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Allianz, BASF, Münchener Rück, Fresenius und Henkel: 5 Gründe für die Home Bias?

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Foto: Getty Images

Die Home Bias gilt als eine der am weitesten verbreitete Anlegerkrankheit. Man versteht darunter, dass man als Investor eher geneigt ist, in heimische und bekannte Unternehmen zu investieren als in internationale und eher unbekannte Konzerne.

Und auch wenn es durchaus einige hervorragende Gründe geben könnte, warum man als Anfänger zunächst unter der Home Bias leidet, dürfte es sich ab irgendeinem Zeitpunkt empfehlen, die heimischen Gefilde zu verlassen und sich ein international diversifiziertes Portfolio zuzulegen.

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Nichtsdestoweniger könnten gerade in Anbetracht der derzeitigen Volatilität die heimischen DAX-Aktien durchaus preiswert bewertet sein. Werfen wir in diesem Sinne nun einen Blick auf die Aktien der Allianz (WKN: 840400), der Münchener Rück (WKN: 843002), der BASF (BASF11) sowie von Fresenius (WKN: 578560) und Henkel (WKN: 604840) und überlegen, ob sie prinzipiell zu diesem Kreis gehören.

1) Allianz

Eine erste, möglicherweise spannende heimische Aktie könnte die der Allianz sein. Der Münchener Versicherer wird bei einem 2018er-Gewinn je Anteilsschein in Höhe von 17,43 Euro und einem aktuellen Kursniveau von 207,20 Euro mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von lediglich 11,9 bewertet. Bei einer zuletzt ausgezahlten Dividende in Höhe von 9,00 Euro je Aktie bringt es der Versicherer zudem auf eine Dividendenrendite von 4,34 %.

Doch nicht nur die Bewertung der Allianz scheint momentan zu stimmen, sondern auch die weiteren Aussichten. Innerhalb der kommenden drei Jahre rechnet die Allianz mit einem weiteren Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich, was zu einer steigenden Dividende sowie einer günstigeren Bewertung führen könnte. Durchaus ein Mix, den man sich als Investor möglicherweise näher anschauen möchte.

2) Münchener Rück

Eine zweite interessante DAX-Aktie, die ebenfalls aus dem Versicherungsbereich stammt, könnte die der Münchener Rück sein. Der Rückversicherungsriese kam im Geschäftsjahr 2018 auf einen Gewinn je Aktie in Höhe von 15,53 Euro, was bei einem derzeitigen Kursniveau von 221,50 Euro einem ebenfalls niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnis in Höhe von 14,2 entspräche. Niedrig vor allem, wenn wir die weiteren Wachstumsaussichten bedenken.

Bereits im aktuellen und auch im kommenden Geschäftsjahr 2020 plant die Münchener Rück bereits, deutlich profitabler zu werden. Nach einem Gewinn in Höhe von 2,3 Mrd. Euro für das Geschäftsjahr 2018 soll dieser Wert bereits im kommenden Jahr 2020 auf 2,8 Mrd. Euro ansteigen, was letztlich einem Wachstum in Höhe von knapp 22 % in lediglich zwei Jahren entspräche.

Zudem schüttete die Münchener Rück für das vergangene Geschäftsjahr 2018 eine seit inzwischen rund 50 Jahren nicht mehr gekürzte Dividende in Höhe von 9,25 Euro je Anteilsschein aus, was bei dem derzeitigen Kursniveau einer Dividendenrendite in Höhe von 4,17 % entsprechen würde. Auch für Einkommensinvestoren könnte der Rückversicherungsdividendendino daher durchaus interessant sein.

3) BASF

Einen weiteren hervorragenden Grund für eine ausgeprägte Home Bias könnte außerdem die BASF-Aktie darstellen. Für das letzte Geschäftsjahr konnte der Chemieriese einen zwar um 20 % niedrigeren Gewinn je Aktie in Höhe von 5,12 Euro vorweisen. Das entspricht beim derzeitigen Kursniveau von 60,63 Euro lediglich einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,8. Möglicherweise ebenfalls durchaus preiswert.

