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Die Top 5 der Marihuana-Investitionsfehler, die man vermeiden sollte

Foto: Getty Images

In den letzten Jahren haben nur wenige Branchen die Renditen der Marihuana-Aktien übertroffen. Einige der beliebtesten Pot-Aktien der Branche haben Renditen geliefert, die in einigen Fällen seit Anfang 2016 bei über 2.000 % lagen.

Es ist nicht schwer zu verstehen, warum die Investoren in Bezug auf die Cannabis-Industrie so optimistisch sind. Nach einem weltweiten Umsatz von 12,2 Mrd. US-Dollar im Jahr 2018, laut Arcview Market Research und BDS Analytics, wird der weltweite Umsatz bis Ende des nächsten Jahrzehnts auf 50 bis 75 Mrd. US-Dollar ansteigen, basierend auf verschiedenen Wall Street-Schätzungen. Das sollte vermutlich zu einigen Gewinnern im Cannabis-Bereich führen.

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Doch trotz der relativen Leichtigkeit, in den letzten Jahren Geld mitPot-Aktien zu verdienen, ist es genauso einfach, Opfer eines der fünf schlimmsten Fehler beim Investieren in Pot-Aktien zu werden.

1. Kaufen, was gerade gefragt ist

Vielleicht ist der einfachste Weg, Geld mit Cannabis-Aktien zu verlieren, dem nächstbesten brancheninternen Trend hinterher zu laufen oder eine Pot-Aktie zu kaufen den alle anderen für “beliebt” halten. Die Sache, an die du dich erinnern solltest, ist, dass Popularität nicht immer Rendite bedeutet. Bei Cannabis, das jetzt in Kanada und in zwei Dritteln der USA (zumindest medizinisches Cannabis) legal ist, sind die Gewinne tatsächlich wichtig.

Als er beispielsweise im vergangenen Jahr in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, war der vertikal integrierte Apothekenbetreiber MedMen Enterprises (WKN:A2JM6N) der große Gewinner der US-Pot-Aktien. Die unglaublich hohen Umsätze von MedMen pro Quadratfuß waren auf einem Niveau mit denen der Apple-Stores. Die Normalisierung der Cannabis-Kauferfahrung führte zu einem deutlichen Umsatzwachstum an den ältesten südkalifornischen Standorten.

Doch nur, weil MedMen eine beliebte Cannabis-Aktie ist, bedeutet das nicht, dass es schlau war, sie zu kaufen. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2019 hat das Unternehmen 178 Mio. US-Dollar auf operativer Basis verloren, und es ist auf dem besten Weg, eine der wenigen Marken-Pot-Aktien zu werden, die im Geschäftsjahr 2020 kein Geld verdienen. Darüber hinaus verlangsamte sich das sequentielle Umsatzwachstum in den kalifornischen Filialen im dritten Quartal und lag nur bei 5 %. Vielleicht ist es nicht verwunderlich, dass die Aktien von MedMen vor kurzem ein Allzeittief erreichten.

2. Sich auf den Kurs, nicht auf die Marktkapitalisierung konzentrieren

Ein weiterer einfacher Fehler ist, sich zu sehr auf den Aktienkurs einer Marihuana-Aktie zu konzentrieren, anstatt auf die Marktkapitalisierung.

Obwohl die meisten kanadischen Pot-Aktien Zugang zu nicht verwässernden Formen der Finanzierung durch Banken haben, beschaffen sich viele Geld durch die Emission von Aktien oder durch Wandelanleihen. Dabei steigt die Zahl der ausstehenden Aktien schnell… sehr schnell. Wenn du nicht aufpasst, könntest du Opfer einer, wie ich es nenne, “Aktienkursverzerrung” werden.

Die Aktienkursverzerrung ist der Gedanke, dass eine Aktie mit einem niedrigen Aktienkurs, sagen wir 0,75 US-Dollar oder vielleicht 2 US-Dollar, eine bessere Chance hat, ihren Wert zu verdoppeln, als eine Aktie mit einem viel höheren Aktienkurs. Ein Beispiel aus der Praxis wäre der Vergleich von Innovative Industrial Properties (WKN:A2DGXH), das mit fast 95 US-Dollar pro Aktie gehandelt wird, mit dem oben genannten MedMen bei rund 2 US-Dollar pro Aktie. Die Investoren könnten sich MedMen und den Aktienkurs von 2 US-Dollar ansehen und denken, dass es viel einfacher wäre, für MedMen einen Aktienkurs von 4 US-Dollar zu erreichen, als für den Cannabis-Immobilieninvestmentfonds Innovative Industrial Properties einen Kurs von 190 US-Dollar zu erreichen.

Doch in Wirklichkeit haben diese beiden Unternehmen nahezu identische Marktkapitalisierungen. Innovative Industrial Properties ist sehr profitabel und der Gewinn entwickelt sich in die richtige Richtung, da das Unternehmen sein Immobilienportfolio auf 11 Staaten erweitert hat. MedMen, wie bereits erwähnt, hat in derselben Zeit Geld verloren. Dabei geht es darum, sich nicht allzu sehr von den einstelligen und penny-artigen Aktienkursen der Pot-Aktien beeinflussen zu lassen, sondern sich auf die Marktkapitalisierung eines Unternehmens zu konzentrieren.

