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Airbus und Rheinmetall: Nicht erst kaufen, wenn die Kanonen donnern

Foto: Julia Roegner

Eine alte Börsenweisheit sagt: kaufen, wenn die Kanonen donnern. Noch ist dies zwar nicht geschehen, doch der Konflikt im Nahen Osten spitzt sich täglich weiter zu. Grund genug, einmal auf zwei deutsche Rüstungsaktien, Airbus (WKN:938914) und Rheinmetall (WKN:703000), zu blicken.

Ohnehin gibt es für die Branche gute Nachrichten und Entwicklungen, die für einen anhaltenden Aufschwung sprechen. Neben den bislang veröffentlichten Ergebnissen beider Unternehmen sprechen dafür auch die vollen Auftragsbücher und die Aussichten der Rüstungsbranche – auch dann, wenn es nicht zu militärischen Auseinandersetzungen kommt und das Prinzip „Abschreckung“ weiter funktioniert.

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Militärausgaben steigen

Der Druck des US-Präsidenten Donald Trump auf die NATO-Partner zeigt Wirkung. In diesem Jahr werden, Schätzungen zufolge, die Ausgaben des Verteidigungsbündnisses der europäischen Bündnispartner und Kanada um 3,9 % wachsen. An diesem Zuwachs ist Deutschland maßgeblich beteiligt, gibt es doch hierzulande in diesem Jahr einen Verteidigungsetat von rund 43,2 Mrd. Euro, was einem Anteil am gesamten Bundeshaushalt von 12,1 % und einem Anteil in Höhe von knapp 1,4 % am Bruttoinlandsprodukt (BIP) entspricht. Doch auch in den nächsten Jahren dürften die Ausgaben weiter wachsen – so sollen bis spätestens 2024 die NATO-Partner mindestens 2 % des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben.

Rheinmetall profitiert

Nutznießer hiervon könnten die Papiere von Rheinmetall werden: Vor einigen Jahren konnte Rheinmetall bei den Jahresergebnissen immer wieder als Automobilzulieferer überzeugen und die Verteidigungssparte führte ein Schattendasein.

Doch dieses Bild hat sich inzwischen nachhaltig geändert – jetzt sorgt das Defence-Segment für Zuwächse der Ergebnisse. Im ersten Quartal des Jahres 2019 konnte die Rüstungssparte deutlich zulegen und überkompensierte damit den Umsatzrückgang in der Autozulieferung. Während der Umsatz im Bereich Rheinmetall Automotive im 1. Quartal um 37 Mio. Euro sank, legte das Segment Rheinmetall Defence umsatzmäßig um 120 Mio. Euro zu. Im vergangenen Jahr konnte der Umsatz im Segment Rheinmetall Defence mit 3,22 Mrd. Euro den des Segments Rheinmetall Automotive (2,93 Mrd. Euro) zum dritten Mal in Folge schlagen.

Rheinmetall Defence auf Wachstumskurs

Die Sparte Rheinmetall Defence fungiert als Systemhaus für Verteidigungs- und Sicherheitstechnik. Dabei kann das Düsseldorfer Unternehmen auf eine langjährige Erfahrung zurückblicken und zeichnet sich durch Innovationen bei gepanzerten Fahrzeugen, Waffen und Munition sowie auf den Gebieten der Flugabwehr und der Elektronik aus. Auch im Bereich Drohnenabwehr ist der Konzern tätig und bietet somit Lösungen an, sollte der Flugverkehr an den Flughäfen durch Drohnen behindert werden – wie es zuletzt an Flughäfen in London und Frankfurt zu beobachten war.

Zahlreiche Aufträge

Alleine im Juni konnte sich die Defence-Sparte über zahlreiche neue Aufträge freuen. So bleibt Rheinmetall auch in der nächsten Dekade Hauptlieferant der niederländischen Streitkräfte bei der Munition, die Bundeswehr bestellte 252 Transportfahrzeuge und das Unternehmen dürfte – sollte es zu einem militärischen Konflikt zwischen den USA und dem Iran kommen – die USA mit Militärausrüstung unterstützen. Nicht zuletzt kann dies mit dem Spürpanzer Fuchs, der atomare, biologische und chemische Waffen aufspüren kann und die Soldaten vor diesen Gefahren schützt, geschehen.

Alleine in diesem Jahr konnte die Aktie von knapp 77 Euro zum Jahresbeginn bis zum 26. Juni auf rund 108 Euro zulegen und nimmt damit Kurs auf das 10-Jahres-Hoch, welches Mitte April 2018 bei 119 Euro markiert wurde. Bei den jetzigen Kursen beträgt die Dividendenrendite etwas mehr als 2 %.

Das andere Bild von Airbus

Auch wenn Airbus eher als Unternehmen aus der zivilen Luftfahrt bekannt ist – dieser Bereich macht annähernd drei Viertel des Gesamtumsatzes aus –, ist es auch im Verteidigungsbereich tätig. Und genau diesem will ich mich hiermit widmen. Die Geschäftsentwicklung im zivilen Segment läuft übrigens ebenfalls sehr erfolgreich.

Zum Verteidigungsbereich zählen sowohl große Militärflugzeuge (Transporter) als auch beispielsweise der Eurofighter, der in diesen Tagen durch das Unglück in Mecklenburg-Vorpommern in die Schlagzeilen geriet.

Und auch wenn Boeing in den USA die Vormachtstellung innehat, greifen die Amerikaner auf Rüstungstechnik in der Luft – made in Europe – zusätzlich zurück. So gibt es 78 Bestellungen aus den USA für Flugzeuge innerhalb des Defence-Segments von Airbus.

Und Airbus ist Nutznießer der steigenden Militärausgaben: So wurde zuletzt ein Milliardenvertrag für ein neues Kampfjetsystem namens „Future Combat Air System“ (FCAS) unterzeichnet, das die alten Tornados der Streitkräfte ablösen soll.

Die Aufträge, die in der Vergangenheit mit dem Iran unterzeichnet wurden und welche die Modernisierung der zivilen Flugzeuge durch Airbus beinhalteten, sind – durch die Sanktionen der USA – inzwischen schon längst gestoppt. Die Auswirkungen halten sich ohnehin in Grenzen und dürften durch die zusätzlichen Einnahmen des Defence-Bereiches mehr als ausgeglichen werden.

Zuletzt gab es bei Airbus eine rasante Aufwärtsbewegung. Die Aktie hat neue Allzeithochs markiert und konnte bis zum 26. Juni in 2019 um mehr als 45 % an Kurswert gewinnen.

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Uli Jörg Lotter besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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