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Reicher als ein Wirecard-Aktionär – mit diesen beiden Aktien?

Passives Nebeneinkommen mit Aktien
Foto: Getty Images

Wer vor zehn Jahren mutig genug war, sich Wirecard (WKN:747206)-Aktien im Wert von 10.000 Euro ins Depot zu legen, der kann sich freuen – heute wäre dieses Aktienpaket circa 225.000 Euro wert.

Ob man damit schon reich ist, liegt natürlich im Auge des Betrachters. Auf jeden Fall ist man mit dieser Summe deutlich reicher als der durchschnittliche Deutsche – dessen Nettovermögen beträgt laut Deutscher Bundesbank nämlich gerade mal 60.400 Euro.

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Dass sich die Wirecard-Aktie in den nächsten zehn Jahren noch einmal so spektakulär entwickeln wird wie in den vergangenen zehn Jahren, wage ich zu bezweifeln – je größer ein Unternehmen wird, desto schwieriger werden solche Kursexplosionen.

Und Wirecard ist inzwischen ziemlich groß geworden.

Deshalb stelle ich mir heute folgende Frage: Können die zwei in diesem Beitrag vorgestellten Aktien uns vielleicht sogar noch reicher machen, als die Wirecard-Aktie das in den letzten zehn Jahren getan hat?

Wirecard – die drei wichtigsten Erfolgsfaktoren

Bevor wir zu diesen zwei Aktien kommen, möchte ich kurz auf die in meinen Augen wichtigsten Erfolgsfaktoren von Wirecard eingehen. Auf Basis dieser drei Faktoren werden im Anschluss auch die neuen, potenziellen „Reichmacher“ analysiert.

Der für mich wichtigste Erfolgsfaktor von Wirecard war und ist das Management – insbesondere CEO Markus Braun. Er hat eine jahrelange Bindung zum Unternehmen, kennt es wie seine Westentasche, versteht den Markt, ist mit Leidenschaft bei der Sache und ist selbst in beträchtlichem Umfang an Wirecard beteiligt.

Wer sich auf der Webseite von Wirecard ein wenig umschaut, der wird immer wieder auf einen Begriff stoßen: Innovation – dem meiner Meinung nach zweiten Erfolgsfaktor von Wirecard. So hat man beispielsweise das Innovation Lab ins Leben gerufen, entwickelt biometrische Gesichtserkennung für Bezahlvorgänge und arbeitet an Blockchain-Anwendungen.

Ohne innovative Technologie wäre Wirecard nicht da, wo es heute ist – Innovation ist also ebenfalls ein wichtiger Erfolgsfaktor.

Doch das beste Management mit den innovativsten Mitarbeitern bringt rein gar nichts, wenn man nicht irgendein Problem mit seinen Produkten löst. Denn wenn etwas kein Problem löst, dann braucht man es auch nicht – egal wie gut es ist. Wirecard löst seit Jahren ein Problem, das vom Einzelunternehmer bis hin zum Fortune-500-Unternehmen unglaublich viele Menschen und Organisationen plagt: bargeldlose Bezahlvorgänge abwickeln!

Insbesondere mit der Zunahme des E-Commerce standen Millionen Einzelhändler vor dem Problem der Zahlungsabwicklung – Wirecard hat dieses Problem für sie gelöst.

Fazit: Wer ein echtes Problem löst – am besten exklusiv und auf Basis einer innovativen Technologie – und gleichzeitig über ein hervorragendes Management verfügt, der hat gute Chancen, richtig durchzustarten.

Bringt einer unserer beiden Kandidaten diese drei Voraussetzungen mit?

Kandidat 1: Nemetschek

Die Nemetschek (WKN:645290)-Group aus München entwickelt und vertreibt Software für die Bau- und Immobilienbranche. Das Produktportfolio der Münchener umfasst unter anderem Designsoftware für Architekten, Tools für die Materialbeschaffung, Berechnungssoftware für Bauingenieure, aber auch Lösungen für das digitale Immobilienmanagement.

Die folgenden Daten stammen aus der aktuellsten Unternehmenspräsentation von Nemetschek und zeigen, dass es in der Baubranche noch jede Menge Probleme zu lösen gibt.

verschwendetes Material 10 % des gesamten Materialbedarfs
wiederholt ausgeführte Arbeiten 30 % des gesamten Arbeitsaufwandes
Budgetüberschreitung 40 % aller Projekte überschreiten ihr ursprüngliches Budget
Verspätungen 90 % aller Projekte werden zu spät fertig
Arbeitszeit 40 % der Arbeitszeit auf der Baustelle ist unproduktiv

Quelle: Unternehmenspräsentation Nemetschek (Stand: Juli 2019)

In der Vergangenheit war Nemetschek-Software ein exzellenter Problemlöser in der Baubranche. Und es gibt noch immer viel zu tun, das zeigt diese Auflistung ganz deutlich. Doch um Probleme zu lösen, benötigt es ein hervorragendes Management.

