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Jetzt auch noch Klage wegen Umweltschäden: Bayer-Aktie rutscht immer tiefer

Bayer-Aktie
Foto: Peter Roegner

So hatte man sich die Monsanto-Übernahmen bei Bayer (WKN:BAY001) bestimmt nicht vorgestellt. Als ob man mit den Prozessen rund um glyphosathaltige Herbizide nicht schon genug Ärger am Hals hätte, droht jetzt aus den USA schon wieder neues Ungemach.

Am 30.05.2019 wurde beim zuständigen kalifornischen Bundesbezirksgericht des Landkreises Los Angeles Klage gegen die Bayer-Tochter Monsanto wegen angeblich vor Jahrzehnten verursachter Umweltschäden eingereicht.

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So etwas kann Bayer natürlich im Moment überhaupt nicht gebrauchen. Schauen wir mal, was dahintersteckt und was es für die Bayer-Aktie bedeutet.

Was hat es mit der neuen Klage auf sich?

Man könnte denken, die Kläger in den USA hätten nur darauf gewartet, dass der Agrarkonzern von einer ausländischen Firma übernommen wird. So kommt es einem jedenfalls vor, bei der Intensität, mit der in den USA Klagen gegen die Bayer-Tochter Monsanto eingereicht werden.

Worum geht es bei der neuen Klage im Einzelnen? Bei der jetzt eingereichten Klage geht es um polychlorierte Biphenyle, besser bekannt unter der Abkürzung PCB. In den USA war Monsanto von 1935 bis 1977 einziger Hersteller dieser Chemikalie. Schon 1979 wurde PCB in den USA und Ende der 1980er-Jahre dann auch in Deutschland verboten.

PCB hat damals angeblich Dutzende Gewässer verseucht und Monsanto soll sich nun an den Kosten für deren Säuberung beteiligen und auch Strafschadenersatz bezahlen, so fordern die Kläger. Man wirft Monsanto vor, die verheerenden Folgen der toxischen Schadstoffe jahrzehntelang verschwiegen zu haben.

Wie verhält sich Bayer?

Bayer versucht unterdessen Ruhe zu bewahren, um nicht zu viel Staub aufzuwirbeln. Auf Nachfrage teilte der Konzern mit, die Klage noch zu prüfen. Bei Bayer geht man davon aus, dass die Vorwürfe haltlos seien. Auch wurde angekündigt, sich energisch zu verteidigen.

Die PCB-Produktion ist von Monsanto vor mehr als 40 Jahren freiwillig gestoppt worden. PCB sei davor an diverse Abnehmer aus dem verarbeitenden Gewerbe und der Industrie verkauft worden. Die hätten es dann ihrerseits für verschiedene Zwecke verwendet.

Recht brisant erscheint dabei folgender Aspekt. Auch die US-Regierung soll unter den damaligen Kunden gewesen sein.

Und wie sind die Auswirkungen auf die Aktie?

Bei der Aktie von Bayer hält der bereits 2018 begonnene Abwärtstrend weiter an. Nachdem die neue Klage gegen die US-Tochter Monsanto bekannt wurde, fiel die Bayer-Aktie auf den tiefsten Stand seit 2012. Aber ist es nicht immer so? Wenn man denkt, ein Boden sei erreicht und es könnte nicht noch schlimmer kommen, geht es dank neuer schlechter Nachrichten weiter abwärts.

Und die Bayer-Aktie hat in der letzten Zeit wirklich kein schönes Bild abgegeben. Allein in den letzten zwölf Monaten hat sie stolze 47,24 % an Wert eingebüßt. Von den im DAX gelisteten Unternehmen haben in diesem Zeitraum nur Covestro (WKN:606214) und ThyssenKrupp (WKN:750000) noch schlechter abgeschnitten.

Solange die negativen Meldungen überwiegen, dürfte die Aktie von Bayer noch weiter volatil bleiben und den Anlegern wenig Freude bereiten. Sie hat heute im Tagesverlauf ein neues 52-Wochen-Tief erreicht und notiert derzeit bei 52,82 Euro (31.05.2019). Momentan erscheint sie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von gerade noch 7,86 äußerst günstig bewertet.

Wer mutig ist, kann sich mit dem gedrückten Kurs der Bayer-Aktie jetzt natürlich eine hohe Dividendenrendite sichern. Sie beträgt in Moment, bezogen auf die letzte Dividende in Höhe von 2,80 Euro pro Aktie, beachtliche 5,30 %. Doch ob Bayer die Ausschüttung auf diesem hohen Niveau halten kann, ist angesichts der vielleicht ins Haus stehenden Strafzahlungen aus den anhängigen Prozessen keinesfalls sicher.

Es stimmt, die Aktie von Bayer ist derzeit günstig zu haben. Doch die Verunsicherung unter den Investoren ist weiter groß, und solange die Nachrichtenlage weiter derart negativ ist, dürfte sich dies wohl auch nicht ändern. Die Bayer-Aktie bleibt risikobehaftet und eignet sich deshalb in Moment auch nur für Anleger mit starken Nerven.

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Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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