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Deutsche-Bank-Aktie rutscht immer tiefer: Schuldenkrise in Italien belastet

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Foto: Getty Images

Es herrscht wieder Angst im Markt. Angst vor einer neuen Staatsschuldenkrise. Und dies bringt die Aktien von Banken erneut unter Druck. Seit der weltweiten Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 gehören sie zu den Verlierern an der Börse und haben sich bis heute noch nicht so richtig von den damaligen Ereignissen erholt.

Vor allem die deutschen Privatbanken konnten bis heute nicht mehr an ihre Erfolge aus der Zeit vor der Krise anknüpfen. Allen voran unser ehemaliges Vorzeigeinstitut, die Deutsche Bank (WKN:514000). Sie steht schon seit geraumer Zeit mit schlechten Nachrichten im Rampenlicht, und im Moment scheint ihr Kurs nur noch die Richtung nach unten zu kennen.

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Und die negativen Meldungen reißen nicht ab. Seit heute grassiert an den Märkten wieder die Unsicherheit über eine neue Staatsschuldenkrise. Was steckt da genau dahinter? Schauen wir mal auf die aktuellen Ereignisse und welche Auswirkungen sie auf die Aktie der Deutschen Bank haben könnten.

Schulden ohne Ende

Was ist schuld an der momentanen Schwäche der Bankenbranche. Es geht um die hohen italienischen Staatsschulden. Hier spitzt sich die Lage zu, da am 05.06.2019 die EU-Kommission ein Strafverfahren gegen das Land empfohlen hat. Die Behörde in Brüssel erklärte die Entscheidung damit, dass Italiens Regierung 2018 keine ausreichenden Gegenmaßnahmen getroffen habe. Italien könnte hier am Ende sogar eine Milliardenstrafe drohen.

Im Jahr 2018 betrug die Schuldenquote von Italien nach bestätigten Zahlen mehr als 132 %. Mit der Schuldenquote ist das Verhältnis der gesamten Staatsschulden zur Wirtschaftskraft gemeint. Nach den Regeln für das Eurosystem ist allerdings nur eine Quote von 60 % erlaubt. Doch seit der Einführung des Euro hat Italien diese Marke bisher immer überschritten.

Diese Zahl muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Italiens Schulden belaufen sich im Moment auf 2.300 Mrd. Euro und die Tendenz ist weiter steigend. Denn die Regierung in Rom setzt lieber auf sinkende Steuern und höhere Sozialausgaben als auf den Schuldenabbau. Es wächst mittlerweile die Angst, dass der immense Schuldenberg irgendwann unbezahlbar wird. Und die Auswirkungen wären dann nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten Eurozone zu spüren.

Die Deutsche Bank muss sich wandeln

Um gut gegen aufkommende Krisen gewappnet zu sein, muss sich die Deutsche Bank besser aufstellen. Das hat auch ihr Chef Christian Sewing erkannt und erneut Einschnitte angekündigt. Auf einer Investorenkonferenz in Berlin sagte Sewing: „Wir müssen die Neugestaltung unserer Bank intensivieren und beschleunigen.“

Bei der Rückkehr zur Profitabilität und der Stabilisierung des Instituts könne man auf die Erfolge der vergangenen zwölf Monate aufbauen, heißt es. Und das Management lies auch verlauten, dass es langfristig für nachhaltige Renditen für die Aktionäre sorgen will. Ich glaube, so etwas hören die Anteilseigner natürlich gern, aber ob es auch möglich ist, bleibt abzuwarten.

Es wurden aber insgesamt noch keine Details bekannt gegeben. Aber spätestens mit den nächsten Quartalszahlen, die Ende Juli anstehen, erwartet man hier genauere Informationen. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass es auf jeden Fall weitere Einschnitte beim kapitalzehrenden Investmentbanking geben wird.

Die Aktie bleibt ein Trauerspiel

Es ist nicht schön mit anzusehen, aber die Aktie der Deutschen Bank testet im Moment fast täglich neue Tiefstkurse. Am 03.06.2019 fiel sie sogar unter die 6-Euro-Marke und markierte im Handelsverlauf mit 5,80 Euro ein neues 52-Wochen-Tief. Doch obwohl Italiens Schuldenkrise auf den gesamten Bankensektor drückt, hat sie sich wieder ein wenig erholt und notiert derzeit bei 6,14 Euro (05.06.2019).

Doch der niedrige Kurs beschert der Deutschen Bank auch eine niedrige Marktkapitalisierung von nur noch 12,68 Mrd. Euro. Zum Vergleich: Die spanische Banco Santander (WKN:858872) kommt auf 65,28 Mrd. Euro und die französische BNP Paribas (WKN:887771) auf 52,15 Mrd. Euro Marktkapitalisierung. Daneben wirkt die Deutsche Bank jetzt allerdings wie ein Zwerg.

Die Aktie der Deutschen Bank erscheint weiterhin sehr risikobehaftet. Es könnte hier durch neue schlechte Nachrichten jederzeit zu weiteren Kursverlusten kommen, auch ist nicht sicher, wie sich die Schuldenkrise in Italien weiter entwickelt. Es gibt meiner Meinung nach für Investoren derzeit so gut wie kein Argument, was für die Deutsche-Bank-Aktie sprechen könnte.

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Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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