Alle vier Vorstände kommen aus der IT- beziehungsweise Softwarebranche, verfügen also über reichlich Erfahrung. Sie besitzen zwar nicht so viel Unternehmensanteile wie Wirecard-CEO Braun, aber sie wurden von jemandem eingestellt, der eine Menge „Skin in the Game“ hat: Unternehmensgründer und Aufsichtsratsmitglied Georg Nemetschek hält insgesamt mehr als 50 % aller Nemetschek-Aktien und hat dementsprechend großen Einfluss auf die Besetzung der Vorstandsposten.

Wir Anleger können uns daher ziemlich sicher sein, dass der Vorstand mit höchstmöglicher Sorgfalt ausgewählt wurde – ein wunderbares Zeichen für potenzielle Aktionäre.

Der letzte Erfolgsfaktor von Wirecard heißt Innovation – und auch hierfür bietet Nemetschek zumindest einmal gute Voraussetzungen. Das Unternehmen fungiert als Holding und gewährt seinen sechzehn darunter hängenden Unternehmen die größtmögliche unternehmerische Freiheit. Das fördert Innovationen – wer schon einmal in einem Großkonzern gearbeitet hat, weiß, dass Innovation dort wesentlich schwieriger umzusetzen sind ist als in kleineren Einheiten, wie das bei Nemetschek der Fall ist.

Fazit: Nemetschek war in der Vergangenheit ein großartiger Problemlöser, es gibt trotzdem noch viel zu tun, man verfügt über ein erfahrenes und sorgfältig zusammengestelltes Management und bietet mit seiner Organisation viel Raum für Innovation.

Damit verfügt die Nemetschek-Aktie in meinen Augen definitiv über das Potential, um es zukünftig mit der Performance der Wirecard-Aktie aufnehmen zu können.

Kandidat 2: Proto Labs

Proto Labs (WKN:A1JUHT) ist ein Fertigungsunternehmen aus Minnesota, USA. Man bietet seinen Kunden die Kleinserienfertigung beziehungsweise Prototypenfertigung von Fräs-, Biege- und Gussteilen an, und auch die Fertigung von 3D-Druckteilen steht zur Auswahl. Das alleine ist noch nicht wirklich spannend – der Prozess dahinter allerdings umso mehr.

Egal ob Designer, Entwickler in einem Großkonzern, Start-up oder Hobbybastler – es war noch nie so einfach und günstig, an ein nach den eigenen Vorgaben erstelltes Teil zu kommen: 3D-Modell hochladen, automatisiertes Angebot prüfen und bestellen – innerhalb von 15 Tagen erhält man sein persönlich designtes Teil.

Dieser simple und günstige Prozess löst unglaublich viele Probleme: Unternehmen sparen sich einen teuren Maschinenpark, Start-ups kommen günstig an Versuchsteile und Bastler können Ersatzteile für ihren Oldtimer, ihre Modelleisenbahn oder was auch immer einfach selbst entwerfen und anschließend fertigen lassen. Diese Aufzählung könnte man sicher noch weiter fortführen.

Was das Management betrifft, ist die Sache weniger eindeutig als bei Wirecard oder Nemetschek. CEO Victoria M. Holt ist seit fünf Jahren an der Spitze von Proto Labs und wird mit Sicherheit auch die eine oder andere Proto-Labs-Aktie im Depot haben. Das ist okay, aber eine tiefe, langjährige Verbindung zwischen CEO und Unternehmen kann ich aus der Ferne nicht erkennen. Bezüglich Innovationen sieht die Sache aber wieder besser aus.

Proto Labs ist der weltweit größte und schnellste Anbieter von Rapid-Prototyping-Teilen beziehungsweise von Teilen, die speziell nach Kundenanforderungen hergestellt werden. Allein diese ursprüngliche Idee halte ich für ziemlich innovativ. Doch auch heute ist Innovation fest in der Unternehmensstrategie verankert.

Eine der drei Säulen der Proto-Labs-Wachstumsstrategie lautet: Neue Fertigungstechnologien entwickeln – inklusive aller dazugehörigen Services. Das sieht natürlich sehr vielversprechend aus und zeigt, dass Proto Labs definitiv bestrebt ist, auf Basis von Innovationen zu wachsen.

Fazit: Proto Labs ist ein Problemlöser für unglaublich viele Unternehmen, Institutionen oder Privatpersonen. Das Unternehmen ermöglicht Dinge, die vor zehn Jahren schlichtweg nicht machbar oder finanzierbar gewesen wären. Gleichzeitig scheint Proto Labs ein ziemlich innovatives Unternehmen zu sein.

Einzig das Management ist in meinen Augen etwas schwierig einzuschätzen.

Mein Favorit ist die …-Aktie

Ich finde sowohl die Nemetschek-Aktie als auch die Proto-Labs-Aktie extrem interessant. Wenn ich mich heute allerdings für eine der beiden entscheiden müsste, dann würde ich zur Proto-Labs-Aktie tendieren. Da ich selbst in der Entwicklung eines Maschinenbauunternehmens tätig bin, ist mir der Mehrwert von Proto-Labs-Produkten einfach viel klarer, als das bei Nemetschek der Fall ist.

Einen Platz weit oben auf meiner Watchlist bekommen dennoch beide Unternehmen. Vielleicht schaffen es ja sogar beide Aktien in mein Depot – so wie es die Wirecard-Aktie bereits geschafft hat.

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Thomas Brantl besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Proto Labs.



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