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4 Gründe für Mediasets Einstieg bei der ProSiebenSat1-Aktie

ProSiebenSat.1 Zentrale Medienallee 7, Unterföhring
Bildquelle: Copyright by ProSiebenSat.1 Media

ProSiebenSat1 (WKN: PSM777)-Aktien stehen schon seit Ende 2015 unter stärkerem Druck. Vom damaligen Hoch bei 50,70 Euro verloren sie bis heute über 71 % an Wert (30.05.2019). Die Gründe hierfür sind vielfältig und reichen von einer Veränderung der Fernsehlandschaft über einen Umbau des Konzerns (der hohe Kosten verursacht) und konjunkturelle Einflüsse bis hin zu Folgeeffekten (wie DAX-Abstieg und Dividendenkürzung).

Nun hat der italienische Medienkonzern Mediaset (WKN: 901402) circa 340 Mio. Euro investiert und 9,6 % an ProSiebenSat1 erworben. Dies sind die möglichen Gründe.

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1) Wachsendes Geschäft

Trotz Problemen besitzt ProSiebenSat1 auch positive Seiten. So legten die Erträge über die letzten zehn Jahre (2009–2018) zu, stark wachsende Angebote werden ausgebaut und werbefinanziertes Fernsehen wird wahrscheinlich auch zukünftig einen festen Zuschauerstamm behalten (weil sich nicht jeder Streamingdienste wie Netflix (WKN: 552484) leisten kann). Beim aktuellen Gewinnrückgang könnte es sich also nur um ein vorübergehendes Ereignis handeln.

2) Börsenwert ist deutlich gesunken

Oft finden Beteiligungen oder Übernahmen zu sehr hohen Kursen statt, weil sich die Kandidaten vorher meist gut entwickelten. Mediaset hat einen günstigeren Zeitpunkt gewählt, denn aktuell beträgt ProSiebenSat1s Börsenwert nur noch etwa 3,36 Mrd. Euro (31.05.2019) statt 11,8 Mrd. Euro (zum Hoch Ende 2015). Deshalb fällt es dem Unternehmen auch sehr viel leichter, gleich einen Anteil in Höhe von 9,6 % zu erwerben.

3) Mediaset möchte der Konkurrenz zuvorkommen

Auch amerikanische Investoren und Medienunternehmen ist der starke Kursrückgang der ProSiebenSat1-Aktie aufgefallen, wodurch sich eine günstige Einstiegsgelegenheit ergibt. So hält der US-Fonds Capital World Growth bereits einen größeren Anteil von etwa 9,5 % (31.05.2019). Zwar verneint Mediaset das Interesse einer weiteren Aufstockung seiner Anteile, aber Zeitungsberichten zufolge plant das italienische Unternehmen derzeit schon eine niederländische Holding, über die die Anteile zukünftig gehalten werden sollen.   

4) Auch der italienische Fernsehmarkt verändert sich

Mediaset besaß einst eine dominierende Marktstellung in Italien. Über die vergangenen Jahre verlor der Konzern aber Zuschauer an Konkurrenzfirmen wie Sky, Netflix oder Amazon (WKN: 906866). Zudem verlor Silvio Berlusconi seine politische Macht und damit Einfluss. In der Folge sanken im Zeitraum 2009 bis 2018 Mediasets Umsatz und operativer Gewinn von 3,8 auf 3,4 Mrd. Euro beziehungsweise von 601 auf 225 Mio. Euro.

Die guten Zeiten sind also vorüber und Mediaset sieht in einem Zusammenschluss mit ProSiebenSat1 eine Bündelung der Kräfte. CEO Pier Silvio Berlusconi beschreibt es so: „Die Stärkung unserer Allianz mit ProSiebenSat1 ist ein Zeichen der Zuversicht in die Zukunft des frei empfangbaren europäischen Fernsehens.“

Von einer Allianz oder einem Zusammenschluss erhofft sich Mediaset Skalierungseffekte, Kostensenkungen und eine besser Marktstellung. Der Konzern möchte so aber auch die nicht europäische Konkurrenz abwehren.

Und so reagiert ProSiebenSat1

Das Münchner Medienunternehmen sieht in einem möglichen Zusammenschluss mit Mediaset keinen großen Sinn. Zu unterschiedlich sind die Inhalte und Angebote. Eine Finanzbeteiligung wird hingegen begrüßt. Scheinbar gibt es in den Firmen unterschiedliche Ansichten, weshalb es interessant wird, falls Mediaset seinen Anteil tatsächlich weiter aufstockt.

Foolishes Fazit

Beide Unternehmen befinden sich derzeit in keiner einfachen Situation. Neben dem Wandel innerhalb der Branche setzen auch die aktuellen Konjunktursorgen den beiden Aktien zu. Aufgrund seiner Geschäftsentwicklung ist ProSiebenSat1 derzeit noch etwas besser als Mediaset aufgestellt.

Zudem plant das deutsche Unternehmen über den Ausbau seiner digitalen Angebot in den nächsten Jahren weitere Ergebnissteigerungen. Aufgrund des niedrigen Kurses ist es aktuell aber auch für ungewollte Übernahmen anfällig. Wir werden gespannt verfolgen, wie es hier weitergeht.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Netflix.



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