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Amazon dominiert den Online-Handel nicht so sehr, wie wir dachten

Amazon Aktie
Foto: The Motley Fool

Jeff Bezos veröffentlichte im April seinen jährlichen Brief an die Aktionäre von Amazon (WKN:906866) und gab folgendes bekannt: “Drittverkäufer treten uns in den Hintern. Ziemlich stark sogar.”

Neben dieser Erklärung gab er den Prozentsatz des Brutto-Warenvolumens an, der in den letzten 20 Jahren von diesen Drittanbietern stammte. Im vergangenen Jahr machten sie 58 % aller Umsätze auf dem Marktplatz von Amazon aus. Das bedeutet ein Gesamtvolumen von rund 293 Mrd. US-Dollar.

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Das ist massiv, aber weniger, als die Analysten erwartet haben. eMarketer hatte zuvor prognostiziert, dass Amazon 2018 49 % aller Online-Verkäufe in den USA mit einem Brutto-Warenvolumen von über 258 Mrd. US-Dollar allein im Heimatmarkt tätigen würde. Seit Bezos diese zusätzlichen Informationen veröffentlicht hat, hat eMarketer seine Schätzung für Amazon herabgesetzt und seinen Marktanteil für 2019 auf 38 % gesenkt.

eMarketer wird oft als Quelle zitiert, wenn es um den dominanten Marktanteil von Amazon im Online-Handel geht, daher ist die Revision sicherlich erwähnenswert. Hier sind ein paar wichtige Dinge, die die Investoren verstehen sollten.

Der Marktanteil von Amazon steigt weiter an

Das alles kam nicht aus dem Nichts. eMarketer überschätzte lediglich die historischen Umsätze des Unternehmens, also ging man zurück und aktualisierte diese Zahlen auf Grundlage der Daten, die Bezos in seinem Aktionärsbrief angegeben hatte.

Der Anteil von Amazon am Online-Umsatz steigt nach den neuen Schätzungen von eMarketer weiter an. Der Wert  ist von etwa 32 % im Jahr 2016 auf 38 % in diesem Jahr gestiegen — und das trotz der intensiven und schnell wachsenden Konkurrenz durch den stationäre Einzelhandel, der in diesem Zeitraum online ging.

Besonders Walmart (WKN:860853) hat erhebliche Summen in den Ausbau seiner Online-Verkäufe investiert und ist mit seiner Online-Lebensmittelplattform gut angekommen. Der Digitalumsatz von Walmart U.S. stieg im vergangenen Jahr um 40 % und im ersten Quartal um weitere 37 %.

Walmart hat es sogar geschafft, einen erheblichen Prozentsatz der Prime-Mitglieder für seine digitale Plattform zu gewinnen. Der Marktanteil am Online-Umsatz in den USA wird in diesem Jahr jedoch nur auf 4 % steigen, gegenüber 3 % im Jahr 2016, so eMarketer.

Amazon wächst vielleicht langsamer als seine Wettbewerber, aber es wächst auf einer so massiven Basis, dass es weiterhin Marktanteile in der Branche gewinnt.

Niedrigerer Marktanteil sieht in einem Kartellverfahren besser aus

Amazon freut sich, seine Marktbeherrschung in einer Zeit herunterzuspielen, in der dem Unternehmen und mehreren anderen großen Technologieunternehmen Kartelluntersuchungen drohen. Bezos betonte im Brief die relative Größe im Einzelhandel. “Amazon bleibt heute ein kleiner Akteur im globalen Einzelhandel”, schrieb er. “Wir repräsentieren einen niedrigen einstelligen Prozentsatz des Einzelhandelsmarktes, und es gibt in jedem Land, in dem wir tätig sind, viel größere Einzelhändler.”

Die Zahlen von eMarketer bestätigen Bezos’ Aussage. Analysten schätzen den Marktanteil von Amazon am kombinierten Online- und In-Store-Einzelhandel in den USA auf weniger als 5 %.

Die Regulierungsbehörden befürchten, dass eine zu starke Konzentration auf dem Markt durch Amazon es anderen unmöglich machen würde, mit ihren eigenen Einzelhandelsgeschäften zu konkurrieren, unabhängig davon, ob es sich dabei um Verkäufe aus erster Hand oder um einen Marktplatz Dritter handelt. Es könnte Amazon auch zu viel Preissetzungsmacht in der Branche verschaffen und niedrigere Margen für kleine Anbieter erzwingen — womit das Unternehmen bereits begonnen hat.

Die Verharmlosung der hohen Präsenz von Amazon auf dem Online-Markt könnte helfen, die Kartellvorwürfe abzuwehren. Aber wenn das Unternehmen so weiter wächst wie bisher, wird es in den Köpfen derer auf dem Capitol Hill bleiben, die nach wettbewerbswidrigen Praktiken suchen.

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John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einer Amazon-Tochtergesellschaft, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. 

Dieser Artikel wurde von Adam Levy auf Englisch verfasst und am 17.06.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt,  damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt Aktien von und empfiehlt Amazon.



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