Auch BASF rechnet bereits für das aktuelle Geschäftsjahr wieder mit einer Verbesserung des Zahlenwerks. Sowohl die Umsätze als auch die Ergebnisse sollen leicht ansteigen, was übersetzt wohl so viel heißen dürfte wie ein Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

Während die Investoren folglich auf eine solche Entwicklung warten, lockt hier ebenfalls eine potenziell interessante Dividende. Die voraussichtlich auch weiterhin zumindest konstante Ausschüttung in Höhe von 3,20 Euro entspräche beim aktuellen Kursniveau nämlich einer Dividendenrendite in Höhe von 5,27 %. Möglicherweise könnte auch das ein Grund für Einkommensinvestoren sein, in den heimischen Gefilden zu verweilen.

4) Fresenius

Weiter geht es nun mit Fresenius, das ebenfalls zunächst mit einer durchaus attraktiven fundamentalen Bewertung aufwarten kann. Im vergangenen Jahr kam der Gesundheitskonzern immerhin auf einen starken Gewinn je Aktie in Höhe von 3,65 Euro je Anteilsschein. Bei einem momentanen Kursniveau von 46,12 Euro beläuft sich hier das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf 12,6.

Fresenius könnte nach der Wachstumsbremse des vergangenen Jahres ebenfalls mittelfristig wieder durchstarten. Allein das organische Wachstum soll in den kommenden Jahren wieder im mittleren einstelligen Prozentbereich liegen. Zudem könnten diese Raten anorganisch durch Zukäufe erweitert werden.

Fresenius ist zudem bislang der einzig deutsche Dividendenaristokrat und kommt inzwischen auf 26 Jahre an stets erhöhten Dividenden. Zuletzt zahlte der Gesundheitskonzern eine Ausschüttung in Höhe von 0,80 Euro aus, was beim derzeitigen Kursniveau immerhin einer Dividendenrendite von 1,73 % entsprechen würde.

5) Henkel

Zu guter Letzt könnte auch Henkel eine spannende Verlockung für eine Home Bias sein. Der Persil- und Tesa-Produzent kam im vergangenen Jahr so beispielsweise auf einen Gewinn je Aktie in Höhe von 5,32 Euro. Bei einem derzeitigen Aktienkursniveau von 82,65 Euro je Vorzugsaktie entspricht das lediglich einem Kurs-Gewinn-Verhältnis in Höhe von 15,5, was für eine so defensive Dividendenperle ebenfalls vergleichsweise günstig ist.

Auch der Wachstumsmotor von Henkel ist in den vergangenen Wochen und Monaten ein wenig ins Stottern gekommen. Mithilfe von Investitionen, vor allem ins Marketing, möchten die Düsseldorfer jedoch wieder in alte Wachstumsgefilde zurückfinden.

In der Zwischenzeit lockt hier jedenfalls eine stabile, verlässliche und innerhalb der vergangenen Jahre stetig angehobene Dividende von derzeit 1,85 Euro. Beim derzeitigen Kursniveau entspricht das einer interessanten Dividendenrendite von immerhin 2,23 %.

Wer die Wahl hat …

Wie wir insgesamt sehen können, scheint es gegenwärtig durchaus solide Gründe für eine Home Bias zu geben und die hier vorgestellten Aktien könnten allesamt dazugehören. Jede dieser Aktien wird derzeit vergleichsweise preiswert gehandelt und könnte bereits mittelfristig wieder in die Wachstumsspur zurückfinden. Zudem locken hier stabile und insbesondere verlässliche Dividendenrenditen.

Nun liegt es an dir, spannende Chancen zu identifizieren und zu überlegen, ob du für einen Moment der Home Bias erliegen möchtest. Wer die Wahl hat, hat an dieser Stelle nicht die Qual, sondern möglicherweise viele Möglichkeiten.

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Vincent besitzt Aktien der Allianz, von BASF, Fresenius, Henkel und der Münchener Rück. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.



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