3. Die aktienbasierte Verwässerung ignorieren

Eine dritte Todsünde als Marihuana-Aktieninvestor, die auf dem vorherigen Punkt aufbaut, wäre es, die kurz- und langfristigen Auswirkungen der aktienbasierten Verwässerung zu übersehen.

Marihuana-Aktien haben einen hohen Kapitalbedarf, wenn es darum geht, die Kapazitäten zu erweitern, die Marken aufzubauen und zu diversifizieren, in Überseemärkte vorzudringen und Übernahmen durchzuführen. Das erfordert die regelmäßige Ausgabe von Stammaktien und/oder Wandelschuldverschreibungen (die von den Schuldnern zu einem späteren Zeitpunkt in Stammaktien umgewandelt werden können), die beide die ausstehende Aktienzahl eines Unternehmens erhöhen. Wenn die Aktienzahl steigt, hat das negative Auswirkungen auf die bestehenden Investoren und kann auch das Ergebnis pro Aktie belasten, wenn ein Unternehmen profitabel ist.

Das mit Abstand schlimmste Unternehmen in dieser Beziehung ist die beliebte Pot-Aktie Aurora Cannabis (WKN:A12GS7). Nach 15 Übernahmen in weniger als drei Jahren, die fast alle vollständig aus den Stammaktien finanziert wurden, ist die Aktienanzahl von Aurora von 16 Millionen auf knapp 1,01 Milliarden gestiegen. Da sich die Marktkapitalisierung seit Anfang 2018 nahezu verdreifacht hat, ist der Aktienkurs gesunken.

Eine Verwässerung kann in der Anfangsphase notwendig sein, ist jedoch für die Investoren ein großes Übel.

4. Den Firmenwerten (Goodwill) wenig Aufmerksamkeit schenken

Ein vierter Fehler wäre es, die Firmenwerte auf eigene Gefahr zu ignorieren.

Die Firmenwerte sind im Wesentlichen die Prämie, die die übernehmenden Unternehmen über das von ihnen erworbene Sachanlagevermögen hinaus zahlen. Wir würden sicherlich erwarten, dass die Firmenwerte in den meisten Situationen in der Bilanz eines übernehmenden Unternehmens enthalten sind, machen uns jedoch Sorgen, wenn sie zu groß werden. Sollte das der Fall sein, könnten erhebliche Abwertungen erwartet werden.

Nicht, dass ich wieder was Negatives über Aurora Cannabis sagen möchte, doch der Übernahmesspaß in den letzten drei Jahren hat dazu geführt, dass in der Bilanz 3,18 Mrd. CAD an Firmenwerten ausgewiesen wurden (ein großer Teil davon stammt aus der MedReleaf-Übernahme im Juli 2018). Insgesamt verfügt Aurora über Firmenwerte von 3,18 Mrd. CAD und weitere 700 Mio. CAD an immateriellen Vermögenswerten von 5,55 Mrd. CAD an Bilanzsumme.

Dies bedeutet, dass ein großer Teil der Bewertung von Aurora auf der Hoffnung und dem Versprechen basiert, dass die Dinge einfach funktionieren und nicht auf dem materiellen Vermögen. Wie die Aktionäre von Kraft Heinz kürzlich erfahren haben, kann das eine gefährliche Wette sein.

5. Zu glauben, dass die Produktion alles ist

Noch eine andere Möglichkeit, sich möglicherweise in Schwierigkeiten zu bringen, ist, anzunehmen, dass die Marihuana-Produktion alles ist.

Canopy Growth (WKN:A140QA) ist derzeit die größte Pot-Aktie der Welt, gemessen an der Marktkapitalisierung, und wird voraussichtlich der zweitgrößte Anbauer nach der jährlichen Spitzenproduktion sein. Canopy Growth verfügt über mehr als 4,4 Millionen Quadratfuß Anbaufläche, die bereits von Health Canada lizenziert wurden, und es scheint auf einem guten Weg zu sein, alle 5,6 Millionen Quadratfuß vor Ende des Jahres lizenziert zu bekommen. Damit soll das Unternehmen zwischen 500.000 und 550.000 Kilogramm pro Jahr produzieren können.

Doch selbst als Kanadas zweitgrößter Produzent könnte Canopy Growth eine der letzten großartigen Marihuana-Aktien sein, die einen wiederkehrenden Gewinn generiert. Laut den aktuellen Schätzungen der Wall Street soll Canopy Growth einen hohen operativen Verlust im Jahr 2019 und einen weiteren erheblichen operativen Verlust im Jahr 2020 haben. Sicher, Canopy hat viel Geld und ist ein Top-Anbauer, doch das Unternehmen hat noch einen langen Weg vor sich, bevor es einen wiederkehrenden Gewinn erzielt und seinen Börsenwert von fast 15 Mrd. US-Dollar hereingeholt hat.

Es besteht kein Zweifel, dass Cannabis die Investitionsmöglichkeit unserer Generation sein könnte, doch es ist auch ein Bereich, bei dem man als Investor vorsichtig sein muss.

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Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 17.06.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Apple. The Motley Fool hat die folgenden Optionens: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple. The Motley Fool empfiehlt Innovative Industrial Properties.



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