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Wieso die Deutsche Bank-Aktionäre so schlecht behandelt werden

Foto: Deutsche Bank

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich kann mich kaum noch an eine Zeit erinnern, in der die Deutsche Bank nicht in einer Dauerkrise war. Die Schwierigkeiten des Geldhauses spiegeln sich natürlich auch im Aktienkurs wider, der mittlerweile nur noch einen Bruchteil dessen beträgt, was während den Tiefen der Finanzkrise verzeichnet wurde. Das ist eine Leistung.

An dieser Stelle will ich aber nicht darauf eingehen, wo die Deutsche Bank überall falsch gehandelt hat, sondern einen ganz einfachen Grund nennen, wieso es nicht verwunderlich ist, dass so wenig für die Aktionäre der Deutschen Bank getan wurde. Diesen Grund sollte man auch im Hinterkopf behalten, wenn man andere Aktien als Investment betrachtet.

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Bei der Deutschen Bank fängt für mich der Fisch vom Kopf her an zu stinken. Es wäre eigentlich die Aufgabe des Aufsichtsrats und des Vorstands, alles zu tun, um Wert für Aktionäre zu schaffen, aber ich gehe davon aus, dass den meisten Aufsichtsrats- und Vorstandsmitgliedern der Aktienkurs reichlich egal ist. Einer der Gründe dafür steht eigentlich klar formuliert im Corporate-Governance-Bericht der Deutschen Bank:

„Die Mitglieder des Aufsichtsrats halten 164.221 Aktien, was weniger als 0,01 % der am 15. Februar 2019 ausgegebenen Aktien entspricht.“

Von den zwanzig Aufsichtsratsmitgliedern besitzen schockierende zwölf keine einzige Aktie der Deutschen Bank. Fast alle anderen besitzen Anteile, von denen man sich aktuell, wenn überhaupt einen Kleinwagen kaufen könnte. Alle Aktien im Besitz des Aufsichtsrats zusammen sind aktuell nur circa eine Million Euro wert. Viele Aufsichtsratsmitglieder erhalten eine jährliche Vergütung von circa einer Viertelmillion Euro. Die Tatsache ist also, dass dem Aufsichtsrat der Aktienkurs egal sein kann, vor allem auch da für die Mitglieder ohnehin reichlich Geld fließt.

Um nicht unfair zu sein, sollten wir aber auch noch einen Blick auf den Vorstand werfen. Hier sieht die Situation ein wenig besser aus (ich betrachte übrigens gar nicht, wie Aktien erworben bzw. „verdient“ wurden, was meistens eine großzügige Betrachtungsweise ist).

Es besitzt immerhin nur eines der Vorstandsmitglieder gar keine Aktien. Die restlichen acht besitzen zusammen 456.875 Aktien. Die waren Mitte dieser Woche ungefähr drei Millionen Euro wert.

Wer sich bis auf Seite 178 des letzten Geschäftsberichtes vorarbeitet, erfährt allerdings Folgendes:

„Die Grundvergütung beträgt für den Vorstandsvorsitzenden 3,4 Mio. € im Jahr. Die stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden erhalten eine Grundvergütung von 3,0 Mio. € im Jahr. Die Grundvergütung eines für den Geschäftsbereich CIB verantwortlichen Vorstandsmitglieds beträgt 3,0 Mio. €, die der übrigen ordentlichen Vorstandsmitglieder 2,4 Mio. € im Jahr.“

Damit besitzen alle Vorstandsmitglieder zusammen Aktien, die ähnlich viel wert sind wie das typische Jahresgrundgehalt eines einzelnen Vorstandsmitglieds. Diese relativen Verhältnisse wären immer noch ein Armutszeugnis, wenn sich der Aktienkurs vervielfachen würde.

Man kann zusammenfassend auch noch einmal die Deutsche Bank selbst zitieren:

„Die derzeitigen Mitglieder des Vorstands hielten am 15. Februar 2019 insgesamt 456.875 Deutsche Bank-Aktien, was rund 0,02 % der an diesem Stichtag ausstehenden Aktien entsprach.“

Die Situation bei der Deutschen Bank ist sehr einfach. In der Unternehmensführung schert sich niemand um die Aktionäre, weil sie keinen guten Grund dafür haben. Sie sitzen nicht (wirklich) im selben Boot. Als Anleger sollte man sich sehr gut überlegen, ob man in Unternehmen investieren will, in denen die Unternehmensführung kaum einen Anreiz hat, sich langfristig aktionärsfreundlich zu verhalten.

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Offenlegung: Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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