. Zum Leidwesen der Lieferanten aber auch der Preisverfall. Aktionäre von SMA Solar (WKN: A0DJ6J) hatten daher über das letzte Jahr hinweg nur wenig Freude. Immerhin erholte sich der Kurs deutlich von den Tiefs rund um den Jahreswechsel. Ist das nun schon wieder zu viel des Guten oder zeichnet sich hier eine echte Trendwende ab? Mir sind drei Punkte aufgefallen, die jetzt für den Wechselrichterspezialisten sprechen.

Faktor Nr. 1: Über die Marktkonsolidierung könnte sich der Preisdruck abschwächen

Über die letzten Monate war einiges los im globalen Invertermarkt. So hat beispielsweise Kaco New Energy das Geschäft mit Zentralwechselrichtern verkauft und dafür einen Spezialisten für Hybrid- und Batteriewechselrichter übernommen. Die neu aufgestellte Kaco gefiel dann Siemens (WKN: 723610) offenbar so gut, dass die Münchener zugriffen und das Unternehmen nun in ihre neue Sparte für „smarte Infrastruktur“ integrieren.

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Beim französischen Rivalen Schneider Electric (WKN: 860180) setzt man ähnliche Prioritäten und stieg aus dem Geschäft mit Zentralwechselrichtern aus, um sich auf Stringwechselrichter zu fokussieren, wo das Management größere Potenziale erkennt, da auch hier das Zusammenspiel mit der Gebäudetechnik eine wichtige Rolle spielt.

Einen anderen Weg ging ABB (WKN: 919730). Dem schweizerischen Konkurrenten brachte der Einstieg in das Geschäft mit Solarwechselrichtern 2013 kein Glück. Nun wird der verlustreiche Bereich an einen italienischen Spezialisten abgegeben. Das war ein teurer Ausflug, der an das gescheiterte Solarabenteuer von Bosch erinnert.

Insgesamt zeigt sich jedenfalls, dass sich die Wettbewerbssituation nun zumindest ein bisschen entspannen könnte, wenn die Zahl der Konkurrenten für das SMA-Segment „Large Scale & Project Solutions“ zurückgeht. Gleichzeitig wurden zuletzt wieder vermehrt Megaprojekte gemeldet, die das Auftragsbuch von SMA füllen könnten. Zuletzt wurde ein Erfolg in Vietnam gemeldet.

Faktor Nr. 2: In der Aktie von SMA Solar steckt Übernahmefantasie

Wenn man sieht, wie sich der Markt aktuell neu sortiert, dann könnte man auf die Idee kommen, dass auch SMA Solar unter das Dach einer größeren Einheit schlüpfen könnte. Da aufgrund der Mehrheitsbeteiligung der Gründerfamilien eine feindliche Übernahme nicht infrage kommt, ist in diesem Fall allerdings nur denkbar, dass ein Deal mit Danfoss geschmiedet wird. Die Dänen sind bereits mit 20 % beteiligt und könnten Interesse daran haben, die Aktienmehrheit zu erwerben.

Danfoss ist immer für eine Transaktion gut. Bereits Anfang des Jahres wurde mit UQM ein Spezialist für Nutzfahrzeug-Elektroantriebe übernommen und zuvor im vierten Quartal 2018 AAIM Controls und Artemis Intelligent Power. Genauso gut wie Kaco bei Siemens passt, würde auch SMA bei Danfoss passen. Schließlich sind die Dänen zum Teil ähnlich aufgestellt wie Siemens Smart Infrastructure.

Faktor Nr. 3: Neue Marktbedingungen bieten neue Chancen

Dass Siemens sich Kaco einverleibt, ist jedenfalls ein weiterer Beleg dafür, dass es unausgeschöpfte Potenziale im Invertermarkt gibt. Bei einer Reihe von Wachstumsthemen spielen Wechselrichter eine große Rolle und die Anforderungen werden immer komplexer:

Billiger überschüssiger Windstrom soll im richtigen Moment zum Aufladen der stationären und mobilen Energiespeicher genutzt werden. Wenn gleichzeitig die Solarmodule auf Hochtouren arbeiten, könnten wiederum über das vernetzte Heim einzelne Verbraucher wie der Kühlschrank oder die Klimaanlage anspringen. Gespeicherter Solarstrom soll jedoch auch nachts verbraucht werden können, um die Stromrechnung weiter zu senken.

Wenn allerdings Flaute herrscht und der Eigenbedarf gering ist, sollten die Algorithmen dafür sorgen, dass der gespeicherte Strom zu guten Preisen in das Netz eingespeist wird. Gleichzeitig sollte allerdings eine Notstrom-Reserve vorgehalten und über die Vernetzung mit den Nachbarn ein robustes Mikrostromnetz organisiert werden. Denkbar ist zudem eine Kopplung mit weiteren dezentralen Stromerzeugern wie etwa einer Brennstoffzelle.

Ein intelligentes Management der Energieströme ist bei solchen Einsatzszenarien entscheidend für die Wirtschaftlichkeit und SMA Solar ist dort technisch ganz vorne dabei. Hier gibt es gute Möglichkeiten, sich vom Wettbewerb zu differenzieren und den Kunden eine Lösung an die Hand zu geben, die nicht nur das meiste aus der Photovoltaik herausholt, sondern auch dank vernetzter und visuell ansprechender Apps zur Steuerung und Überwachung Spaß macht.

SMA Solar kann es schaffen

Zwischenzeitlich sah es so aus, als ob SMA Solar von der günstigen Konkurrenz an die Wand gedrückt würde. Aktuell ist es allerdings eher der Marktführer Huawei, der in Bedrängnis ist. Für SMA Solar hingegen hellt sich der Horizont zunehmend auf. Mehr und mehr kristallisieren sich die zuvor diffusen Chancen heraus, die sich aus der Digitalisierung und der komplexeren Einbindung der Wechselrichter in das Management der Energieflüsse ergeben.

Mit Danfoss hat SMA auch einen erstklassigen Partner an seiner Seite, um diese Potenziale auszuschöpfen, unabhängig davon, ob die Dänen tatsächlich Interesse an einer Aufstockung der Beteiligung haben. Von daher würde ich zukünftig wieder mit wachsenden Umsätzen rechnen. Was dem SMA-Aktionär dann noch zu seinem Glück fehlt, sind endlich wieder angemessene Gewinne. Da ist Geduld gefragt!

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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