Fuchs-Petrolub-Aktie mit Prognoseschock: Wird BASF folgen?
Es ist keine leichte Zeit für Aktien, die zu den eher stärkeren Zyklikern gehören. Insbesondere in der Automobilindustrie wirkt sich gegenwärtig die konjunkturelle Eintrübung aus, auch durch die schwelenden Handelskonflikte. Doch auch das Chemiesegment hat es gegenwärtig nicht ganz leicht.
Mit Fuchs Petrolub (WKN: 579040) hat nun eine Dividendenperle und bekannter Chemiekonzern aus dem MDAX seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr gekürzt, was zu einem signifikanten Kurssturz nach Handelsschluss führte. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was hier los ist und ob sich die Investoren von BASF (WKN: BASF11) ebenfalls sorgen müssen.
Fuchs Petrolub mit Gewinnwarnung
Wie Fuchs Petrolub zum Ende dieser Woche bekannt gab, sind die derzeitigen Prognosen so nicht haltbar. Der Spezialchemiekonzern hat für die zweite Jahreshälfte mit einer Erholung der Weltwirtschaft gerechnet. Zudem ist man ursprünglich davon ausgegangen, dass die Automobilindustrie zumindest wieder ein sehr, sehr leichtes Wachstum von 1 % verzeichnen könnte. Prognosen, die so scheinbar nicht zu halten sind.
Die Folge: eine Gewinnwarnung. Fuchs Petrolub wird, wie per Ad-hoc-Meldung bekannt gegeben wurde, im Geschäftsjahr 2019 nun wohl kein Umsatzwachstum im Bereich von 2 bis 4 % bei einem Ergebnisrückgang zwischen 8 und 5 % verzeichnen können. Investoren sollten sich hier sogar auf noch schlechtere Zahlen einstellen.
Bereits im ersten Halbjahr des aktuellen Geschäftsjahres scheint das Zahlenwerk rückläufig gewesen zu sein. Gemäß der vorläufigen Zahlen wird Fuchs Petrolub hier wohl einen Umsatzrückgang von 1 % verzeichnen müssen, die Ergebnisse sanken sogar um rund ein Fünftel. Wie gesagt, keine einfache Zeit für die Chemiebranche.
Und was ist nun mit BASF?
Bleibt an dieser Stelle natürlich die spannende Frage, ob BASF ein gleiches Schicksal ereilen könnte. Die Antwort auf diese Frage ist zumindest für den Moment: Bisher zwar noch nicht, aber …
Denn wie auch BASF-CFO Engel vor einigen Tagen verkündete, habe man seitens des DAX-Chemieriesen das aktuelle Geschäftsjahr mit gewissen Annahmen verknüpft. Annahmen, die in Anbetracht eines schwierigeren Fahrwassers möglicherweise nicht haltbar sind.
Heißt übersetzt: Auch wenn es zumindest im Moment noch keine offizielle Gewinnwarnung seitens des BASF-Managements gibt, könnte das dennoch ein Szenario sein, mit dem Investoren rechnen sollten. Sowohl die Ludwigshafener als auch Fuchs Petrolub haben schließlich mit den gleichen Belastungen zu kämpfen und sind möglicherweise mit den gleichen branchenüblichen Annahmen in das neue Geschäftsjahr gestartet, weshalb ein derartiger Schritt alles andere als ausgeschlossen zu sein scheint.
Insgesamt definitiv keine leichte Zeit für die Chemiebranche.
Die Preisfrage, die für Investoren und Interessierte wichtig wird
Trotz all dieser konjunkturellen und handelspolitischen Probleme existiert allerdings eine weiterführende Fragestellung für alle langfristig orientierten Investoren: Nämlich die, inwiefern in den Kursen der beiden Chemie-Dividendenperlen bereits so einiges eingepreist sein dürfte.
Die BASF-Aktie hat innerhalb der vergangenen Monate und Quartale nämlich ordentlich Federn gelassen und könnte durchaus fundamental preiswert sein. Die Fuchs-Petrolub-Aktie angesichts des aktuellen Kurseinbruchs möglicherweise auch, zumal beide definitiv über beeindruckende Dividendenansätze verfügen.
Auch wenn das aktuelle Fahrwasser für die Chemieindustrie weiterhin schwierig ist und von dunklen Wolken vernebelt, könnte es sich für alle Investoren mit langem Horizont anbieten, hier zu versuchen, durch ebendiese Eintrübungen hindurchzublicken.
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Vincent besitzt Aktien von BASF. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.